Schon in seiner Rookie-Saison mausert sich Kevin Magnussen langsam aber sicher zur Nummer eins im Team von McLaren. Nachdem er bereits in Hockenheim seinen Stallgefährten Jenson Button im Qualifying klar hinter sich gelassen hatte, lag Magnussen auch am ersten Trainingstag zum Grand Prix von Ungarn deutlich voran. Er kam auf die Positionen sechs und fünf, während sich Button jeweils mit Rang neun begnügen musste. Vor allem der Abstand zwischen den beiden McLaren-Fahrern sollte dem routinierten Button zu denken geben. Im ersten Training trennten ihn 0,447 Sekunden von Magnussen, am Nachmittag waren es sogar 0,654 Sekunden.

Dennoch will der Däne noch nichts von einer Vormachtstellung im Team wissen: "Es ist ein ständiges Hin und Her, wer der schnellere Fahrer im Team ist. In Deutschland hatte ich die Nase vorne, mal sehen wie es hier läuft." Der Freitag lief jedenfalls schon mal gut für ihn. "Der Tag war okay. Wir hatten keine wirklichen Probleme, alles hat funktioniert und wir konnten unser gesamtes Programm abspulen. Das Auto fühlt sich wirklich gut an. Die Upgrades funktionieren richtig und wir können immer mehr rausholen, auch wenn es immer noch etwas Feinabstimmung zu erledigen gibt", meinte Magnussen.

Mit einem derart guten Gefühl für den McLaren MP4-29 traut sich der erst 21-Jährige eine Wiederholung seiner starken Qualifyingleistung aus Hockenheim zu, die dann aber durch die Startkollision mit Felipe Massa wenig einbrachte: "Unsere Pace in Deutschland hätte uns ungefähr auf Platz fünf gebracht, weil Lewis ja noch von hinten gekommen wäre. Ich denke, wenn wir es hier erneut schaffen in die Top-Five zu kommen, dann ist das wirklich ein großartiges Ergebnis. Das wird aber sicher nicht einfach."

Trotz dieses Ausritts lag Magnussen deutlich vor Button, Foto: Sutton
Trotz dieses Ausritts lag Magnussen deutlich vor Button, Foto: Sutton

Button beklagt fehlende Balance

Alles andere als einfach war schon der Freitag für Jenson Button. Er hatte mit seinem Arbeitsgerät mächtig zu kämpfen. "Es war heute teilweise ziemlich frustrierend, weil ich es einfach nicht geschafft habe, eine gute Runde zusammenzubringen. Ein paar Kurven waren immer gut, aber eine gesamte Runde war schwierig. Die Shortruns waren aber sehr inkonstant. Es ist schwierig, wenn sich das Auto von Kurve zu Kurve und Runde zu Runde anders verhält. Ich mag es, wenn mein Wagen präzise ist und das war heute definitiv nicht der Fall. Wir kennen aber den Grund dafür und es ist etwas, das wir über Nacht beheben können. Deshalb mache ich mir keine allzu großen Sorgen. Ich bin mir sicher, dass wir am Samstag besser aufgestellt sind", bleibt der Brite zuversichtlich.

Was eine Einschätzung für den Sonntag angeht, bleibt Button aber vorsichtig: "Wir werden im Rennen sehen, wo wir stehen. Wir sind definitiv hinter Mercedes und Red Bull Racing. Williams wirkt hier etwas weniger konkurrenzfähig als man das nach den letzten Rennen erwartet hätte, aber das wahre Kräfteverhältnis ist schwer einzuschätzen, weil man auch nicht weiß, was die Leute bis zum Rennen noch machen."