Fernando Alonso machte, ganz im Gegensatz zu seinem Ferrari-Teamkollegen Kimi Räikkönen, der bereits in Q1 ausschied, nach dem Qualifying auf dem Hungaroring ein zufriedenes Gesicht. Der Spanier stellte seinen Boliden auf den fünften Startplatz und holte damit das Maximum heraus. "Das ist ein fantastisches Ergebnis", freute sich der zweifache Weltmeister, der als erster Pilot seine schnellste Runde im letzten Abschnitt des Zeittrainings drehte.

Aber selbst wenn Alonso später auf die Strecke gegangen wäre, wäre es ihm nicht gelungen, einen der vier vor ihm klassierten Piloten abzufangen, war er überzeugt. "Vielleicht hätte man auf der trockeneren Strecke noch ein oder zwei Zehntel finden können, aber der Vierplatzierte liegt sechs Zehntel vor mir", verdeutlichte er mit Blick auf Daniel Ricciardo.

"Platz fünf ist viel besser, als wir erwartet haben. Wäre Hamilton auf der Strecke gewesen und wäre Felipe [Massa] eine normale Runde gefahren, wäre unsere Position ein bisschen schlechter gewesen", strich Alonso hervor und zeigte sich hochzufrieden, dass Ferrari die Gunst der Stunde zu nutzen vermochte.

Alonso holte das Maximum heraus, Foto: Sutton
Alonso holte das Maximum heraus, Foto: Sutton

Der Spanier geht von der sauberen Seite der Startaufstellung ins Rennen, was ihm zufolge ein nicht zu verachtender Vorteil sei, weshalb er einen guten Auftakt in den Grand Prix erwartet. "Hoffentlich kann ich Positionen gutmachen und am Ende der ersten Runde am dritten oder vierten Platz liegen", so Alonso. "Startplatz fünf ist ziemlich gut."

Williams im Blick, Red Bull in Ungarn außer Reichweite

Im Fokus steht bei Ferrari ganz klar die Rückeroberung des dritten Ranges in der Konstrukteurs-Wertung, der in Hockenheim an Williams verloren wurde. "Morgen haben wir einen Williams vor uns und einen hinter uns", erklärte Alonso. "Ich werde versuchen, vor beiden ins Ziel zu kommen und auch mit Kimi werden wir versuchen, das Optimum herauszuholen und zu punkten."

Gerade wenn der drohende Regen tatsächlich kommen sollte, sei es möglich, auch vom Ende des Feldes nach vorne zu fahren, hielt der Spanier bezüglich seines unglücklichen Teamkollegens fest. "Wenn wir beide Ferraris in die Punkte bringen und hoffentlich vor beiden Williams stehen, sollten wir den dritten Platz zurückholen." Die Traditionsrennställe werden durch fünf Zähler getrennt.

Während Alonso Williams also in Reichweite sieht, stellt sich die Situation bezüglich Red Bull anders dar. "Sie liegen 60 oder 70 Punkte vor uns und sind stark hier", verwies er auf Vettels und Ricciardos gute Vorstellungen im Qualifying. Dennoch gelte: "Wir müssen weiter Punkte machen, denn in Spa oder Monza könnten sie ein bisschen mehr zu kämpfen haben und wir daraus einen Vorteil ziehen."

Dass Lewis Hamilton nach Hockenheim zum zweiten Mal binnen einer Woche einen technischen Defekt erlitt, der ihm das Qualifying zerstörte, tat Alonso als Zufall ab. Ohnehin sei Mercedes momentan nicht jenes Team, gegen das die Scuderia zu kämpfen habe. "Unser Ziel ist leider etwas niedriger gesteckt", betonte er. "Der zweite oder dritte Platz in der Konstrukteurs-Wertung ist ein realistisches Ziel und diesbezüglich ändert sich durch Mercedes nicht viel an unserer Rennsituation."