Regen, Unfälle, Safety Car, ständige Führungswechsel, Hammerduelle und grandiose Überholmanöver: Der Ungarn GP hielt einfach alles bereit. Den besten Durchblick behielt Daniel Ricciardo, der sensationell zu seinem zweiten Saisonsieg fuhr. Fernando Alonso brachte Ferrari mit einem perfekten Rennen zum Strahlen und Lewis Hamilton zeigte seine nächste grandiose Aufholjagd. Bei den Silberpfeilen gibt es nach dem Rennen noch viel zu diskutieren, bei Williams rauchen die Köpfe und bei Force India herrscht Gesprächsbedarf. Motorsport-Magazin.com blickt im Detail auf jedes Team.

Red Bull

Daniel Ricciardo holte seinen zweiten Saisonsieg, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo holte seinen zweiten Saisonsieg, Foto: Sutton

Sonntag: Strahlender Sieger Daniel Ricciardo. Der Australier war einer der großen Profiteure der ersten Safety-Car-Phase und schob sich an die Spitze des Feldes. Der Australier war dem Feld bereits sechs Sekunden enteilt, als das Safety Car erneut auf die Strecke kam und er diesmal einige Plätze einbüßte. 15 Runden vor Rennende holte Red Bull Ricciardo allerdings nochmals zum Stopp auf weiche Reifen an die Box und eine unglaubliche Aufholjagd begann. In Runde 67 schnappte er sich in einem spektakulären Manöver Lewis Hamilton und kurze Zeit später Fernando Alonso. "Es fühlt sich so toll an wie der erste Sieg. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Die letzten Runden hatte ich wirklich viel Spaß und die Duelle mit Lewis und Fernando waren einfach der Wahnsinn", strahlte Ricciardo. Teamkollege Vettel haderte hingegen mit der Safety-Car-Phase, die ihn zurückwarf. Zu allem Überfluss unterlief dem vierfachen Weltmeister ein großer Fehler auf Start/Ziel. Er kam etwas weit hinaus ins Nasse und drehte sich. Nur um Haaresbreite schrammte er an der Boxenmauer vorbei, holte sich aber einen Bremsplatten, der ihn kurze Zeit später zum Stopp zwang. Endergebnis: Rang sieben.

Samstag: Freudestrahlen bei Red Bull, gefolgt von langen Gesichtern. Es ist lange her, dass Sebastian Vettel im Qualifying auf Platz eins stand und es sah wirklich gut aus - doch dann kam Rosberg und unterbot Vettels Zeit um eine knappe halbe Sekunde. "Nach Q2 dachte ich, dass, wenn wir alles richtig hinbekommen, wir näher an Mercedes dran sein können, als wir es letztlich waren", ärgerte sich Vettel etwas über Rang zwei. Dennoch ein gutes Ergebnis für Red Bull, dass von Daniel Ricciardo auf Startplatz vier komplettiert wurde. Und es ist noch nicht aller Tage Abend, denn der prognostizierte Regen für das Rennen könnte Red Bull in die Karten spielen. "Wenn es regnet, können sich eine Menge Dinge verändern und das könnte morgen passieren", hoffte Vettel.
Qualifyingduell - Vettel vs. Ricciardo: 4:7

Freitag: Vier Zehntel Rückstand auf Mercedes und ein erster Hoffnungsschimmer für Sebastian Vettel in Ungarn. Vorsicht bleibt bei Vettel dennoch das oberste Gebot, denn vor allem Williams könnte noch aus dem Hinterhalt kommen und wieder die zweite Kraft werden. "Ich hoffe, wir können morgen einen Schritt machen, um die Pace von heute zu halten", wünschte sich der Deutsche. Einen deutlich größeren Schritt benötigt Daniel Ricciardo. Der Australier kam nicht über Rang sieben hinaus und kämpfte den gesamten Tag mit dem niedrigen Grip-Level des Hungarorings.

