Nach den ersten beiden Rennen der Saison 2014 ist ein klarer Gewinner auszumachen: Mercedes. Nach dem Auftakt-Triumph von Nico Rosberg war man auch in Malaysia siegreich, dieses Mal durfte Lewis Hamilton auf die oberste Stufe des Podiums klettern - und wieder lieferte man eine dominante Vorstellung ab. Da fragt man sich schon jetzt: Wer soll Mercedes noch stoppen?

Mercedes

Nach dem Start war Hamilton nicht mehr zu stoppen, Foto: Sutton
Nach dem Start war Hamilton nicht mehr zu stoppen, Foto: Sutton

Sonntag: Für die Silbernen lief auch am Renntag alles nach Plan. Lewis Hamilton fuhr einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein, dahinter schnappte sich Nico Rosberg den zweiten Platz vor Sebastian Vettel. "Zum ersten Mal nach acht Jahren habe ich hier gewinnen können. Das verdanke ich dem Team. Wir haben ständig Druck gemacht, um das Auto dorthin zu bekommen, wo es jetzt steht. So ein Doppelsieg ist etwas besonderes, denn so etwas haben wir bisher noch nie geschafft", jubelte Lewis Hamilton, der in der Gesamtwertung einen Sprung auf den zweiten Platz macht. Tabellenführer ist weiterhin Rosberg, der mit dem zweiten Platz, den er sich am Start sicherte, zufrieden war: "Zum Glück bin ich gleich ohne zu viel durchdrehende Reifen losgekommen, aber es wurde gegen Sebastian trotzdem richtig eng. Ich habe einfach die Augen geschlossen und mich zwischen ihm und der Mauer durchgequetscht. Kurzzeitig dachte ich, ich schlage gleich in die Wand ein."

Samstag: Zweites Qualifying, zweite Pole Position - für Mercedes hätte es in Sepang am Samstag kaum besser laufen können. Allerdings wurde es enger als erwartet und Hamilton setzte sich nur um 0.055 Sekunden vor Vettel durch. "Vor allem am Ende war es fast unmöglich, irgendetwas zu sehen hinter Hülkenberg, wo Kurven anfangen, wo ich bremsen muss. Ich musste dann die Runde abbrechen und es war am Ende sehr knapp", erklärte Hamilton. Nico Rosberg verpasste wie zuletzt in Melbourne die erste Startreihe. 0.564 Sekunden fehlten ihm auf Platz zwei. "Alles in allem war das Qualifying eigentlich ok. Auch P3 ist eine gute Ausgangslage." Auf Regen hofft Rosberg am Sonntag nicht: "Ich muss gestehen, dass ich mich auf den Regenreifen deutlich unwohler gefühlt habe, als auf den Intermediates."
Qualifying-Duell: Hamilton vs. Rosberg 2:0

Freitag: Fürs Erste der Favoritenrolle absolut gerecht geworden. Nico Rosberg und Lewis Hamilton setzten jeweils in einem Training die Bestzeit - die schnellste Zeit des Tages ging mit 1:39.909 Minuten an Rosberg. Beide spulten am Freitag zusammen genau 100 Runden ab und demonstrierten erneut die Zuverlässigkeit des F1 W05. Besonderes Augenmerk lag genau diesbezüglich auf der Power Unit von Hamilton; sie hatte in Australien zum Ausfall geführt, lief in Sepang aber den gesamten Tag problemfrei.

Red Bull

Vettel kämpfte sich zum dritten Rang, Foto: Sutton
Vettel kämpfte sich zum dritten Rang, Foto: Sutton

Sonntag: Für Sebastian Vettel gab es nach dem rabenschwarzen Rennen in Melbourne erste Lichtblicke. Über weite Strecken ging der Weltmeister das Tempo von Nico Rosberg mit, konnte in den entscheidenden Phasen aber nicht attackieren. "Ich habe immer versucht, Nico zu überholen und zeitweise waren wir auch auf einem Niveau", sagte der Weltmeister. "Aber dann schien es so, als hätte Rosberg noch einen zusätzlichen Gang gefunden und zog wieder weg." Teamkollege Ricciardo avanciert derweil zum neuen "Webber". Nach der Disqualifikation in Australien lief es für Ricciardo wieder ganz bitter: Er verlor den vierten Platz nach einem verpatzten Boxenstopp und wird in Bahrain auch noch zehn Startplätze weiter hinten starten müssen. "Als ich losfuhr bemerkte ich sofort, dass es im Auto rüttelte und dann sah ich, dass der Reifen nicht richtig montiert war", schilderte Ricciardo den Boxenstopp. Mehr Pech kann man in den ersten drei Rennen wohl kaum haben.

