Die Formel 1 feierte in diesem Jahr schon viele erste Podien: Nico Hülkenberg, Kimi Antonelli, Isack Hadjar und zuletzt auch Carlos Sainz. Doch nicht nur die Fahrer fuhren ihre ersten großen Erfolge ein. Auch ihre Teamchefs durften sich teils zum ersten Mal über Pokale freuen. Motorsport-Magazin.com hat sich die Erfolgsbilanz der aktuellen Teambosse angesehen und einen Blick in die Vergangenheit geworfen. Wie schlagen sich die Teamchefs von 2025 gegen die Großen der Königsklasse?
Toto Wolff: 284 Podien, davon 121 Siege
Kimi Antonelli stand in Kanada zum ersten Mal auf dem Podium, doch für seinen Teamchef Toto Wolff war es eines von vielen. Insgesamt 284 Podien hat der Mercedes-Boss auf seinem Konto stehen. Seit 2013 leitet er die Geschicke des Rennstalls als Teamchef und Teilhaber (33,3%). Unter seiner Führung stieg Lewis Hamilton zum Rekordchampion auf.
Dieser bescherte Wolff beim Großen Preis von Malaysia 2013 mit dem dritten Platz auch sein erstes Podium als Teamchef. Acht Konstrukteurs- und sieben Fahrertitel später hat Wolff nicht nur die größte Pokalsammlung im aktuellen Formel-1-Paddock, sondern ist auch der dritterfolgreichste Teamchef in der Geschichte der Königsklasse.

Steve Nielsen: 0 Podien - aber Flavio Briatore: 130 Podien, davon 43 Siege
Steve Nielsen hat im September offiziell die Rolle als Teamchef übernommen, doch das Sagen bei Alpine hat weiterhin Flavio Briatore. Das machte Nielsen in Singapur deutlich: "Flavio ist der Anführer. Ich leite Enstone und alles, was damit zusammenhängt." Aus diesem Grund fließen die Erfolge des kontroversen Italieners in diese Statistik ein.
Briatore feierte seine Erfolge allesamt mit dem Rennstall aus Enstone. Wann genau er die Leitung des früheren Benetton-Teams übernahm, ist ebenso mysteriös wie die aktuelle Teamchef-Frage bei Alpine. Zumindest ab 1991 war er "Managing Director". Dank Fahrern wie Michael Schumacher (Benetton) und Fernando Alonso (Renault) kann Briatore auf eine erfolgreiche Karriere mit 130 Podien, vier Fahrer- und drei Konstrukteurstiteln zurückblicken - und er möchte noch mehr.
Andrea Stella: 59 Podien, davon 18 Siege
Andrea Stella dürfte noch in Feierstimmung sein, denn beim Großen Preis von Singapur verteidigte McLaren erfolgreich den Konstrukteurstitel. Es ist Stellas zweiter Teamsieg in seiner noch jungen Teamchef-Karriere. Seit er die Geschicke in Woking leitet, geht es für die Papaya-Truppe steil bergauf. Allerdings schreibt er den aktuellen Erfolg auch seinem Vorgänger Andreas Seidl zu.
Sein erstes Podium als Teamchef feierte Stella 2022 in Imola, als Lando Norris McLarens einziges Top-3-Ergebnis der Saison einfuhr. Nach einem längeren Dasein im Mittelfeld gewann McLaren 2024 nach 26 Jahren wieder den Konstrukteurstitel – und die Wahrscheinlichkeit, dass 2025 zum Konstrukteurstitel auch noch der Fahrertitel kommt, ist hoch.
Fred Vasseur: 36 Podien, davon 6 Siege
Als Teamchef von Renault und Sauber kam Fred Vasseur nie in den Genuss, einen Champagner am Podium zu trinken. Als Ferrari-Teamchef klappte es schon am vierten Rennwochenende: Charles Leclerc fuhr 2023 in Baku auf den dritten Platz, seither folgten weitere 35 Podestplätze. Sechs Siege in drei Saisons sind allerdings keine Erfolgsbilanz für den Traditionsrennstall – und ein siebter Sieg wird nach Meinung von Leclerc 2025 nicht hinzukommen. Ohne einen WM-Titel reiht sich Vasseur nicht einmal unter den besten zehn Ferrari-Teamchefs ein. Er belegt Platz 13 von 24, hinter Maurizio Arrivabene (71 Podien, davon 14 Siege) und Mattia Binotto (47 Podien, davon 7 Siege).