Ferrari

Fernando Alonso lag lange in Führung, Foto: Sutton
Fernando Alonso lag lange in Führung, Foto: Sutton

Sonntag: Fernando Alonso meldete sich mit Rang zwei auf dem Podest zurück. Der Ferrari-Mann profitierte vom Safety Car und zeigte spektakuläre Überholmanöver, die ihn an die Spitze brachten. Bis kurz vor Ende hielt der Spanier Platz eins, wurde aber schließlich von Daniel Ricciardo auf Platz zwei verdrängt. Kimi Räikkönen zeigte eine starke Aufholjagd nach seinem verpatzten Qualifying. Der Finne hing am Ende des Rennens rundenlang hinter Felipe Massa im Williams fest und konnte so seine frischen Reifen nicht ausnützen. Am Ende blieb Rang sechs - das beste Saisonergebnis des Finnen.

Samstag: Drama um Kimi Räikkönen. Der Finne wurde bereits im Q1 schachmatt gesetzt - von Jules Bianchi im Marussia. Nach seiner Zeit von 1:26.792 Minuten - sechs Zehntel langsamer als Teamkollege Fernando Alonso auf gleichen Reifen - dachte Ferrari, der Finne sei sicher in der nächsten Runde. Weit gefehlt, denn kurz vor Ende fuhr Bianchi sieben Hunderstel schneller und kegelte Räikkönen raus. "Ich wäre gerne mehr gefahren und habe ein paar Mal gefragt, ob ich denn nicht doch noch einmal auf die Strecke gehen soll. Das Team war der Meinung, dass es auch so reicht, aber das Ergebnis kennen wir ja", ärgerte sich Räikkönen im Nachhinein. Teamkollege Alonso zeigte mir Startplatz fünf, was im Ferrari steckte und sprach von einem fantastischen Ergebnis.
Qualifying-Duell - Alonso vs. Räikkönen: 9:2

Freitag: Am Vormittag herrschte bei Kimi Räikkönen mit Platz drei noch eitel Sonnenschein. Der Finne war zufrieden mit dem Handling seines Boliden und erkannte Fortschritte. Am Nachmittag erkannte er aber Reifenveränderungen bei heißeren Temperaturen, die das Handling des F14 T negativ beeinflussten. Ein Problem mit seinem linken Hinterreifen zwang ihn zudem dazu, seinen Longrun frühzeitig abzubrechen. Die Telemetriedaten lieferten noch keine Gründe für die Probleme. Fernando Alonso erlebte mit zwei vierten Rängen hingegen einen soliden Freitag - wenn auch arbeitsreicher als erwartet. Die zahlreichen Setup-Anpassungen zeigten aber Fortschritte und Alonso sah Ferrari auf dem richtigen Weg.

Mercedes

Nico Rosberg und Lewis Hamilton lieferten sich ein hartes Duell, Foto: Sutton
Nico Rosberg und Lewis Hamilton lieferten sich ein hartes Duell, Foto: Sutton

Sonntag: Ein Podestplatz für Lewis Hamilton, aber lange Gesichter bei Mercedes. Nico Rosberg führte das Rennen bis zur siebten Runde souverän an, bis das Safety Car auf die Strecke kam. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits an der Box vorbei und büßte dann bei seinem Stopp viele Plätze ein. Hamilton, der aus der Box gestartet war, profitierte und lag schließlich vor seinem Teamkollegen. Hitzige Diskussionen am Boxenfunk folgten, Hamilton solle Rosberg passieren lassen. Dieser weigerte sich und Rosberg bog schließlich zu seinem geplanten Stopp an die Box ab. In der letzten Runde dann nochmals das Duell. Rosberg auf frischeren Reifen wollte Hamilton überholen, scheitere aber. Letztlich wurde Rosberg Vierter und führt die WM mit elf Punkten Vorsprung an.

Samstag: Und wieder geteilte Gemütslage bei Mercedes. Nico Rosberg fuhr auf dem Hungaroring zur dritten Pole in Folge. Der Deutsche hatte im Qualifying zunächst mit der etwas feuchten Strecke zu kämpfen und leistete sich einen Ausrutscher. Am Ende brannte Rosberg aber drei Sektorbestzeiten in den Asphalt und holte eine halbe Sekunde auf seinen ersten Verfolger heraus. Im Pech war erneut Lewis Hamilton. In der vorletzten Kurve seiner zweiten Runde in Q1 ging plötzlich sein Motor aus und das Heck des Mercedes fing Feuer. Der Versuch, sich noch an die Box zu retten, endete in der Boxeneinfahrt. Am Sonntag startet Hamilton aus der Boxengasse.
Qualifying-Duell - Rosberg vs. Hamilton: 7:4

