Die Seuchen-Saison des Kimi Räikkönen geht ungebremst weiter. Nach einem groben Strategiefehler Ferraris scheiterte der Weltmeister von 2007 bereits im ersten Segment der Qualifikation zum Ungarn GP. Nachdem Pole-Favorit Lewis Hamilton mit einem Ölleck an seinem Mercedes und Pastor Maldonado im Lotus bereits mit technischen Defekten ausgeschieden waren, wähnte sich die Scuderia trotz relativ langsamer Zeit Räikkönens von 1:26.7 Minuten in Sicherheit. Wenige Minuten vor dem Ende lag Räikkönen auf P15 - lediglich Nico Hülkenberg im Force India sowie die beiden Marussias und Caterhams lagen noch hinter dem Iceman.

Kimi Räikkönen erlebt bislang eine rabenschwarze Saison, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen erlebt bislang eine rabenschwarze Saison, Foto: Sutton

Während die Hinterbänkler hart um einen Platz in Q2 pushten, blieben mit Ausnahme von Romain Grosjean und Hülkenberg alle weiteren Piloten in der Box. Erwartungsgemäß verbesserte sich Hülkenberg, der nur aufgrund eines Verbremsers zwischenzeitlich auf P16 lag, deutlich nach vorne. Somit lag Räikkönen in der letzten Minute des Qualifikations-Segments auf dem letzten Qualifikationsplatz; lediglich die Marussias und Caterhams stellten somit noch eine Gefahr für ihn dar. Diese unterschätzte Ferrari massiv. Um Reifen für die letzten beiden Abschnitte zu sparen, entschied Ferrari jedoch, den Finnen nicht noch einmal auf Zeitenjagd zu schicken.

Drittes punkteloses Rennen in Serie droht

Nachdem sich Kamui Kobayashi im Caterham wenige Sekunden vor dem Ende bis auf 0,3 Sekunden an Räikkönen heranschob, verbesserte sich Jules Bianchi im Marussia auf immer besserer Strecke bereits nach Ablauf der Zeit derart, dass er den Ferrari-Star gleich um mehrere Zehntelsekunden aus den ersten Sechzehn verdrängte. Die fassungslosen Mienen in der Ferrari-Box waren hingegen symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf der Scuderia, die nur aufgrund Fernando Alonsos 'Magie' nicht bereits zu einem belanglosen Mittelfeld-Team verkommen ist. Räikkönen, derzeit lediglich WM-Zwölfter mit 19 Punkten nach zehn Rennen, droht somit bereits der dritte punktelose GP in Serie.

Entschuldigung via Twitter - Räikkönen unzufrieden

Nachdem Räikkönen bereits zum wiederholten Mal in dieser Saison Opfer der Ferrari-Strategie wurde, entschuldigte sich das Team zumindest schon einmal via Twitter öffentlich beim Finnen. Ob sich der sonst so ruhige und stoische Iceman davon besänftigen lässt, sei jedoch einmal dahingestellt. Wie er in einem kurzen Interview nach dem Qualifying offenbarte, hatte er mit der fatalen Entscheidung nicht das geringste zu tun: "Ich wäre gerne mehr gefahren und habe ein paar Mal gefragt, ob ich denn nicht doch noch einmal auf die Strecke gehen soll. Das Team war der Meinung, dass es auch so reicht, aber das Ergebnis kennen wir ja."