Vor dem Qualifying der Formel 1 in Brasilien rechnete damit wohl niemand: Kevin Magnussen startet beim Sprintrennen in Sao Paulo von der Pole Position - und schnappt sich damit auch offiziell die erste Pole seiner F1-Karriere und die erste Pole in der Geschichte von Haas.
"Ich weiß nicht, was ich sagen soll", freute sich der Däne nach der Qualifikation auf dem Autodromo Jose Carlos Pace am Freitag. Die Lorbeeren wollte er aber nicht alleine einstreichen. "Das Team hat mich im exakt richtigen Moment auf die Strecke geschickt. Wir waren die ersten, die aus der Boxengasse fuhren, ich fuhr eine anständige Runde und damit stehen wir auf Pole. Das ist unglaublich."
Haas feiert F1-Pole: Sieben Jahre auf diesen Moment gewartet
Auch Teamchef Günther Steiner war im Sky-Interview nach dem Qualifying-Triumph aus dem Häuschen: "Wir haben sieben Jahre lang hart gearbeitet und alles versucht. Es war kein Glück, es war verdient. Wir hatten zur richtigen Zeit die richtigen Reifen oben und Kevin ist als es wichtig wurde eine perfekte Runde gefahren. "
Dabei kam Haas allerdings auch die Positionierung in der Boxengasse zugute. Aufgrund der zunehmenden Regenfälle gab es direkt zu Beginn von Q3 ein Rennen gegen die Zeit. Als Letzte in der Konstrukteurs-WM 2021 ist Haas ganz am Ende der Boxengasse beheimatet. Dadurch fiel es ihnen einfacher, sich direkt als Erster an den Boxenausgang zu stellen.
Doch eine Garantie für die Pole war das immer noch nicht, wie Günther Steiner betonte: "Jeder wusste, dass Regen kommen würde. Die anderen Autos waren 10 bis 20 Sekunden hinter uns und haben nicht geschafft was ihm gelungen ist", jubelte er. Direkt hinter Magnussen fuhr Sainz auf die Strecke, bei dem Ferrari-Pilot reichte es allerdings nur für P5.
Erst dahinter stellte sich mit Weltmeister Max Verstappen jener Fahrer an, der die Magnussen-Pole am stärksten gefährden konnte. Schlussendlich war der Formel-1-Rückkehrer, der ursprünglich nur als Ersatzpilot für Nikita Mazepin 2022 in die Königsklasse gekommen war, etwa zwei Zehntel schneller als der Red-Bull-Pilot. Dann kam der Russell-Abflug, eine kurze Unterbrechung und aufgrund des zunehmenden Regens praktisch das Ende des Qualifyings.
Magnussen kündigt an: Volle Attacke im Sprint
Auch wenn es dafür keine Punkte gibt, ist der erste Startplatz für Haas etwas Genugtuung in einer schwierigen Phase der Saison. "Die letzten Rennen waren schwierig", so Steiner. Auch durch die etwas glücklichen Umstände wollte sich der Südtiroler die Laune nicht vermießen lassen: "Das ganze Team hat es sich verdient und der Fahrer ist Teil des Teams. Es gibt immer Schwarzseher, aber das ist unsere Pole."
Nach sieben Jahren in der Formel 1 ist die erste Pole zweifelsohne der bisher größte Erfolg der US-Mannschaft. Haas konnte bislang in der Königsklasse noch kein Podium einfahren und auch der Start aus der ersten Reihe ist für die Truppe aus Kannapolis ein Novum. Doch trotz aller Freude glauben auch Steiner und Magnussen nicht daran, dass in Brasilien das erste Top-3-Resultat möglich wäre.
"Wir werden ihn (Verstappen) nicht hinter uns halten können. Wir müssen ja nicht gewinnen, solange wir Zähler holen sind wir zufrieden", so Steiner. Magnussen kündigte an, dass es dennoch nicht vorsichtig angehen wird: "Maximale Attacke. Let's go for it!"
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