Freitag: Klare Sache für Mercedes. Lewis Hamilton schnappte sich auf dem Hungaroring beide Bestzeiten, Nico Rosberg landete jedes Mal knapp dahinter. Dabei hatte Rosberg erwartet, die Konkurrenz von Red Bull deutlich stärker zu sehen, da auf dem Hungaroring der Motor nicht die entscheidende Rolle spielt. "Ich war etwas überrascht, dass wir hier heute das schnellste Auto hatten. Ich hatte erwartet, dass die Red Bulls hier wieder näher an uns dran sind", erklärte Rosberg. Der Deutsche erlebte einen problemfreien Tag, während Teamkollege Hamilton erneut Schwierigkeiten mit den Bremsen zu beklagen hatte. Die Gründe werden aktuell noch analysiert.

Williams

Felipe Massa sah endlich wieder die Zielflagge, Foto: Sutton
Felipe Massa sah endlich wieder die Zielflagge, Foto: Sutton

Sonntag: Es hätte der Tag von Valtteri Bottas werden können. Gleich am Start ging er an Sebastian Vettel vorbei und lag auf Rang zwei. Der Finne war einer der großen Verlierer des Safety Cars und fand sich schließlich am Ende der Top-10 wieder. Felipe Massa hingegen profitierte und lag lange Zeit auf Rang zwei. Dann entschied sich Williams, beide Piloten früh an die Box zu holen und mit den Prime-Reifen auszustatten. Ein Fehler. Besonders Massa strauchelte auf den Mediums. Obwohl der Brasilianer sogar via Boxenfunk erklärte, die Option-Reifen seien die bessere Wahl, wurde er bei seinem letzten Stopp erneut auf der härteren Mischung losgeschickt. Williams hatte Angst, mit einen weiteren Stint auf weichen Reifen nicht ins Ziel zu kommen. Durch diese Boxenstrategie musste auch Bottas in der 59. Runde nochmals abbiegen und rutschte von Rang vier auf P8.

Samstag: Lange Gesichter bei Williams. Nach dem Ungarn-Qualifying sieht es so aus, als sei das Team - zumindest auf dieser Rennstrecke - als zweite Kraft abgelöst. Valtteri Bottas musste sich hinter Vettel einsortieren, Felipe Massa landete gar nur auf Rang sechs. Williams wusste bereits im Vorhinein, dass der Hungaroring dem FW36 nicht entgegenkommen würde, brachte aber Updates, die Wirkung zeigten. Dennoch fehlte es am nötigen Grip, um Red Bull zu schlagen. Bei Massa kam bei ohnehin schwierigen Bedingungen in Q3 noch der Verkehr hinzu. Auf seiner schnellsten Runde musste er rund fünf Autos überholen, eine schnelle Zeit war damit nicht mehr möglich. Zudem machte sein alter Unterboden erneut Probleme. Aufgrund des Back-to-Back-Wochenendes hatte Williams keine Ersatzteile für den beschädigten Unterboden aus Hockenheim liefern können und Massa ist mit einer alten Spezifikation unterwegs.
Qualifying-Duell - Massa vs. Bottas: 4:7

Freitag: Sorgenfalten bei Williams. Es läuft noch nicht rund bei Felipe Massa und Valtteri Bottas - der Hungaroring scheint der Mannschaft nicht zu liegen. Mehr als 1,5 Sekunden Rückstand hatte der Finne auf die Bestzeit von Lewis Hamilton und machte sich Sorgen um die Konkurrenz von Red Bull und Ferrari. "Es wird schwieriger als in den letzten drei Grands Prix", warnte Bottas, der auf Platz acht landete. "Morgen wird es sehr eng werden." Für Felipe Massa lief der erste Tag in Ungarn ebenfalls nicht optimal. Der Brasilianer lieferte sich einen Dreher und war insgesamt mit der Performance des Williams nicht zufrieden - vor allem auf den Longruns. Zudem war er mit einem alten Unterboden unterwegs, da die aktuelle Spezifikation beim Crash in Hockenheim einen Schaden davongetragen hatte. Das Ergebnis: Rang elf und fast zwei Sekunden Rückstand zur Spitze.

