Der Auftakt zum Rennwochenende in Malaysia stand ganz im Zeichen von Mercedes. Während sich Lewis Hamilton im ersten Freien Training an die Spitze des Feldes setzte, hatte Nico Rosberg in der zweiten Session die Nase vorne. Damit unterstrichen die Silberpfeile zwar ihre Favoritenstellung, doch die Konkurrenz wies verhältnismäßig geringe Abstände auf und musste sich nur hauchdünn geschlagen geben.

KategorieNico RosbergLewis Hamilton
Runden (FP1/FP2)49 (19/30)51 (19/32)
Bestzeit (Rang)1:39.909 (1.)1:40.051 (4.)
Längster Run12 Runden12 Runden

"Es sind komplett verrückte Bedingungen hier. Es ist sehr heiß und schwer für die Autos", erklärte Rosberg mit Blickrichtung auf die drückende Schwüle, die keineswegs mit den Verhältnissen in Melbourne zu vergleichen sei. "Das kann alles durcheinander wirbeln." Überrascht zeigte sich der Wiesbadener vor allem über den Abbau der Reifen, denn obwohl in Sepang die harte Mischung zum Einsatz kommt, zeigten die Pneus starke Verschleißerscheinungen und die Autos rutschten über die Hinterachse.

Ein paar Probleme

Was das Kräfteverhältnis angeht, wollte sich der Mercedes-Pilot noch nicht festlegen, wies allerdings darauf hin, dass das Feld deutlich enger als noch vor zwei Wochen zusammenzuliegen scheint. "Aber wir hatten auch ein paar Probleme und konnten nicht komplett am Maximum arbeiten", deutete Rosberg an, dass von Mercedes im Laufe des Wochenendes wohl von mehr zu erwarten sei, auch wenn die Silberpfeile nicht geblufft hätten. "Wir sind sehr fokussiert und nehmen nichts als gegeben hin, denn die Gegner sind knapp dran. Wir müssen vorsichtig sein und alles geben."

Obwohl Kimi Räikkönen in beiden Trainingssessions den zweiten Platz belegte, hat Rosberg nicht den Finnen, sondern Sebastian Vettel als besonders gefährlichen Widersacher ausgemacht. "Im Longrun sah Sebastian richtig gut aus, auf die müssen wir ein Auge haben", warnte er. "Die kommen schnell wieder zurück."

Während die Technik unter der feuchten Hitze Malaysias leidet, kommt Rosberg selbst mit den Bedingungen bis dato gut zurecht. "Ich habe mich daran gewöhnt, denn ich bin ja schon die ganze Woche für Petronas hier", erklärte der 28-Jährige. "Es ist nicht so hart wie im letzten Jahr, ich habe das schwieriger in Erinnerung."

Hamilton lässt sich nicht ablenken

Teamkollege Lewis Hamilton zeigte sich mit den Fortschritten am Freitag zufrieden. "Das Auto fühlt sich gut an und unser Hauptaugenmerk lag darauf, die Reifen besser zu verstehen und die richtige Balance für das Wochenende zu finden", erläuterte der Brite, der die viertbeste Zeit des Trainingstages verbuchen konnte.

Hamilton fuhr im ersten Training Bestzeit, Foto: Sutton
Hamilton fuhr im ersten Training Bestzeit, Foto: Sutton

Dennoch gebe es noch einige Bereiche, in denen sich die Stuttgarter steigern können, merkte er an und stieß damit in dasselbe Horn wie Rosberg. "Aus diesem Grund konzentrieren wir uns weiterhin auf unsere eigene Arbeit und lassen uns nicht davon ablenken, was die anderen Teams machen."

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wollte im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com nicht allzu viel in das freitägliche Ergebnis hineininterpretieren. "Im Moment sieht es so aus, als ob es in etwa so aussieht wie zuletzt in Melbourne. Zu den Abständen zwischen den Teams lässt sich allerdings noch nichts sagen", meinte der Österreicher. "Heute haben sicher einige Teams mit den Gewichten herumgespielt - auch innerhalb des Teams. Das würde eine Aussage dazu relativ sinnlos machen."