Portrait:

Pierre Gasly startete 2006 seine Karriere im Kartsport, als Teil einer starken Kart-Gruppe, die in den späten 2000ern auftauchte. 2011 schaffte er den Sprung in den Formelsport. In der französischen Formel 4 wurde er mit vier Siegen auf Anhieb Dritter. In seinem ersten Jahr in der Formel Renault 2.0 erlitt er jedoch einen Dämpfer. 2013 rehabilitierte er sich mit der Meisterschaft im Team von Tech 1, was ihm sowohl einen Formel Renault 3.5-Platz als auch einen Platz im Red-Bull-Nachwuchskader einbrachte.

Er unterlag letztendlich knapp dem Red-Bull-Kaderkollegen Carlos Sainz. Sainz erhielt den F1-Anruf, Gasly landete in der GP2. Sein Debütjahr beendete er als Achter. 2016 schnappte er sich die Meisterschaft und war somit nicht mehr startberechtigt. Doch bei Red Bull standen keine Türen für ein Formel-1-Debüt offen, auch nicht beim Tochterteam Toro Rosso. Red Bull schickte ihn daraufhin für ein Jahr nach Japan in die Super Formula, in der sich Gasly mit zwei Siegen und einem zweiten Platz sogar in den Meisterschaftskampf arbeitete.

Gaslys turbulente Red-Bull-Jahre

Im Herbst 2017 kam dann der Anruf: Durch eine Fahrerrochade war bei Toro Rosso ein Cockpit freigeworden. Gasly gab sein Formel-1-Debüt in Malaysia und fuhr fünf der letzten sechs Rennen. Auf den USA GP verzichtete der Franzose, um in Suzuka um den Super-Formula-Titel zu kämpfen. 2018 erhielt Gasly ein permanentes Toro-Rosso-Cockpit. Auch auf die ersten Punkte musste der Franzose nicht lange warten. Beim Bahrain GP holte er sich einen sensationellen vierten Platz. Mangels Performance des Toro Rosso folgten im Saisonverlauf nur vier weitere Punktresultate.

Gaslys starker Grundspeed wurde belohnt: 2019 wurde er von Red Bull ins Hauptteam befördert. Die große Chance wird zum Albtraum. Schon bei den Testfahrten crashte er und fasste danach nie mehr Vertrauen. Sein Teamkollege, Max Verstappen, hatte den Franzosen pausenlos im Griff. Daraufhin riss Red Bull die Reißleine. Nach 12 Rennen musste Gasly den Platz mit Toro-Rosso-Aufsteiger Alex Albon tauschen.

Doch der Franzose rettete sich vor dem Karriere-Killer Degradierung. Zurück im Toro-Rosso-Cockpit fand er sein Selbstvertrauen wieder, und noch vor dem Ende der Saison 2019 fuhr er zum ersten Mal einen Podiumsplatz ein. 2020 blieb er beim nun in AlphaTauri unbenannten Team und etablierte sich schnell als Speerspitze. In Monza fuhr der Franzose sogar einen sensationellen ersten Sieg ein. Red Bull äußerte aber eine klare Absicht: Gasly soll bei ihrem zweiten Team AlphaTauri von jetzt an der Teamleader sein. Dieser Ansage wurde Gasly 2021 gleich gerecht, als er ein weiteres Podium erzielte.

Gaslys Aufbruch zu Alpine

2022 wurde Gaslys Performance durch einen schlechten AlphaTauri in den Schatten gestellt. Erste Zweifel entstanden. Die Chance auf eine Rückkehr ins Nummer-eins-Team Red Bull war ebenfalls so gut wie unmöglich. Noch im selben Jahr öffneten sich neue Türen. Im Oktober 2022 gab Alpine bekannt, dass Gasly 2023 für das französische Team an den Start gehen wird.

Dort konnte sich Gasly auf Anhieb gegen Esteban Ocon durchsetzen. Ein besonderes Highlight gab es trotz der Zuverlässigkeitsprobleme des Alpines. Nach einem dritten Platz im Sprint in Belgien folgte in den Niederlanden der erste Podestplatz mit dem französischen Rennstall. In der Fahrerwertung belegte er den elften Platz.