Toro Rosso

Jean-Eric Vergne lag zwischenzeitlich auf Rang zwei, Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne lag zwischenzeitlich auf Rang zwei, Foto: Sutton

Sonntag: Augenreiben bei Toro Rosso, denn kurzzeitig lag Jean-Eric Vergne auf Podestkurs. Der Franzose war einer der Gewinner der Safety-Car-Phase und sortierte sich auf Platz zwei ein. Lange Zeit kämpfte er gegen Nico Rosberg, musste aber schließlich sowohl ihm als auch Lewis Hamilton Platz machen. Sein zweiter Boxenstopp warf Vergne schließlich bis auf Rang neun zurück. Teamkollege Daniil Kvyat erwischte keinen guten Start ins Rennen. Sein Motor starb ab und der Russe musste aus der Boxengasse starten. Die Gründe werden noch analysiert. Damit war für Kvyat nur noch Platz 14 im Bereich des Möglichen.

Samstag: Jean-Eric Vergne fühlte sich am Samstag endlich wohl in seinem Toro Rosso, da die Balance-Probleme des Freitags ausgemerzt werden konnten. Er qualifizierte sich auf Platz neun und hoffte, dieses Ergebnis in Punkte umwandeln zu können. Wesentlich weniger glücklich war Teamkollege Daniil Kvyat. Er sorgte für gelbe Flaggen am Ende von Q2, als er sich mit blockierender Hinterachse von der Strecke drehte. Seine Runde hätte für Q3 gereicht, so startet der Russe am Sonntag von Position elf.
Qualifying-Duell - Vergne vs. Kvyat: 6:5

Freitag: Sowohl Jean-Eric Vergne als auch Daniil Kvyat kämpften am Freitagmorgen mit der Balance ihres Boliden. Während Kvyat sich am Nachmittag um zwei Positionen auf Rang elf steigerte und zumindest gegen Ende zufrieden mit der Balance seines Toro Rosso war, verhielt es sich bei seinem Teamkollegen genau umgekehrt. Vergne hatte große Probleme und konnte Rang sieben aus dem ersten Training nicht halten - Endergebnis Platz zwölf und viele Fragezeichen vor dem Samstag. Zudem strauchelte Toro Rosso mit den etwas wärmeren Temperaturen am Nachmittag - die Gründe sind noch unklar.

McLaren

McLaren verpokerte sich mit der Strategie, Foto: Sutton
McLaren verpokerte sich mit der Strategie, Foto: Sutton

Sonntag: Falscher Wetterbericht und damit katastrophale Strategieentscheidung. Zu Beginn des Rennens arbeitete sich Jenson Button bis auf Rang fünf nach vorne und lag nach dem Safety Car sogar kurzzeitig in Führung. Allerdings hatte sich McLaren während des Boxenstopps für Intermediates entschieden, während alle anderen Teams auf Trockenreifen gingen. Der vorhergesagte Regen blieb aus und Button wurde weit zurückgereicht. Ergebnis: Platz zehn. Kevin Magnussen sah nach seinem Start aus der Boxengasse ohnehin nicht viele Optionen. Der Zeitverlust durch die Intermediates war für den Dänen gering und das Risiko seiner Meinung nach richtig. Er beendete das Rennen auf Rang zwölf.

Samstag: Aufschwung bei McLaren. Bis zum Qualifying war Jenson Button unglücklich mit seinem Boliden, doch kaum begann Q1, fühlte sich der MP4-29 deutlich besser an. So gelang dem Briten Startplatz sieben. Deutlich unzufriedener war Kevin Magnussen nach seinem Qualifying. In Q3 rutschte der Däne in der ersten Kurve auf feuchter Strecke weg und direkt in die Reifenstapel. Dabei wurde er von einigen Reifen sogar am Kopf getroffen, kam aber mit dem Schrecken davon. Nach seinem Crash müssen am McLaren Chassis und Getriebe gewechselt werden und Magnussen startet am Sonntag aus der Boxengasse.
Qualifying-Duell - Button vs. Magnussen 6:5

