Valtteri Bottas wird den Ungarn GP von Platz drei aus aufnehmen. Deshalb musste der Finne einmal mehr zu offiziellen FIA Pressekonferenz. Samstag und Sonntag müssen sich die drei Bestplatzierten direkt nach Qualifying respektive Rennen dort den Fragen der Journalisten stellen. Dafür fällt für die betroffenen Piloten meist die vom Team angesetzte Medienrunde aus. Bei Valtteri Bottas in letzter Zeit also recht häufig - bei Felipe Massa hingegen nicht.

Felipe Massa war nach dem Qualifying bedient, Foto: Sutton
Felipe Massa war nach dem Qualifying bedient, Foto: Sutton

Der Brasilianer muss sich immer wieder am späten Nachmittag in der Teamrunde erklären. Seine Laune wird von Mal zu Mal schlechter. Nach seinem sechsten Platz beim Qualifying zum Ungarn GP musste er sich erneut fragen lassen, wieso es bei Bottas klappte, bei ihm aber nicht. "Ich hatte Verkehr und konnte keine Runde zusammenbringen", so die erste Erklärung.

Doch auch ohne Verkehr wäre es für Massa schwer geworden, in die Regionen seines Teamkollegen vorzudringen. "Ich hätte vielleicht einen Platz weiter vorne starten können", meint er. Der Grund für den großen Unterschied: Massa muss nach dem Unfall in Hockenheim mit einem alten Unterboden fahren, weil Williams aufgrund der back-to-back-Rennen kein Ersatzteil fertigen konnte.

"Ich habe nicht das gleiche Auto wie mein Teamkollege und das beeinträchtigt meine Leistung sicherlich", so der 201-fache GP-Starter. Bei Massa kommt eine Unterboden-Variante zum Einsatz, die auch in China und Barcelona gefahren wurde. Massa sieht das als sein größtes Problem: "Einen Schritt zurück zu machen, ist nie positiv."

Alonso das erklärte Ziel

Mit dem Verbot von FRIC hätten seine Balance-Probleme aber nichts zu tun. "Im letzten Rennen hatten wir auch kein FRIC und da hat sich das Auto gut verhalten." Rob Smedley gibt seinem Schützling Rückendeckung: "Er fährt einen alten Unterboden, das macht ein paar Zehntel aus. Deshalb stimmt die Balance nicht mehr ganz und zusätzlich hat er keine gute Runde zusammen bekommen."

Dass Williams auf die Schnelle keinen neuen Unterboden im Autoklaven backen konnte, führt Smedley nicht auf die Ressourcen des Rennstalls zurück. "Selbst bei Ferrari wäre ich nicht sicher gewesen, ob man nach so vielen Unfällen alles wieder hinbekommen hätte - seit Kanada haben wir sehr viele Teile verloren. Wenn wir kein back-to-back-Rennen hätten, dann wären hier beide Autos im identischen Zustand", ist sich der Brite sicher.

Ganz so stark wie noch vor einer Woche schätzt Massa die Performance des FW36 nicht ein - ob mit oder ohne neuem Unterboden. "Red Bull zu schlagen wird sogar für Valtteri schwer." Das erklärte Ziel ist sein ehemaliger Teamkolle: "Wenn wir mit beiden Autos vor Fernando landen, dann ist das definitiv auch positiv."