Samstag: Sebastian Vettel ist zurück in Reihe eins! Der Titelverteidiger fuhr nur 55 Tausendstel langsamer als Hamilton und hätte sogar noch Reserven gehabt: "Q3 war nicht perfekt. Ich hätte so gern noch einen Versuch gehabt. Bei meinem ersten Versuch hatte ich das Gefühl, dass es noch schneller gegangen wäre." Daniel Ricciardo wäre auch gerne schneller gewesen. Statt P2 wie in Melbourne gab es diesmal nur Rang fünf. "Ich war im Q3 ein wenig neben der Spur und muss erst begreifen warum. Top-5 ist aber nicht allzu schlecht, vor allem unter diesen Bedingungen." Wegen eines Vorfalls in Q2 hatte Ricciardo noch ein Hühnchen mit Valtteri Bottas zu rupfen: "Ich werde mal mit ihm reden. Um ehrlich zu sein, war das letztes Jahr schon oft."
Qualifying-Duell: Vettel vs. Ricciardo 1:1

Freitag: Im Weltmeisterteam heißt es nach dem Freitag etwas aufatmen. Zwar verlief das erste Training für Sebastian Vettel mit lediglich neun Runden noch etwas holprig, doch bereits am Nachmittag lief mit 30 Umrundungen des Kurses alles rund. Mit der drittschnellsten Zeit des Tages von 1:39.970 Minuten lag der Heppenheimer nur 0.061 Sekunden hinter der Bestzeit und blickte optimistisch auf das Wochenende. "Wir haben einen anständigen Tag erwischt, auch wenn nicht alles komplett glatt gelaufen ist. Wir haben immer noch einige Dinge in Sachen Software und Programmierung zu lösen", fasste Vettel zusammen. Daniel Ricciardo konzentrierte sich auf seinen insgesamt 49 Runden zunächst auf die Short-Run-Pace und freute sich über Fortschritte. Allerdings musste am RB10 des Australiers im Laufe des Tages erneut der FIA-Fuel-Flow-Meter nach Problemen getauscht werden.

Ferrari

Alonso bekam ordentlich Druck von hinten, Foto: Sutton
Alonso bekam ordentlich Druck von hinten, Foto: Sutton

Sonntag: Hinter Mercedes und Red Bull war Ferrari an diesem Wochenende nur noch die dritte Kraft, man musste die Augen sogar eher nach hinten richten. Erst in der Schlussphase holte sich Fernando Alonso im Duell mit Nico Hülkenberg den vierten Platz. Die Lücke auf die Spitze war mit 35 Sekunden erschreckend groß. "Ja, das ist schon etwas beunruhigend. Wir wollten die Lücke von Australien schließen. Immerhin waren wir hier ein bisschen näher dran. Immerhin haben wir neun Punkte mehr als Vettel, das ist das weniger Negative an diesem Wochenende." Für Kimi Räikkönen war das Rennen da schon viel früher gelaufen. Schon in der Startphase wurde sein Hinterreifen von Kevin Magnussen aufgeschlitzt - ausgerechnet in der ersten Kurve. Der Weg zurück in die Box war damit lang, der Zeitverlust enorm. Zwar überzeugte Räikkönen in der Folge mit einigen Überholmanövern im Mittelfeld, Punkte gab es dafür aber nicht mehr. "Hoffentlich wird es in Bahrain besser. Wir haben dort ein paar neue Teile, damit geht es hoffentlich in die richtige Richtung. Die Vorderachse sollte sich dann etwas besser anfühlen", gab der Finne einen kleinen Ausblick auf das bevorstehende Rennen.