Freitag: Rookie klar vor Routinier bei McLaren. Wie bereits am letzten Wochenende erlebte Kevin Magnussen einen problemfreien Freitag und bekam die Upgrades aus Hockenheim gut in den Griff. Der Däne brummte seinem Teamkollegen jeweils rund eine halbe Sekunde auf, wofür Jenson Button keine wirkliche Erklärung hatte. Es war heute teilweise ziemlich frustrierend, weil ich es einfach nicht geschafft habe, eine gute Runde zusammenzubringen. Ein paar Kurven waren immer gut, aber eine gesamte Runde war schwierig", ärgerte sich der Brite, der in beiden Sessions auf Rang neun landete. Das Auto hätte sich von Kurve zu Kurve und von Runde zu Runde anders verhalten, die Gründe seien aber bereits bekannt.

Sauber

Adrian Sutil schrammte knapp an den Punkten vorbei, Foto: Sutton
Adrian Sutil schrammte knapp an den Punkten vorbei, Foto: Sutton

Sonntag: Mit Platz elf erkannte Adrian Sutil klare Fortschritte bei Sauber. Der Deutsche musste sich in der ersten Safety-Car-Phase hinter Esteban Gutierrez an der Box anstellen, da dieser noch nicht abgefertigt war. Trotz Zeitverlust winkten zwischenzeitlich sogar Punkte. "Wir waren wirklich so knapp an den Punkten dran, haben aber einfach keinen Weg vorbei an Button gefunden", erklärte Sutil Motorsport-Magazin.com. In den Kurven kam der Sauber näher, doch auf den Geraden zog der McLaren durch den Mercedes-Motor wieder davon. Gutierrez musste das Rennen aufgrund eines Problems mit dem Energierückgewinnungssystem aufgeben.

Samstag: Adrian Sutil stellte seinen Sauber auf dem Hungaroring auf Platz 12 und erreichte damit die beste Startposition der bisherigen Saison. Nachdem die Mannschaft vor dem Qualifying nochmals das Setup verändert hatte, musste sich Sutil erst wieder auf seinen Sauber einstellen und hatte Probleme, eine perfekte Runden zu fahren. Esteban Gutierrez startet am Sonntag von Platz 14. Ein besseres Ergebnis wurde durch die gelben Flaggen am Ende von Q2 verhindert, da der Sauber-Mann seine schnelle Runde abbrechen musste.
Qualifying-Duell - Sutil vs. Gutierrez 5:6

Freitag: Adrian Sutil und Esteban Gutierrez hatten am Freitag in Ungarn alle Hände voll zu tun, ihren Sauber in den Griff zu bekommen und auf der Strecke zu halten. "Es war eine große Herausforderung, das Auto auf der Strecke zu halten heute, denn der Grip ist einfach nicht vorhanden", erklärte Adrian Sutil Motorsport-Magazin.com. Speziell am Auto des Deutschen mussten noch große Veränderungen vorgenommen werden, da er die Medium-Reifen im ersten Training nicht ans Arbeiten bekam und so mehr als eine Sekunde hinter Gutierrez zurückblieb. Der Mexikaner strauchelte hingegen am Nachmittag mit den weichen Pneus.

Lotus

Romain Grosjean knalle in die Mauer, Foto: Sutton
Romain Grosjean knalle in die Mauer, Foto: Sutton

Sonntag: Pastor Maldonado beendete ein ereignisreiches Rennen auf Platz 13. Der Venezolaner war in mehrere Zwischenfälle verwickelt - unter anderem eine Berührung mit Jules Bianchi, bei der er sich selbst drehte. Zudem hatte der Lotus-Mann nicht immer die volle Power zur Verfügung und tat sich daher beim Überholen schwer. Für Teamkollege Romain Grosjean war das Rennen bereits nach elf Runden beendet. Der Franzose kam während der Safety-Car-Phase beim Reifenaufwärmen auf die weiße Linie und drehte sich in die Mauer.