Laurent Mekies: 4 Podien, davon 2 Siege
Laurent Mekies übernahm im Juli 2025 die Leitung von Red Bull Racing, nachdem der langjährige Teamchef Christian Horner entlassen wurde. Die Mannschaft aus Milton Keynes befand sich in einer Abwärtsspirale, doch seit der Sommerpause scheint bei den Bullen der Knoten geplatzt zu sein: Zwei Siege und zwei zweite Plätze lassen sich nach zwei Monaten im Amt sehen. Mekies beziffert seinen Anteil am jüngsten Erfolg mit null Prozent, Dr. Helmut Marko und Max Verstappen sehen das anders. "Das technische Team nimmt die Simulationen nicht mehr blind hin. Sie sind offener und diskutieren mehr", lobte Dr. Marko.
Jonathan Wheatley, Alan Permane, James Vowles : jeweils 1 Podium
Drei Teamchef kamen 2025 in den Genuss, ihrer Fahrer das erste Mal auf dem Podium stehen zu sehen. Jonathan Wheatley feierte als Sportdirektor bei Red Bull viele Erfolge. Seinen ersten Pokal als Teamchef hat der seit April bei Sauber verpflichtete Wheatley Nico Hülkenbergs sensationeller Aufholjagd im britischen Regen von Silverstone zu verdanken.
Durch Mekies' Wechsel zu Red Bull stieg Alan Permane im Sommer zum Racing-Bulls-Teamchef auf. Dank Isack Hadjars defensiver Meisterleistung in Zandvoort musste er nur einen Monat aufs erste Podium als Teamchef warten.
Als Mercedes-Chefstratege war James Vowles schon einige Male auf dem Podium, seit 2023 ist er der Boss bei Williams. In Baku fuhr Carlos Sainz als Dritter über die Ziellinie und holte Williams' erstes Podium in einem regulären Formel-1-GP seit 2017. "Ich hatte das Vergnügen, in meiner Karriere viele Podiumsplätze zu erreichen, und dieser wird mir für immer in Erinnerung bleiben", freute sich Vowles über sein erstes Top-3-Ergebnis als Teamchef.
Ayao Komatsu, Andy Cowell: 0 Podien
Ayao Komatsu und Andy Cowell sind die einzigen der zehn aktuellen Teamchefs, die den Podiums-Meilenstein noch nicht erreicht haben. Haas ist das einzige aktive Formel-1-Team, das noch nie ein Podest einfuhr. Auf der Erfolgsliste der US-amerikanischen Mannschaft steht lediglich eine Pole Position von Kevin Magnussen im Brasilien Grand Prix 2022, damals noch unter der Leitung von Günther Steiner.
Aston Martin geht in der Königsklasse erst seit 2021 an den Start, konnte aber bereits einige Podiumsplätze erzielen. Das erste Podest feierte der Rennstall in der Debütsaison mit Sebastian Vettel, 2023 folgten acht weitere mit Fernando Alonso. In der Erfolgssaison führte aber nicht Andy Cowell die Truppe aus Silverstone an, sondern Mike Krack. Die erfolgreichsten Teamchefs jedes aktiven F1-Teams seht ihr in der Übersicht.