Samstag: Als Vierter schaffte es Fernando Alonso in die zweite Startreihe. Die Schlüsselszene des Qualifyings hatte er aber in Q2, als er Daniil Kvyat seitlich touchierte und sich dabei die Aufhängung beschädigte. "Ich habe ihn nicht gesehen. Als ich eingelenkt habe, habe ich eine Berührung gefühlt. Aber bevor ich den Ruck gespürt habe, habe ich ihn nicht gesehen", so Alonso, der nach dem Rennen von den Stewards freigesprochen wurde. Kimi Räikkönen landete eine Sekunde hinter Alonso auf P6. "Ich hätte nicht mit so vielen Problemen gerechnet", musste der Finne zugeben. "Ich hatte schlechte Traktion und der Wet hat bereits nach einer Runde Grip verloren."
Qualifying-Duell: Alonso vs. Räikkönen 2:0

Freitag: 35 Tausendstel Rückstand auf die Bestzeit, in beiden Trainings Zweiter und ein dementsprechend fröhlicher Kimi Räikkönen. "Es war definitiv ein positiver Tag und ich fühlte mich im Auto wohler", freute sich der Finne. Wie die meisten Teams konzentrierte sich Ferrari auf das Setup, die Zuverlässigkeit der einzelnen Komponenten und den Reifenabbau. Besonders letzteres machte Räikkönen auf seiner Rennsimulation etwas Kopfzerbrechen. Insgesamt spulte er 50 Runden - sieben mehr als Teamkollege Fernando Alonso - ab. Der Spanier landete bei seinem besten Run mit weniger als zwei Zehnteln Rückstand auf Rang fünf.

Force India:

Für Hülkenberg geht es weiter bergauf, Foto: Sutton
Für Hülkenberg geht es weiter bergauf, Foto: Sutton

Sonntag: Licht und Schatten bei Force India. Sergio Perez drehte an diesem Wochenende nur 57 Runden, am Rennsonntag keine einzige. "Auf dem Weg in die Startaufstellung ist immer der Leerlauf eingesprungen, wenn ich heruntergeschaltet habe. Ich habe es zwar zurück in die Garage geschafft, aber wir konnten keine Lösung finden." Besser lief es bei Nico Hülkenberg, der mit einer Zwei-Stopp-Strategie sogar Fernando Alonso unter Druck setzte, in der Schlussphase aber keine Chance gegen den Ferrari hatte. "Gegen Alonso war nicht viel zu machen, er hat mich lebend aufgefressen", erklärte der Force-India-Pilot, warum er dem Spanier, der über frischere Pneus verfügte, die Vorfahrt lassen musste. "Ich habe alles versucht, aber die Reifen haben nicht mehr hergegeben." Platz fünf war für den Emmericher dennoch ein Erfolg, der sich auch in der WM-Wertung bemerkbar macht. Dort liegt Hülkenberg nun mit 18 Punkten auf dem sechsten Rang, nur sieben Zähler hinter dem zweiten Platz. Bei Force India läuft es nach seiner Rückkehr jedenfalls rund: "Es hilft, wenn man die Leute kennt. Ich liebe die Jungs einfach, alle kümmern sich um mich. Ich versuche ihnen dafür Punkte zu geben und bisher scheint das zu funktionieren."

Samstag: "Ich bin recht zufrieden, wir können uns nicht beschweren, auch wenn ich gehofft habe, dass bei solchen Bedingungen ein bisschen mehr drinnen ist", lautete das Fazit von Nico Hülkenberg. Der Force-India-Pilot zog in Qualifying problemlos in Q3 ein und stellte seinen Boliden dort auf Rang sieben. Sergio Perez verpasste den Q2-Einzug als 14. deutlich. "Die Bedingungen waren sehr schwierig und haben sich mit jeder Runde verändert", beklagte der Mexikaner. "Ich hatte mit den Intermediates ein besseres Gefühl und hatte nach dem Wechsel auf die Wets Probleme, die Temperatur zu halten."
Qualifying-Duell: Hülkenberg vs. Perez 2:0

Freitag: Nico Hülkenberg spulte 57 Runden ab und landete mit seiner Bestzeit von 1:40.691 Minuten auf dem zehnten Rang. Das stärkere Durchdrehen der Räder mit den neuen Motoren verursachte recht hohen Reifenabbau am Heck des Force India und der Deutsche sah noch Verbesserungspotenzial: "Ich brauche mehr Grip und wir müssen die Balance vor dem finalen Training noch optimieren." Sergio Perez kam im ersten Training nur auf zwei Runden, was einem Problem mit dem Benzin-System geschuldet war. Mit 1:41.671 Minuten erreichte der Mexikaner am Nachmittag nur Rang 16 und fordert für das Qualifying noch einen großen Schritt nach vorne.

