Vierfachweltmeister Sebastian Vettel ließ in den Freien Trainings zum Ungarn GP aufhorchen und sicherte sich mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:25.111 Minuten den dritten Tagesrang. Mit Rund sechs Zehntelsekunden Rückstand auf die Bestzeit von Lewis Hamilton war der Red-Bull-Pilot zwar nicht in Schlagdistanz zur Spitze, landete als bester Nicht-Silberpfeil dennoch einen Achtungserfolg. Trotz deutlichen 'Sieges' gegen Teamkollege Daniel Ricciardo sowie auch die Hauptkonkurrenz von Williams und Ferrari will Vettel die Ergebnisse seines erfolgreichen Arbeitstages nicht überbewerten.

"Der Tag lief ganz gut für uns, aber wir wissen natürlich, dass das noch gar nichts bedeutet. Wir haben in dieser Saison schon öfters am Freitag gut ausgesehen und dann ab Samstag noch auf die Mütze bekommen", warnt der aktuell WM-Sechste. So sei vor allem Williams trotzt letztlich erfolgreicher Rennen stets relativ behäbig in die Wochenenden gestartet, und dürfe deshalb keinesfalls zu früh abgeschrieben werden. "Die Williams stehen bislang nur auf den Plätzen acht und zehn, aber ich bin sehr skeptisch, was ihre Position betrifft. Wir haben bei den letzten drei Rennen gesehen, zu was sie in der Lage sind, und das erwarte ich auch hier wieder. Man weiß ja nie, welche Trainingsprogramme und Settings die Teams am Freitag abwickeln."

Mercedes nach wie vor das Ziel

Dass sich auch Red Bull aber ebenfalls noch steigern kann und wird, hält Vettel für durchaus realistisch: "Die Strecke ist noch keinesfalls optimal und sehr rutschig, aber ich bin mir sicher, dass wir hier gut zurechtkommen werden. Der Kurs ist eher klein und eng, aber dennoch relativ flüssig und hat vor allem nur eine lange Gerade. Wir sollten also hier besser gegenüber den Teams mit starkem Antriebsstrang aufgestellt sein als noch auf anderen Kursen. Auch mit den Reifen kommen wir hier scheinbar gut zurecht." Nicht nur über das Wochenende, auch allgemein hofft Vettel noch auf eine deutliche Steigerung. Ein Update für das vergangene Wochenende auf dem Hockenheimring brachte zwar dort nicht die gewünschte Wirkung, könnte sich aber bereits in Ungarn bezahlt machen.

"Wir sind pausenlos am Entwickeln und pushen so hart es geht. Unser Ziel ist auf jeden Fall klar: Wir wollen über kurz oder lang mindestens zu Mercedes aufschließen", zeigt sich der Weltmeister gewohnt ambitioniert. Jedoch sei er sich bewusst, dass der Weg zum Dominator der neuen Turbo-Ära in der Formel 1 noch ein sehr weiter sein kann. "Die Entwicklungsarbeit läuft natürlich nicht reibungslos und obwohl wir natürlich immer viele neue Sache ausprobieren, gehen wir leider nicht immer in die richtige Richtung." So blieben ineffektive Teile und Settings öfters länger am RB10 als gewünscht, letztlich seien aber stetige kleine Verbesserungen spürbar. Da die Performance des Boliden am Sonntag sicher nicht reichen wird, die Mercedes zu schlagen, hofft Vettel auf etwas Unterstützung von oben: "Ich denke, etwas Regen könnte die Verhältnisse verschieben und mixen und wir waren im nassen eigentlich immer gut. Ich hätte also nichts dagegen."