P4 in Q1, P3 in Q2 und P4 in Q3. Für Daniel Ricciardo war das Qualifying auf dem Hungaroring eine solide Angelegenheit, die eine finale Steigerung vermissen ließ. Während Nico Rosberg ohnehin in anderen Sphären unterwegs war, ärgerte sich Ricciardo vor allem darüber, dass Valtteri Bottas am Ende noch knapp vorbeiziehen konnte - der Finne war nur 0,037 Sekunden schneller als Ricciardo.

"Das Auto fühlt sich an diesem Wochenende wirklich gut an und wir haben uns im Vergleich zum Freitag deutlich steigern können", hielt Ricciardo nach dem Qualifying aber auch positive Aspekte fest. Besonders in den ersten beiden Segmenten sah es gut aus, auf Rosberg fehlten dort weniger als drei Zehntelsekunden. "Als in Q3 der Regen kam, haben wir die Reifen für eine richtige schnelle Runde leider nicht mehr schnell genug auf Temperatur bekommen." Während Rosberg an der Spitze noch einmal sechs Zehntelsekunden fand, verbesserte sich Ricciardo deutlich weniger.

"Ich bin etwas enttäuscht, dass wir nicht weiter vorne in der Startaufstellung stehen, die erste Reihe wäre sicherlich toll gewesen", so Ricciardo, für den der vierte Platz aber auch kein Desaster ist. Insbesondere im Duell mit Bottas könnte der Australier im Red Bull am Sonntag aber die besseren Karten haben. "Im Rennen sind wir näher an Mercedes dran. Wir haben mehr Downforce, daher sollte es für uns einfacher sein, die Reifen zu schonen." Genau hier setzt auch die Strategie von Red Bull an: "Wir planen so wenige Stopps wie möglich."

Red Bull ist da, wenn Mercedes Fehler macht

Ricciardo blickt weiter nach oben, Foto: Sutton
Ricciardo blickt weiter nach oben, Foto: Sutton

Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass man Rosberg im überlegenen Mercedes unter Druck setzen kann, sieht Ricciardo Chancen für Red Bull. "Für uns ist es wichtig da zu sein, wenn er Probleme bekommt, genau wie in Kanada. Sebastian startet von Platz zwei. Wenn etwas passiert, dann ist er da. Heute ist ja auch etwas mit Lewis passiert. Ich weiß nicht, ob sich Nico deswegen auch sorgen machen muss."

Dass Rosberg das Feld in der Einführungsrunde einbremsen könnte und damit für Temperatur-Probleme bei den Verfolgern sorgt, interessiert Ricciardo dagegen wenig. "Langsame Einführungsrunden sind langweilig, denn als Rennfahrer will man, dass das Rennen starten. Wenn sie da vorne Spiele spielen, dann sollen sie es machen. Für mich ist nur wichtig, dass die Reifen auf Temperatur kommen, damit man für die erste Runde gerüstet ist", berichtet Ricciardo, der in diesem Jahr bereits vier Mal auf dem Podium landete.