McLaren

McLaren kam heute nicht voran, Foto: Sutton
McLaren kam heute nicht voran, Foto: Sutton

Sonntag: Jenson Button und Kevin Magnussen konnten nicht an den erfolgreichen Auftakt anknüpfen, kamen trotz der Probleme am Samstag aber auf den Plätzen sechs und neun in die Punkte. "Es war ein gutes Rennen und wir haben das Beste aus unserem Paket herausgeholt. So wie sich das Auto diese Woche angefühlt hat, hätten wir nicht gedacht auf Platz sechs ins Ziel zu kommen. Auf dem Longruns am Freitag gab es nur wenige Autos, die langsamer waren als wir", resümierte Button, der in der Schlussphase die Attacken der beiden Williams-Piloten souverän abwehren konnte. Sein neuer Teamkollege Magnussen sorgt derweil auch bei seinem zweiten Auftritt für Schlagzeilen, dieses Mal aber eher für negative: Nach einer Kollision mit Kimi Räikkönen kassierte er seine erste Strafe. "Es tut mir wirklich leid, und ich werde daraus lernen. Jenson hat brillante Arbeit abgeliefert mit Platz sechs, aber bei mir hätte es auch besser laufen sollen."

Samstag: Am Freitag noch hinter ihm, konnte Kevin Magnussen Jenson Button im Qualifying schlagen. "Platz acht ist nicht schlecht, aber auch nicht gut", kommentierte er sein Abschneiden. "Leider musste ich gegen Ende von Q2 durch den Kies. Das hat den Unterboden beschädigt. Ohne diesen Zwischenfall hätte ich in Q3 wohl noch etwas mehr leisten können." Button versucht in Q3 zu pokern, setzte als einziger Fahrer auf Intermediates, doch die Taktik ging nicht auf und er wurde nur Zehnter. "Es war meine Entscheidung. Oft liege ich mit so etwas richtig, aber heute war es leider falsch", ärgerte sich Button.
Qualifying-Duell: Button vs. Magnussen 0:2

Freitag: Bei Jenson Button und Kevin Magnussen stand alles im Zeichen der neuen Nase des MP4-29, die dem ersten Eindruck nach die gewünschten Verbesserungen lieferte. Für Magnussen war der Vormittag allerdings mit viel Warten verbunden, denn ein Sensor seiner Power Unit bemerkte Überhitzung und schaltete in einen anderen Modus. Der Däne kam noch zur Box und das Problem wurde behoben. Dennoch verlief der Nachmittag für beide Fahrer nicht zufriedenstellend. Änderungen über die Mittagspause arbeiteten nicht in die richtige Richtung und weder der Reifenabbau noch die Pace stimmte optimistisch - die Plätze acht für Button und zwölf für Magnussen unterstreichen das.

Williams

Funkstille bei Williams, Foto: Motorsport-Magazin.com
Funkstille bei Williams, Foto: Motorsport-Magazin.com

Sonntag: Im Vergleich zur letzten Saison dürfte sich Williams aktuell wie auf Wolke Sieben fühlen, immerhin fuhren in Sepang beide Fahrer in die Punkte. Die interne Kommunikation stimmt allerdings noch nicht: In der Startphase wollte der schnelle Bottas an Massa vorbei, durfte aber nicht. Kurz vor dem Ziel kam dann der Befehl vom Kommendostand, doch Massa spielte nicht mit. "Ich werde mich dazu nicht weiter äußern, habt ihr noch andere Fragen", antwortete Bottas schon fast in bester Räikkönen-Manier auf die Fragen der Journalisten. Viel redseliger war Teamkollege Massa übrigens auch nicht: "Es hat mich schon ein bisschen getroffen", sagte der Brasilianer, der keinen Grund sah seine Position freiwillig abzugeben, über den Funkspruch. Immerhin geht es schon am kommenden Freitag wieder auf die Strecke - spätestens dann sollte der Zwischenfall für die beiden Williams-Piloten keine Rolle mehr spielen, denn die Performance bei den ersten beiden Rennen stimmte.