Die erfolgreichsten Teamchefs der aktuellen Formel-1-Teams
| Team | Teamchef | aktive Jahre | Erfolge |
|---|---|---|---|
| McLaren | Ron Dennis | 1981 bis 2009 | 10 Fahrertitel 7 Konstrukteurstitel 361 Podien davon 139 Siege |
| Mercedes | Toto Wolff* | seit 2013 | 7 Fahrertitel 8 Konstrukteurstitel 284 Podien davon 121 Siege |
| Ferrari | Jean Todt | 1993 bis 2007 | 7 Fahrertitel 6 Konstrukteurstitel 250 Podien davon 98 Siege |
| Red Bull Racing | Christian Horner | 2005 bis 2025 | 8 Fahrertitel 6 Konstrukteurstitel 287 Podien davon 124 Siege |
| Williams | Frank Williams | 1977 bis 2020 | 7 Fahrertitel 9 Konstrukteurstitel 312 Podien davon 114 Siege |
| Racing Bulls | Franz Tost | 2006 bis 2023 | 5 Podien davon 2 Siege |
| Aston Martin | Mike Krack | 2022 bis 2024 | 8 Podien |
| Sauber | Mario Theissen | 2006 bis 2008 | 17 Podien |
| Haas | Günther Steiner | 2016 bis 2023 | - |
| Alpine | Flavio Briatore* | 1991 bis 1997, 2000 bis 2009, seit 2025 | 4 Fahrertitel 3 Konstrukteurstitel 130 Podien davon 43 Siege |
*noch aktiv, Stand nach dem Singapur Grand Prix 2025
Die erfolgreichsten Teamchefs der Formel-1-Geschichte
Nur wenige der aktuellen Teamchefs haben sich bereits in der Formel-1-Geschichte verewigt. Toto Wolff und Flavio Briatore sind die einzigen zwei Namen, die auch in der Liste der Top-10 erfolgreichsten Teamchefs anzufinden sind. Um es unter die Crème de la Crème der Königsklasse zu schaffen, braucht es mehr als ein paar Podien. Mit 10 Fahrertiteln, 7 Konstrukteurspokalen und 361 Podien ist der langjährige McLaren-Chef Ron Dennis die unangefochtene Spitze in diesem Ranking.
Mit zwei Konstrukteurstiteln und - mit hoher Wahrscheinlichkeit - einem Fahrertitel zum Ende der Saison 2025 ist Andrea Stella auf einem guten Weg, sich unter diesen großen Namen wiederzufinden. Sollte McLaren nach der Reglementänderung 2026 weiter dominieren und beide WM-Titel holen, würde er mit Ken Tyrrell gleichziehen. Zumindest in der Podiums-Statistik hat er John Cooper und Jack Brabham schon jetzt übertroffen.
Die zehn erfolgreichsten Teamchefs der Formel-1-Geschichte
| Teamchef | Team | aktive Jahre | Erfolge |
|---|---|---|---|
| Ron Dennis | McLaren | 1981 bis 2009 | 10 Fahrertitel 7 Konstrukteurstitel 361 Podien davon 139 Siege |
| Frank Williams | Williams | 1977 bis 2020 | 7 Fahrertitel 9 Konstrukteurstitel 312 Podien davon 114 Siege |
| Toto Wolff* | Mercedes | seit 2013 | 7 Fahrertitel 8 Konstrukteurstitel 284 Podien davon 121 Siege |
| Christian Horner | Red Bull Racing | 2005 bis 2025 | 8 Fahrertitel 6 Konstrukteurstitel 287 Podien davon 124 Siege |
| Jean Todt | Ferrari | 1993 bis 2007 | 7 Fahrertitel 6 Konstrukteurstitel 250 Podien davon 98 Siege |
| Colin Chapman | Lotus | 1958 bis 1982 | 6 Fahrertitel 7 Konstrukteurstitel 137 Podien davon 72 Siege |
| Flavio Briatore* | Benetton / Renault / Alpine | 1991 bis 1997, 2000 bis 2009, seit 2025 | 4 Fahrertitel 3 Konstrukteurstitel 130 Podien davon 43 Siege |
| Ken Tyrrell | Matra / Tyrrell | 1968 bis 1997 | 3 Fahrertitel 2 Konstrukteurstitel 93 Podien davon 32 Siege |
| John Cooper | Cooper | 1952 bis 1965 | 2 Fahrertitel 2 Konstrukteurstitel 58 Podien davon 16 Siege |
| Jack Brabham | Brabham | 1962 bis 1970 | 2 Fahrertitel 2 Konstrukteurstitel 55 Podien davon 13 Siege |
*noch aktiv, Stand nach dem Singapur Grand Prix 2025
Teamchefs haben einen der härtesten Jobs in der Formel 1 – Ex-Rennleiter Niels Wittich hatte wohl den härtesten. Im exklusiven Motorsport-Magazin.com-Interview packt er über den großen Druck aus. Jetzt anschauen!



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