Auf dem Formel-1-Fahrermarkt sind für die kommende Regelgeneration noch einige Fragen offen. Alpine beantwortete am Samstagvormittag des Italien-GPs in Monza eine Frage, die überhaupt noch nicht gestellt wurde - zumindest nicht für 2026. Das französische Team gab bekannt, dass man den Vertrag mit Pierre Gasly langfristig verlängert hatte.
Eigentlich war Gasly ohnehin mit einem Vertrag für 2026 ausgestattet. Jetzt wurden diesem Kontrakt noch zwei weitere Formel-1-Saisonen hinzugefügt, wie das Renault-Team bekanntgab. In einer Presseaussendung verkündete Alpine, dass Gasly bis 2028 für die Mannschaft aus Enstone an den Start gehen wird.
Neuer F1-Vertrag: Pierre Gasly bleibt bis 2028 bei Alpine
In der Formel 1 ist es eher ungewöhnlich, dass bei der Bekanntgabe von Fahrerverträgen eine genaue Laufzeit mitgeteilt wird, normalerweise verstecken sich Teams lieber hinter Formulierungen wie 'langfristiger Vertrag'. Langfristig ist der F1-Vertrag von Gasly bei den derzeit Letzten der Konstrukteurs-WM mit seiner neuen Laufzeit nun ohnehin.
Der einstige Red-Bull-Junior hatte 2017 sein Debüt in der Formel 1 für Toro Rosso (heute: Racing Bulls) gegeben, ehe er 2019 zum Topteam aufstieg, dort allerdings nach einer mehr als durchwachsenen halben Saison wieder degradiert wurde. Nachdem er anschließend dreieinhalb weitere Jahre beim kleinen Bullenteam verbrachte, wechselte Gasly 2023 zu Alpine.

Mit seinem neuen Vertrag würde Gasly somit in Summe sechs Formel-1-Saisonen bei der Sportwagen-Marke verbringen, mit der er in Summe bislang 60 Grands Prix bestritten hat und in den vergangenen drei Jahren zweimal aufs Podium gefahren ist. Insgesamt kommt der 29-Jährige in seiner Zeit in der Formel 1 auf 168 Rennstarts.
Pierre Gasly: "Entscheidung eine Selbstverständlichkeit"
Gasly wurde bei der Bekanntgabe folgendermaßen zitiert: "Ich freue mich sehr, meine langfristige Zukunft bei Alpine zu verbringen. Als Franzose bin ich besonders stolz darauf, für einen französischen Automobilhersteller zu fahren. Seit meinem Wechsel im Jahr 2023 habe ich immer gespürt, dass dieses Team der richtige Ort für meine Zukunft ist."
Sportlich läuft es bei dem ehemaligen Renault-Team im Moment nicht sehr rund. Das Noch-Werksteam liegt auf dem zehnten und damit letzten Rang in der Konstrukteurs-WM und steht bei 20 Punkten - weniger als die Hälfte von Haas, die eine Position vor ihnen liegen. Dieser Rückstand liegt mitnichten an Gasly, der 2025 sämtliche Punkte des Rennstalls eingefahren hat.
Formel 1 Tabelle: F1 WM Stand 2025
Er betonte aber, dass das Vertrauen gegenüber seinem Team und dessen Führung vorhanden ist, das Ruder für den Start in die neue Technik-Generation 2026 herumzureißen. "Die Unterstützung und das Vertrauen von Flavio [Briatore], das Engagement von François [Provost] für das Formel-1-Projekt sowie die Menschen, die wir in Enstone haben, haben diese Entscheidung zu einer Selbstverständlichkeit gemacht", so Gasly, der damit auch den neuen Renault-CEO Provost namentlich erwähnte.
"Ich möchte auch in den kommenden Jahren hier sein und unser gemeinsames Ziel erreichen: Rennen und Weltmeisterschaften zu gewinnen. Wir sitzen alle im selben Boot, und ich freue mich darauf, diese besondere Geschichte fortzuschreiben", schloss er sein Statement.
Nummer-1-Fahrer: Das sagt Flavio Briatore zur Verlängerung von Gasly
De-facto-Teamchef Flavio Briatore nannte in der Presseaussendung den Grund für die Verlängerung und betonte, dass Gasly eine Rolle als Führungsfahrer einnimmt: "Wir sind gut vorbereitet für die neue Ära der Formel 1, die 2026 beginnt, und jetzt haben wir unseren Top-Fahrer bestätigt, der uns erfolgreich in die Zukunft führen wird."
"Pierre war in dieser schwierigen Zeit eine enorme Bereicherung für das Team. Ich bin sehr beeindruckt von seiner Einstellung, seinem Engagement und seinem Talent und freue mich darauf, dieses Projekt noch lange gemeinsam fortzusetzen", streute er seinem Fahrer Rosen.
Die große Fahrerfrage bei Alpine ist allerdings noch unbeantwortet: Wer wird in der kommenden Formel-1-Saison das zweite Cockpit besetzen? Franco Colapinto, der seit Imola am Steuer des A525 sitzt, wartet nach wie vor auf seine ersten Punkte. In der vergangenen Woche musste er harte Kritik von Briatore einstecken, der sich mit der Ausbeute und den Leistungen seines Schützlings nicht zufrieden zeigte.
Mehr zu der Colapinto-Kritik von Briatore könnt ihr hier nachlesen:



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