Samstag: Valtteri Bottas ärgerte sich nach dem Qualifying. Mehr als sein mittelprächtiger Rang 15 erzürnte den Finnen eine Rückversetzung um drei Plätze, die er wegen Behinderung von Daniel Ricciardo kassierte. "Ich denke, da war nichts Besonderes. Wir haben beide Druck gemacht. Für mich gab es keinen Zwischenfall. Es hat ihn am Ende nichts gekostet und ich war nicht sicher, ob er auf einer gezeiteten Runde war oder nicht." Obendrein bekam Bottas auch noch zwei Strafpunkte aufgebrummt. Auch Felipe Massa (13.) hatte nach dem Qualifying etwas auszusetzen. "Im Trockenen kämpfen wir normalerweise um die Top-6 und das Auto fühlt sich gut an, aber sobald es nass ist, hat es zu wenig Grip, wird instabil und rutscht zu viel."
Qualifying-Duell: Bottas vs. Massa 0:2

Freitag: Bei Williams läuft trotz fehlender Updates alles nach Plan. Das Programm wurde ohne technische Probleme abgespult und lediglich zwei Zehntel Rückstand von Felipe Massa zur Bestzeit stimmen optimistisch. Valtteri Bottas haderte etwas mit seinen beiden schnellsten Runs und erwartet auch hier noch eine Steigerung. Das starke Rutschen der Reifen und der damit verbundene Abnutzung bereitet allerdings auf den Longruns noch etwas Kopfzerbrechen. Wie bereits in Australien mangelt es dem Williams auch in Sepang an Abtrieb, was sich vor allem in Hochgeschwindigkeitskurven bemerkbar macht. Dennoch sieht sich die Mannschaft in Sachen Performance für das Qualifying gut aufgestellt.

Toro Rosso:

Schon wieder Punkte für Rookie Kvyat, Foto: Sutton
Schon wieder Punkte für Rookie Kvyat, Foto: Sutton

Sonntag: Als in Melbourne beide Toro Rosso in die Punkte fuhren, war man durchaus zufrieden. In Malaysia konnte das Team diese Leistung nicht wiederholen, aber immerhin schaffte es Rookie Daniil Kvyat erneut in die Top-10. "Die ersten beiden Stints, als ich am Anfang gegen die Williams und die McLaren gekämpft habe, waren hart, sie waren auf den Geraden schneller als ich", so Kvyat über sein Rennen. "Insgesamt war es ein gutes Wochenende und ich hoffe, dass wir uns weiter so verbessern, da das Auto definitiv Potential hat." Weniger positiv verlief der Tag für Jean-Eric Vergne, der seinen Boliden mit einem technischen Defekt abstellen musste. "Beim Start habe ich den Vortrieb verloren und alle sind einfach an mir vorbei gefahren", so Vergne über den Start, bei dem er sich zu allem Überfluss noch den Frontflügel beschädigte. "Während ich auf Regen hoffte, hatte ich weiter Probleme mit dem Auto und musste schlussendlich aufgeben."

Samstag: Jean-Eric Vergne steht am Sonntag in der fünften Startreihe. Im verregneten Qualifying war er zur richtigen Zeit am richtigen Ort, wie er zugab: "Es war ein schwieriges Qualifying und das Auto war nicht einfach zu fahren. Wir waren nie wirklich schnell, aber in Q2 habe ich eine sehr gute Runde geschafft, die mich in Q3 gebracht hat." In der Boxengasse war er sogar zu schnell und musste daher 1.000 Dollar Strafe zahlen. Daniil Kvyat schied als Elfter in Q2 knapp aus, wurde am Ende sogar vom eigenen Teamkollegen aus den Top-10 befördert. Zudem machte er unliebsame Bekanntschaft mit Fernando Alonsos Ferrari. "Die Sicht war für jeden sehr schlecht und ich glaube, er hat mich nicht gesehen und ist dann in mich reingefahren", gab er dem Spanier aber keine Schuld an dem Zwischenfall.
Qualifying-Duell: Vergne vs. Kvyat 2:0