Samstag: Kurzes Qualifying für Pastor Maldonado. Der Venezolaner hatte noch nicht einmal seine Einführungsrunde komplett absolviert, da war Feierabend. Sein Lotus hatte ein Problem mit dem Energiespeicher der Power Unit und blieb kurz vor dem Ende der Runde stehen. Damit startet der Lotus-Pilot am Sonntag als Letzter. Romain Grosjean beginnt den Großen Preis von Ungarn von Startplatz 15. Am Freitag erkannte der Franzose noch große Fortschritte, die sich ins dritte Freie Training weiterentwickelten. Im Qualifying war davon aber wenig zu spüren. Nun geht es auf Ursachensuche, um im Rennen wieder das Gefühl der Trainings zu haben.
Qualifying-Duell - Grosjean vs. Maldonado: 10:1

Freitag: Pastor Maldonado und Romain Grosjean wurden am Freitag mit verschiedenen Setup-Varianten auf die Strecke geschickt. Grosjean erkannte enorme Fortschritte im Fahrverhalten, auch wenn diese in den Daten nicht wirklich sichtbar geworden wären - Teamkollege Maldonado war mit seinen Veränderungen nicht zufrieden. Beide Piloten klagten über die härtere Reifenmischung, die am Lotus nicht ans Arbeiten gebracht werden konnte. Während Maldonado insgesamt 68 Runden abspulte, wurde Grosjean von einem Wasserleck immer wieder ausgebremst und kam nur auf 38 Runden. Letztlich trennten die beiden Lotus-Piloten auf den Plätzen 16 und 17 dennoch nur zwei Tausendstel.

Marussia

Jules Bianchi kämpfte mit seinem beschädigten Marussia, Foto: Sutton
Jules Bianchi kämpfte mit seinem beschädigten Marussia, Foto: Sutton

Sonntag: Jules Bianchi und Max Chilton beendeten das Rennen auf den Rängen 15 und 16. Während Chilton ein Rennen ohne größere Probleme erlebte, hatte Bianchi zu kämpfen. In Runde 17 traf Pastor Maldonado seinen Marussia, wobei sich der Franzose einen Reifenschaden einfing. Beim notwendigen Boxenstopp erkannte die Mannschaft deutliche Beschädigungen der Karosserie und des Unterbodens. Bianchi kämpfte sich trotz großer Balanceprobleme, die sich auf die Reifen auswirkten, ins Ziel.

Samstag: Aus dem Nichts gekommen und für eine kleine Sensation gesorgt. Jules Bianchi fuhr als einer der letzten Piloten in Q1 auf die Strecke und kegelte mit seiner Bestzeit von 1:26.728 Minuten um sieben Hundertstel Kimi Räikkönen raus. "Ich bin wirklich, wirklich glücklich, das Rennen von Startplatz 16 zu starten", jubelte Bianchi. Besondere Freude herrschte, weil in Q1 weder Regen noch andere Unwägbarkeiten einen Einfluss auf die Leistung hatten. Teamkollege Max Chilton strauchelte erneut mit der Technik. Auf seinem zweiten Run ereilte ihn ein Elektronikproblem und der Marussia hatte keine Leistung mehr. Damit blieb nur Startplatz 19 für den Briten.
Qualifying-Duell - Bianchi vs. Chilton: 8:3

Freitag: Feuriger Start ins Wochenende für Max Chilton. Gleich auf der Installationsrunde im ersten Freien Training fing sein Marussia Feuer. Grund war ein Leck, das Öl direkt auf den heißen Auspuff tropfen ließ. Das Getriebe musste gewechselt werden und damit war die Session für den Briten beinahe gelaufen. Insgesamt stellte Marussia am Freitag Balanceprobleme fest, die Kamui Kobayashi im Caterham vorbeirutschen ließen. Mit den Plätzen 20 und 21 geht die Mannschaft unzufrieden in die Freitagnacht und hofft, die Kräfteverhältnisse bis zum Samstag wieder graderücken zu können.

