Die Fuel Flow-Saga setzt sich auch in Malaysia fort. Schon wieder gab es Unstimmigkeiten rund um Daniel Ricciardos Red Bull und das kontroverse Messgerät der FIA, das den Benzindurchfluss während eines Rennens auswertet. Zwischen dem 1. und 2. Training am Freitag wurde das Fuel Flow Meter wegen eines Signalfehlers an Ricciardos Auto ausgetauscht. Die Auswertung der Daten des Austauschgeräts ist bislang noch nicht erfolgt.

Die neuerlichen Probleme werfen die Frage auf, die Motorsport-Magazin.com schon vor einigen Tagen gestellt hatte: Wie geht Red Bull mit der Angelegenheit in Malaysia und Bahrain um, nachdem das Urteil in der Berufung gegen Ricciardos Disqualifikation erst kurz vor dem China Grand Prix fällt? Christian Horner fordert jetzt auf jeden Fall Klarheit, um weiterem Ärger vorzubeugen.

Gespräch mit FIA geplant

"Wir werden vorher mit Charlie Whiting sprechen", kündigte Horner eine Diskussion mit dem Technischen Delegierten der FIA an. "Was sollen wir machen, wenn wir eine Abweichung bemerken? Hoffentlich können wir uns auf etwas Vernünftiges verständigen." Red Bulls Teamchef kann sich auf ein längeres Gespräch einstellen, denn Whiting machte auch in Sepang deutlich, dass die FIA ihre Null-Toleranz-Politik in Sachen Benzindurchfluss strikt durchziehen wird.

Horner hatte die Befürchtung, dass das Austausch-Fuel Flow Meter an Ricciardos RB10 erneut andere Werte ausspuckt als von der FIA genehmigt. Gut möglich, dass in diesem Fall die nächste Disqualifikation eines Red-Bull-Piloten folgt, sollten den Stewards erneut einen zu hohen Benzindurchfluss - also mehr als 100 Kilo pro Stunde - feststellen. Horner: "Das könnte eine ungünstige Situation werden, aber wir werden versuchen mit der FIA zusammenzuarbeiten - aber wieder einmal stehen wir dem gleichen Dilemma gegenüber wie in Australien vor ein paar Wochen."

Red Bull kauft auf Vorrat

Dabei hatte Red Bull vorgesorgt und laut einem Bericht der Times fünf neue Fuel Flow Meter beim offiziellen Hersteller Gill Sensors bestellt. Die FIA hatte dem Unternehmen zuletzt keine Probleme unterstellt. Angeblich hat sich Red Bull die Geräte mehr als 130.000 Dollar kosten lassen. "Wir gehen kein Risiko ein und haben unabhängig Sensoren gekauft um sicher zu sein, mindestens ein Gerät zu haben, das richtig funktioniert", wurde eine Quelle aus dem Team zitiert.

Wieder mal Wirbel um Red Bull und das Fuel Flow Meter, Foto: Red Bull
Wieder mal Wirbel um Red Bull und das Fuel Flow Meter, Foto: Red Bull

Bei Red Bull traten die Unstimmigkeiten bislang lediglich an Ricciardos Auto auf - Teamkollege Sebastian Vettel blieb von derlei Schwierigkeiten offenbar verschont. Gleichzeitig war Horner sicher, dass nicht nur das eigene Team Ärger mit dem Messgerät hat. "Wir wissen, dass Toro Rosso heute Morgen zwei Fehler hatte", so der Brite. "Sergio Perez' Sensor hatte während des ganzen Rennens Fehler und bei anderen gab es fehlerhafte Anzeigen."

Probleme ziehen sich hin

Schon während der Testfahrten im Winter waren Probleme mit dem Fuel Flow Meter aufgetreten, bevor die FIA ein Machtwort sprach und das Messgerät für gut befand. Horner forderte Klarheit: "Wir brauchen einen Sensor mit einem konstanten Kraftstoffzuteiler, das ist der wichtigste Faktor. Danach müssen wir eine Entscheidung während des Rennens treffen, je nachdem, was der Sensor aussagt: Bei 0,25 Prozent (Abweichung; d.Red.) kann man damit leben, bei 2 Prozent nicht mehr."

Noch am Donnerstag war Ricciardo sicher gewesen, dass das Problem nach dem Melbourne-Stress nicht noch einmal auftreten wird. "Das Team hat sich in den letzten neun oder zehn Tagen intensiv mit der Thematik beschäftigt", so der junge Australier. "Ich bin sicher, dass sie ihren Job machen werden um dieses Problem nicht noch einmal zu haben."