Freitag: Mit insgesamt 101 Runden zählten Jean-Eric Vergne und Daniil Kvyat zu den fleißigsten Piloten. Obwohl es nur zur elften Position reichte, zeigte sich Vergne durchaus zufrieden mit der Performance - nach der Lösung einiger kleiner Zwischenfälle werde das Auto definitiv noch schneller. Daniil Kvyat haderte bei seinem ersten Grand Prix in der Hitze Malaysias noch etwas mit dem perfekten Setup und landete nur auf Rang 14.

Lotus

Grosjean sah die Zielflagge, Foto: Sutton
Grosjean sah die Zielflagge, Foto: Sutton

Sonntag: Pastor Maldonado sorgte mal wieder für einen Negativ-Rekord. Am gesamten Wochenenden fuhr der Venezolaner nur 37 Runden, alleine 20 davon im zweiten Training, der einzigen problemfreien Session. Aber es gibt auch Lichtblicke: Romain Grosjean schaffte es tatsächlich bis ins Ziel und verpasste die Punkte als Elfter nur knapp. "Der elfte Platz ist für das Team natürlich eine tolle Sache, und vor allem natürlich für mich", freut sich Grosjean über den Aufschwung. "Das Rennen zu beenden war unser Ziel. Natürlich ist das Auto noch lange nicht perfekt, aber es ist toll, weiter zu sein, als erwartet." In der Schlussphase verteidigte der Franzose den elften Rang sogar gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Kimi Räikkönen - sicherlich nicht die leichteste Aufgabe. "Das Battle mit Kimi war wirklich großartig. Ich habe mich an die vergangenen Duelle erinnert und daraus die Motivation gezogen, ihn unter keinen Umständen vorbei zu lassen." Optimistisch bleibt man jedenfalls, selbst Pechvogel Maldonado: "Wir haben dennoch eine Menge gelernt am Wochenende und ich bin mir sicher, dass wir uns in Bahrain noch einmal deutlich steigern werden."

Samstag: Beinahe hätte es für Pastor Maldonado geklappt mit dem ersten Q2-Einzug in dieser Saison. "Ich war auf einer fliegenden Runde als die Rote Flagge fiel. Ich bin mir sicher, dass ich meine zeit verbessert hätte", ärgerte sich der Venezolaner. Als 17. fehlten im knapp über vier Zehntel. Teamkollege Romain Grosjean schaffte den Q2-Einzug, er wurde dort allerdings Letzter und geht somit nur einen Platz vor Maldonado ins Rennen. "Es war eine schöne Überraschung, in Q2 einzuziehen", freute sich der Franzose. "Wir hätten sogar Q3-Potenzial gehabt, wenn es nicht ein Missverständnis gegeben und ich mir neue Reifen geholt hätte."
Qualifying-Duell: Grosjean vs. Maldonado 2:0

Freitag: Ein Lotus auf der Strecke hatte schon fast Seltenheitswert - und wenn, dann meist mit Problemen. In drei Stunden fuhren Romain Grosjean und Pastor Maldonado gerade einmal 18 respektive 2 Runden. Maldonado kämpfte mit Motorenproblemen und der notwendige Wechsel ließ keine weiteren Runden mehr zu. Grosjean hingegen erlebte eine Vielzahl verschiedener Schwierigkeiten, zu denen Motorenprobleme am Vormittag und ein durchgebranntes Kabel am Nachmittag gehörten. Letzteres sorgte dafür, dass sein Getriebe immer wieder streikte. "Es ist frustrierend", gab Grosjean mit einem tiefen Seufzer auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com zu. "Jedes Mal, wenn wir ein paar Runden fahren möchten, treten neue Probleme auf."

