Die Formel 1 hat heute in London den offiziellen Launch in die neue Saison abgeliefert. Bei der Abendveranstaltung in der O2-Arena war alles geladen, was in der Königsklasse Rang und Namen hat. Vor Ort waren alle Teams mit allen Fahrern und Teamvertretern, sowie zahlreiche Legenden des Sports.
Nicht dabei waren allerdings die zehn Autos der Formel-1-Saison 2025. Denn bei der Präsentation gab es nur die neuen Lackierungen aller Teams zu sehen, allerdings größtenteils noch auf alten Autos oder auf Showcars. In einer etwa zweistündigen Show wurden umrahmt von Video-Einspielern, kurzen Interviews und Musikauftritten von Machine Gun Kelly, Country-Sänger Kane Brown, Brian Tyler, Tems und Take That die zehn F1-Autos auf die Bühne gebracht.
Formel-1-Teams zeigen Lackierungen: Musikshow mit Showcars
Dabei handelte es sich meist um Show Cars, die nur mit der neuen Lackierung ausgestattet waren. Lediglich bei Haas und Alpine schien es sich bereits um die echten Autos zu handeln. Technische Details dazu blieb man den 15.000 Formel-1-Fans, welche das Event besuchten, jedoch schuldig. Auch über die Lackierungen der Autos wurden abgesehen von deren Zurschaustellung in den jeweiligen Segmenten nur am Rande gesprochen.
Die Einfahrt der Autos wurde begleitet von den Teamchefs und jeweils den beiden Fahrern. Dabei wurden diese Auftritte begleitet von team-spezifischen Untermalungen. Haas stilisierte sich beispielsweise als USA-Team hoch, während Aston Martin ihr Showcar mit James-Bond-Musik hinterlegt auf die Bühne rollte. Beim Einzug von Red Bull Racing lief als Hommage an den 2022 verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ein Song von dessen Lieblingsband, den Rolling Stones.

Die Racing Bulls konzentrierten sich mit einem mehrere Minuten langen Einspieler und beim Bühnenauftritt darauf, ihren 'neuen' Namen in Szene zu setzen. Im Vorjahr firmierte das kleine Red-Bull-Team noch unter dem Kürzel RB. Alpine und Sauber wurden mit einem Music-Akt auf die Bühne gebracht, Williams erschien im Spalier zwischen zahlreichen helmtragenden Personen.
Ferrari legte bei der Vorstellung ihrer Lackierung einen Fokus auf die Geschichte des ältesten Formel-1-Teams. Das wahre Highlight lieferte Ferrari allerdings damit, dass sie gleichzeitig auch die ersten Bilder des SF-25 lieferten, auf dem bereits die ersten technischen Details des neuen Autos zu sehen waren. Darunter auch die neue Pullrod-Aufhängung an der Front.
Buhrufe für die FIA und Max Verstappen
Mercedes inszenierte bei seinem Bühnen-Auftritt einen Boxenstopp in Zeitlupe. Auffälligerweise kommt der Bolide der Silberpfeile ohne die bis 2024 noch sehr prominent inszenierten Ineos-Schriftzüge aus. Nur auf den Rennanzügen und klein auf der Front war der Schrittzug des Chemie-Konzerns noch zu sehen.
Ineos ist zu einem Drittel Eigentümer des Formel-1-Teams von Mercedes. Allerdings befindet sich das britische Unternehmen in starken finanziellen Problemen und sieht sich einem Schuldenberg von 10 Milliarden Dollar ausgesetzt.
Für einen weiteren kleinen Aufreger des Abends sorgte allerdings auch eine andere Szene. Ungefähr bei der Hälfte der Show wurde der Motorsport-Weltverband FIA erwähnt – begleitet von Buhrufen aus dem Publikum. Auch einen Seitenhieb gegen die umstrittene Fluchstrafen-Politik des Weltverbandes war Teil der Show, vorgetragen von Starkoch Gordon Ramsay. Max Verstappen und Red-Bull-Teamboss Christian Horner ernteten ebenfalls vereinzelt hörbare Buhrufe.
McLaren: Konstrukteurs-Weltmeister zeigen alten Hamilton-Boliden
McLaren brachte als einziges Team nicht nur ein mit dem aktuellen Design ausgestattetes Showcar auf die Bühne, sondern stellte gleichzeitig auch Autos von McLaren-Fahrerweltmeistern ins Rampenlicht. Darunter auch der MP4-23 mit dem Lewis Hamilton 2008 den bisher letzten WM-Titel für Team Woking eingefahren hatte.
Haas mit Frühstart
Für ein kleines Hoppala sorgte übrigens Haas. Während alle anderen Teams gleichzeitig mit oder kurz nachdem die Lackierung auf der Bühne gezeigt wurde, auch auf Social Media ihr neues Auto kundtaten, leistete sich Haas einen Frühstart und veröffentlichte die Bilder bereits vorher.
Die Lackierung des F1-Teams war sowieso schon vor zwei Tagen ungeplant an die Öffentlichkeit gedrungen. Von einem als Top Secret geplanten Filmtag in Silverstone tauchten binnen Stunden Bilder auf, die den VF-25 und dessen Lackierung bereits vorab gezeigt hatten.
Die YouTube-Zuschauerzahlen während der auf zahlreichen Plattformen ausgestrahlten Veranstaltung waren nicht für die Öffentlichkeit einsehbar. Die Formel 1 kommunizierte im Anschluss, dass insgesamt 4,6 Millionen Zuschauer während der Veranstaltung eingeschaltet haben. Als Spitzenwert würden 1,1 Millionen gleichzeitige Zuschauer genannt.
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