Sebastian Vettel hat sich eindrucksvoll an der Spitze der Formel 1 zurückgemeldet. Der Weltmeister startet beim Großen Preis von Malaysia aus der ersten Startreihe - gerade einmal 0,055 Sekunden fehlten ihm auf Lewis Hamilton und damit zur Pole Position beim zweiten Rennen des Jahres. Red Bull hatte schon vor dem wegen Regen verspäteten Beginn des Qualifyings angekündigt, dass sie von den nassen Bedingungen profitieren könnten. Vettel machte diese Annahme wahr.

Damit startet der Red-Bull-Pilot in seiner F1-Karriere zum 64. Mal aus der ersten Reihe. Dabei hatte es zu Beginn des Zeittrainings offenbar kleine Probleme an Vettels RB10-Boliden gegeben. "Im Q1 hatten wir ein paar Sorgenfalten auf der Stirn, als wir ein kleines Problem mit dem Motor hatten", so Vettel. "Ich fuhr nochmal rein, wir starteten das Auto neu und dadurch hat sich das Problem anscheinend gelöst. Danach lief es gut."

Vettel durchbricht die Mercedes-Dominanz, Foto: Sutton
Vettel durchbricht die Mercedes-Dominanz, Foto: Sutton

Software-Probleme am Freitag

Am Freitag während der Trainings hatte das Team bereits mit Software-Schwierigkeiten an Vettels Auto zu kämpfen gehabt. Danach hatte Vettel gescherzt: "Bei so viel Technik an Bord ist es manchmal schon eine Lösung, wenn man das Auto ausschaltet und neu startet - wie zuhause, wenn man den Computer ausknipst und dann wieder hochfährt." Am Samstag ging der Aus/An-Plan auf.

Wäre Pole möglich gewesen?

Vielleicht wäre für Vettel sogar noch mehr als Platz zwei drin gewesen, doch in den Schlusssekunden des Qualifyings kam es zu einem diskutablen Zwischenfall. Vettel hätte zum Ende eigentlich noch eine schnelle Runde absolvieren können, soll dabei aber von Nico Rosberg aufgehalten worden sein. "Q3 war nicht perfekt", erklärte Vettel. "Ich hätte so gern noch einen Versuch gehabt. Bei meinem ersten Versuch hatte ich das Gefühl, dass es noch schneller gegangen wäre."

Allerdings war sich der vierfache Weltmeister nicht sicher, ob die Pole bei einer eigenen Zeitenverbesserung realistisch gewesen wäre. "Ich denke, dass auch Lewis noch schneller gefahren wäre, wenn er die Chance dazu gehabt hätte. Aber das Leben ist kein Konjunktiv. Es war gut, die beiden Mercedes zu splitten." Fakt ist jedenfalls, dass Vettel sich in Sepang in starker Ausgangslage befindet - damit hatten nach den Problemen und dem frühen Ausfall in Melbourne nicht allzu viele Beobachter gerechnet.

Mercedes ist die Messlatte

"Ich denke, wir haben ein starkes Auto fürs Rennen und ich sollte morgen auf der guten Seite starten", sagte der Heppenheimer zuversichtlich. Schon in den Trainings hatte sich angedeutet, dass Red Bull ein Wörtchen an der Spitze mitreden kann. Gute Longrunzeiten des 26-Jährigen waren ein Beleg, der auch die Konkurrenz aufhorchen ließ.

Nur an Mercedes gab es bislang kein Vorbeikommen. "Auf Strecken, wo es auf Power ankommt, ist Mercedes haushoch überlegen", meinte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. "Aber das ist halt gute Arbeit und das muss man respektieren. Das muss für Renault die Messlatte sein und da wollen wir auch hinkommen."