Caterham

Caterham liegt jetzt wieder vor Marussia, Foto: Sutton
Caterham liegt jetzt wieder vor Marussia, Foto: Sutton

Sonntag: Nun, man könnte meinen, dass es mal wieder ein ereignisloses und einsames Rennen für Caterham war. Der Grand Prix in Malaysia war für das Team nach dem Doppel-Ausfall in Australien aber mehr als wichtig, denn immerhin konnte man sich mit den Plätzen 13 und 14 in der Kontrukteurs-Wertung wieder vor Marussia schieben. Natürlich profitierte man von den insgesamt sieben Ausfällen, doch solche Chancen wird es für die Underdogs im Laufe der Saison wohl immer seltener geben. "Ein 13. Platz in unserem zweiten Saisonrennen ist ein sehr gutes Resultat für das Team, insbesondere nach dem bisherigen Verlauf des Wochenendes. Glücklicherweise hatte ich heute keine Bremsprobleme in der ersten Kurve", berichtet Kobayashi, der in Melbourne direkt nach dem Start verunfallte. Für Ericsson war es sogar die erste Zielankunft in der Formel 1 überhaupt, auch er war zufrieden. "So haben wir es in der Weltmeisterschaft wieder vor Marussia geschafft, das ist ein tolles Gefühl."

Samstag: Für Kamui Kobayashi war an einem problembehafteten Rennwochenende nicht mehr als Rang 20 im Qualifying drin. "So sehr ich auch gepusht habe, so wenig konnte ich aus dem Auto holen", ärgerte sich der Japaner. "Ich konnte die Intermediates einfach nicht zum Arbeiten bringen." Noch schlechter erging es aber Marcus Ericsson, der Letzter wurde und zudem seinen Caterham in die Leitplanken knallte. "Es war meine erste F1-Session im Nassen. Leider habe ich auf meiner letzten Runde in Sektor zwei einen Fehler gemacht und bin gecrasht", sagte der Schwede.
Qualifying-Duell: Kobayashi vs. Ericsson 2:0

Freitag: Für Kamui Kobayashi war der erste Tag in Malaysia eine Kombination aus Pleiten, Pech und Pannen. Schon nach fünf Runden kämpfte er mit Motoraussetzern, die als Energie-Speicher-Problem identifiziert wurden. Beim nötigen Wechsel der Batterie entdeckte Caterham zudem ein Ölleck und damit war der Tag des Japaners gelaufen. Für Marcus Ericsson sah es trotz 55 abgespulter Runden nicht viel besser aus. Den ganzen Tag kämpfte der Schwede mit Untersteuern - primär in Mittel- und Hochgeschwindigkeitskurven. Am Nachmittag kamen zusätzlich auf jeder Runde Motoraussetzer hinzu, die keine wirkliche Rundenzeit zuließen.

Marussia

Bei Bianchi flogen heute die Teile, Foto: Sutton
Bei Bianchi flogen heute die Teile, Foto: Sutton

Sonntag: Ausgerechnet bei Jules Bianchi, der die direkte Konkurrenz bisher locker im Griff hatte, war das Rennen auf dem Sepang International Circuit schon nach wenigen Kurven abgehakt. Der Franzose kollidierte mit Pastor Maldonado und verlor viel Zeit. "Vorher hat mich Vergne von hinten getroffen und meinen linken Hinterreifen beschädigt, daher konnte ich den Unfall mit Maldonado nicht verhindern", verteidigte sich Bianchi, der kurze Zeit später ausschied. Die Rennleitung sah das freilich anders und belegte den Franzosen mit einer 2-Punkte-Strafe. Für Max Chilton lief es dagegen wie gewohnt: Er sah auch im 21. Rennen in Folge die Zielflagge, wenn auch nur auf dem 15. Platz mit zwei Runden Rückstand. "Ich bin aber nur 0,1 Sekunde hinter Ericsson ins Ziel gekommen, den ich in der Schlussphase sogar attackieren konnte", so der Brite.

