Alpine steht gegen Ende der Formel-1-Saison 2025 so schlecht da wie seit dem Wiedereinstieg des Renault-Teams in die Königsklasse seit 2016 nicht. Der letzte Platz in der Konstrukteurs-Meisterschaft wirkt bereits jetzt wie eine Formalität, die nur noch durch ein Wunder abgewendet werden könnte.
Auch Pierre Gasly hat mit dieser Regel-Generation schon abgeschlossen und erwartet in den letzten sechs Rennen des Jahres keine großen Sprünge mehr, wie er bereits mehrfach betont hatte. Bei Alpine geht der Blick voll nach vorn auf die F1-Saison 2026. Damit steht die französische Mannschaft nicht alleine da. Dennoch fiel niemand im Laufe des Jahres so weit zurück wie Team Enstone, das als einziges Team seit dem Belgien-GP ohne Punkte dasteht.
Vor dem Grand-Prix-Wochenende in Austin machte Gasly einen Umstand bekannt, der diesen deutlichen Rückschritt erklären könnte. "Das letzte echte Upgrade, das wir hatten, kam in Barcelona, und um ehrlich zu sein, es kam zum selben Zeitpunkt, als der Frontflügel-Wechsel in Barcelona war", sagte er.
Damit spielt der WM-Sechzehnte auf eine technische Direktive an, die ab dem Spanien-GP griff und die Biegsamkeit der Frontflügel durch eine Verringerung der Toleranz bei den FIA-Tests einschränkte. Bei den Belastungs-Checks darf sich der Frontflügel seitdem nur noch 10 Millimeter bei beidseitiger und 15 Millimeter bei einseitiger Belastung vertikal verbiegen.
Ein heikler Punkt, denn eigentlich ist sämtliche Bewegung von Front- und Heckflügel im Rennbetrieb untersagt, allerdings lässt sich das außerhalb der Belastungs-Tests kaum einwandfrei überprüfen, weshalb sich die FIA auf diese verlassen muss.
Pierre Gasly: FIA-Direktiven hatten großen Einfluss auf Alpine
Alpine stand schon vorher im Verdacht, bei den Flügeln besonders viele Freiheiten ausgelotet zu haben. Beim China-GP dieses Jahres waren bereits die Heckflügel-Toleranzen auf ein Viertel reduziert worden. Von 2 auf 0,5 Millimeter. Damals hatte Alpine bestätigt, dass man am Heckflügel Änderungen vornehmen musste, um diese Vorgabe zu erfüllen. Dass dies auch bei den Frontflügel-Tests der Fall gewesen war, war bisher noch nicht bekannt gewesen - und vor allem, was für einen großen Einfluss das auf das Team hatte.
"Diese Technischen Direktiven hatten allgemein einen ziemlich großen Einfluss auf unser Auto und auf den Weg, wie wir es optimiert hatten", gibt Gasly in Austin unumwunden zu. "Das hat uns leider zurückgeworfen", ist er überzeugt. Allerdings hatte man die strategische Entscheidung getroffen, den Fokus voll auf die Formel-1-Saison 2026 zu legen, anstatt diese Defizite auszubügeln.
Colapinto schneller als Gasly? Aerodynamik-Schäden entdeckt
So schlecht wie an den letzten drei Rennwochenenden sollte es aber im restlichen Saisonverlauf dennoch nicht laufen, ist Gasly überzeugt. Und das nicht nur, weil die jüngsten Strecken dem Alpine A525, der eckige Kurven nicht mag und über ein bekanntes Motoren-Defizit verfügt, nicht entgegenkamen.
An diesen drei Grands Prix waren nicht nur beide Alpines meilenweit von den Punkten entfernt, vor allem aber Gasly strauchelte und wurde in jedem Qualifying von Rookie Franco Colapinto besiegt. Der 29-Jährige erklärte, dass man ein technisches Problem an seinem Auto festgestellt hatte, das er seit Monza mitschleppte. "Nach Singapur haben wir gesehen, dass einige Aero-Komponenten am Auto nicht so funktioniert haben, wie sie sollten", so Gasly. Diese Komponenten wurden nun vor Austin ausgetauscht und das Problem sollte damit für den Endspurt des Formel-1-Jahres behoben sein.



diese Formel 1 Nachricht