Caterham

Marcus Ericsson krachte in Runde sieben in die Mauer, Foto: Sutton
Marcus Ericsson krachte in Runde sieben in die Mauer, Foto: Sutton

Sonntag: Nullnummer bei Caterham. In Runde sieben verabschiedete sich Marcus Ericsson spektakulär. Der Schwede verlor die Kontrolle über seinen Caterham, knallte mit rund 20G in die Mauer und löste eine Safety-Car-Phase aus. Wenig später auch ein heikler Moment für Teamkollege Kamui Kobayashi. In der Einfahrt zu Start/Ziel kam der sich drehende Pastor Maldonado auf ihn zu und ein Ausweichmanöver gelang nur um wenige Millimeter. Dennoch war das Rennen auch für den Japaner frühzeitig beendet. In Runde 26 musste er seinen Caterham mit Problemen am Benzin-System abstellen.

Samstag: Kamui Kobayashi sah in Ungarn die große Chance, nach dem Ausfall von Lewis Hamilton und Pastor Maldonado, sich in Q2 zu schieben. Auf seinem finalen Run waren zwei fliegende Runden geplant. Nach der ersten waren die Reifen aber bereits am Ende und eine Verbesserung nicht mehr möglich. So musste sich der Japaner mit Rang 18 zufriedengeben. Schlusslicht war erneut Marcus Ericsson. Der Rookie strauchelte mit der Balance seines Caterham, die sich von Kurve zu Kurve von Unter- zu Übersteuern veränderte. Damit war es dem Schweden unmöglich, im Qualifying richtig Druck zu machen.
Qualifying-Duell - Kobayashi vs. Ericsson: 9:2

Freitag: Zu Beginn des ersten Trainings zeigten sich beide Caterham-Piloten überrascht vom extrem niedrigen Grip-Level des Hungarorings. Bei Kamui Kobayashi kamen Bremsprobleme hinzu, die sowohl die Vorder- als auch die Hinterräder stetig blockieren ließen. Trotz einigen Veränderungen wechselte die Balance durch den niedrigen Grip ständig von Über- zu Untersteuern und erst weitere mechanische und aerodynamische Veränderungen brachten erste Erfolge. Insgesamt sprachen Kobayashi und Marcus Ericsson dennoch von einem positiven Tag, an dem stetig Fortschritte gelangen. Besonders Kobayashi, der auf Platz 19 landete, sah den Caterham ein bisschen konkurrenzfähiger im Vergleich zur Konkurrenz.

Force India

Nico Hülkenberg kam erstmals 2014 nicht in die Punkte, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg kam erstmals 2014 nicht in die Punkte, Foto: Sutton

Sonntag: Bitterer Totalausfall für Force India - durch ein teaminternes Duell. In der 17. Runde versuchte Nico Hülkenberg in der letzten Kurve den Angriff auf seinen Teamkollege Sergio Perez und es kam zur Kollision. Während Hülkenberg in die Mauer krachte, konnte Perez noch weiterfahren - kurzzeitig. Nur fünf Runden später folgte auch für den Mexikaner das Aus. Als er auf Start/Ziel einbog, kam er etwas zu weit hinaus, erwischte eine nasse Stelle und drehte sich mit hoher Geschwindigkeit in die Boxenmauer. Perez blieb unverletzt, das Rennen war aber beendet.

Samstag: Für Nico Hülkenberg war es am Samstag schon ein kleiner Erfolg, den Sprung in Q3 geschafft zu haben. Der Wind auf dem Hungaroring machte dem Force India zu schaffen, kurz vor dem Qualifying drehte er aber die Richtung, der Rettungsanker für Hülkenberg, der sich auf P9 qualifizierte. Für Sergio Perez war bereits in Q2 auf Platz 13 Schluss. Nach einer gezeiteten Runde wurde er von der Box informiert, dass sein Force India ein Hydraulik-Leck aufweisen würde und er sofort die Box ansteuern müsse. Damit war der Tag für den Mexikaner gelaufen.
Qualifying-Duell - Hülkenberg vs. Perez: 9:2

Freitag: Wie bereits in Hockenheim strauchelten Nico Hülkenberg und Sergio Perez mit dem Speed auf einer schnellen Runde, was die Plätze 13 und 15 untermauerten. Für das Rennen sieht sich die Mannschaft nach aufmunternden Longruns am Freitag aber gut aufgestellt. Perez kämpfte während der Freien Trainings allerdings noch deutlich mit den härteren Reifen. Nun gilt es, nochmals jede einzelne Runde im Detail zu analysieren, um die Schwierigkeiten bis zum Sonntag auszumerzen.