Samstag: Jules Bianchi glich nicht nur im Qualifying-Duell mit Max Chilton aus, sondern war als 19. auch noch deutlich schnellster Pilot aus den Nachzügler-Teams. "Es war ein gutes Qualifying, vor allem weil wir diesmal keine Probleme mit ERS hatten. Wir hatten im Regen aber andere Schwierigkeiten, an denen wir jetzt arbeiten müssen." Chilton war mit P21 ganz und gar nicht zufrieden. "Unter diesen Bedingungen muss du alles in einer Runde zusammenkriegen. Das einzige Mal als ich frei fahren konnte, setzte mein ERS aus", ärgerte sich der Brite, dem rund 1.7 Sekunden auf den Teamkollegen fehlten.
Qualifying-Duell: Bianchi vs. Chilton 1:1

Freitag: Jules Bianchi und Max Chilton testeten am Vormittag primär verschiedene Einstellungen des Heckflügels und eine Entwicklung des Frontflügels. Zudem standen verschiedene Kühloptionen und die Arbeit durch das ERS-Entwicklungsprogramm auf dem Plan. Während Bianchi ohne größere Probleme über den Tag 47 Runden abspulte, lief es bei Chilton weniger rund. Am Vormittag erlaubte ein Elektronik-Problem nur zehn Runden, am Nachmittag sorgte ein Dreher für eine lange Pause. Dennoch spulte der Brite noch 20 Runden ab und landete mit einer Zehntelsekunde Vorsprung vor seinem Teamkollegen auf Rang 18.

Sauber

Beide Sauber kamen heute nicht ins Ziel, Foto: Sutton
Beide Sauber kamen heute nicht ins Ziel, Foto: Sutton

Sonntag: An die Aussagen von Adrian Sutil und den fehlenden Grip des Sauber C33 haben wir uns ja mittlerweile gewöhnt. Im heutigen Rennen musste die Schweizer aber einen erheblichen Rückschlag verdauen - innerhalb weniger Minuten schieden gleich beide Piloten mit einem technischen Defekt aus. "Natürlich ist es enttäuschend, wenn beide Autos ausfallen. Wir prüfen aber noch die Ursachen. Bei Adrian wissen wir bereits, dass es mit der Stromversorgung zu tun hatte, die auf einmal ohne Vorwarnung abgebrochen und dadurch der Motor abgestorben ist. Esteban konnte die Gänge nicht mehr einlegen, da müssen wir genau herausbekommen, was der Grund war", berichtet Teamchefin Monisha Kaltenborn im Interview mit Motorsport-Magazin.. Auch sonst sieht es bei Sauber eher durchwachsen aus, wie Sutil erneut unterstreicht: "Generell war unsere Pace zu langsam und das Grip-Niveau schwach. Das war sehr ungewöhnlich, und das haben wir so nicht erwartet. Wir werden die Probleme weiter angehen und bei den nächsten Rennen stärker zurückkommen. Bis Bahrain haben wir nicht viel Zeit, somit können wir nicht viele Updates erwarten."

Samstag: Adrian Sutil hat sich in Sepang klassisch verzockt und schied deshalb schon als 18. in Q1 aus. "Unsere Strategie war es, am Ende ein bisschen später herauszufahren, weil die Strecke dann eigentlich am besten sein sollte. Allerdings hat es wieder mehr angefangen zu regnen2, sagte der Sauber-Pilot. "Wir hätten uns sicher noch verbessert, doch mit der roten Flagge ist uns dann aber die Zeit ausgegangen. Sehr schade." So zog er gegen Esteban Gutierrez deutlich den Kürzeren. Der Mexikaner war in Q1 rund eine Sekunde schneller als Sutil und stellte seinen Sauber in Q2 auf Platz 12. "Während des Qualifyings haben wir es geschafft, das Auto weiter zu verbessern. Dabei haben wir die Aero-Balance und den Reifendruck an die Umstände angepasst. Es war ein guter Tag", freute sich Gutierrez.
Qualifying-Duell: Sutil vs. Gutierrez 1:1

Freitag: Für Adrian Sutil und Esteban Gutierrez endete der Tag mit 106 Runden und einem komplettierten Programm. Die geplanten Maßnahmen zeigten erste Erfolge und die Bremsstabilität des Sauber hat sich verbessert. Dennoch blieb die Mannschaft in Sachen Zeiten um die Ränge 13 bis 15 hängen und Adrian Sutil ist nur bedingt zufrieden. "Da das Auto schwierig zu kontrollieren ist, ist es noch nicht gut zu fahren", fasste der Deutsche zusammen.