Nico Rosberg hat einen großen Schritt zu seinem ersten Ungarn-Sieg gemacht. Der Mercedes-Pilot schnappte sich auf dem Hungaroring die Pole Position mit einer knappen halben Sekunde Vorsprung auf Sebastian Vettel. Damit startet er zum zehnten Mal in seiner Karriere von Position eins, zum sechsten Mal in dieser Saison.

Gleich zu Beginn des Qualifyings entwickelten sich bei Mercedes große Sorgenfalten, als der Bolide von Lewis Hamilton durch ein Benzinleck Feuer fing. "Das ist definitiv nichts Gutes. Wir müssen an unserer Zuverlässigkeit arbeiten", sagte Rosberg nach dem Qualifying. "Ich würde mich lieber mit Lewis bekämpfen - das wäre der maximale Adrenalinschub." Ohne diesen offenen Schlagabtausch hätte ihm etwas die Freunde gefehlt.

Nico Rosberg startet zum sechsten Mal in dieser Saison von Pole Position, Foto: Sutton
Nico Rosberg startet zum sechsten Mal in dieser Saison von Pole Position, Foto: Sutton

Die Spannung brachte aber schließlich der Regen. Zu Beginn von Q3 stand Rosberg als Erster an der Boxenausfahrt, um vor dem einsetzenden Regen noch eine Rundenzeit setzen zu können. Bereits auf der Einführungsrunde begann es aber immer stärker zu regnen und sobald Rosberg seine fliegende Runde startete, ging es beim Anbremsen in Kurve eins geradeaus. Erst im letzten Moment konnte Rosberg einlenken und den Einschlag in die Reifenstapel verhindern.

"Q3 war wirklich eine große Herausforderung", sagte Rosberg. "Die Strecke hat sich ständig verändert. Mit meinem ersten Reifensatz war es in der ersten Kurve wirklich schwierig einzuschätzen, wie viel Risiko geht. Es war sehr nass. Ich kam dann etwas neben die Strecke, konnte aber einen Crash verhindern." Nicht so Kevin Magnussen, dessen Crash eine rote Flagge auslöste.

Als die Strecke wieder freigegeben war, setzte Rosberg auf einen frischen Satz weiche Reifen und drei schnelle Runden. Der erste Run war allerdings geprägt von viel Vorsicht - Rosberg blieb zwei Sekunden hinter der Spitze zurück. Die zweite Runde brachte aber bereits die Bestzeit. Nach einem Stopp an der Box folgte seine finale Runde von 1:22.715 Minuten, mit der er seinen Landsmann Vettel noch von der Spitze verdrängte - mit einer halben Sekunde Vorsprung. Damit erzielte Rosberg seine beste Startposition in Ungarn - bisher waren zwei vierte Startplätze das Maximum. "Es wurde dann glücklicherweise leichter, weil die Strecke abtrocknete. Meine letzte Runde war wirklich gut", freute sich Rosberg.

Großes Lob gab es von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Die Bedingungen waren wirklich sehr schwierig. Ich möchte Nico gratulieren", sagte Wolff. "Sein Konkurrent war aus dem Rennen und Nico musste die Balance richtig hinbekommen. Am Ende lag er fünf Zehntel vor Vettel - das hat er wirklich bravourös gemacht."