Der Fahrermarkt in der Formel E ist in vollem Gange. Nach der bestätigten Trennung von Abt-Cupra und Nico Müller in der vergangenen Woche, steht nun ein weiterer Abschied eines Piloten von seinem aktuellen Team fest. Für Stoffel Vandoorne war das am vergangenen Wochenende erfolgte Saisonfinale der Formel E in London sein letzter Start mit DS Penske.
Das gab das französisch-US-amerikanische Team am Freitag bekannt. Wer Vandoorne ersetzen wird, wurde nicht kommuniziert. Als Favorit gilt laut einem Bericht von 'The Race' der Allgäuer Maximilian Günther, der in der Saison 2024 für DS-Kundenteam Maserati unterwegs war und dessen Abschied vom ehemaligen Venturi-Team später am Freitag ebenfalls bestätigt wurde. Auch Günther-Teamkollege Jehan Daruvala, der 2024 seine erste Formel-E-Saison absolviert hatte, wird Maserati verlassen.
"Wir haben uns gefreut mit Stoffel zusammenzuarbeiten, der ein sehr professioneller und talentierter Fahrer ist", wurde Eugenio Franzetti, Direktor von DS Performance in einer Pressemittelung zitiert. "Zusammen mit JEV (Jean-Eric Vergne, Teamkollege; d. Red.) hat er einen wichtigen Beitrag zum Aufbau eines starken Teams geleitstet und war an der Punkteausbeute beteiligt, die uns am vergangenen Wochenende diesen hervorragenden dritten Platz beschert hat." DS Penske verteidigte in London knapp den dritten Rang in der Team-Weltmeisterschaft vor dem Nissan-Werksteam und Porsche-Kundenteam Andretti.
Für Vandoorne ist es das Ende einer unglücklichen zweijährigen Beziehung mit dem Werksteam des französischen Autobauers. Der Weltmeister von 2022 war als amtierender Champion in der Hoffnung auf weitere Titel zum Start der Gen3-Ära 2023 zu DS Penske gestoßen. Die Kombination aus Vandoorne und dem zweifachen Formel-E-Meister Jean-Eric Vergne galt auf dem Papier als eine der stärksten Fahrerpaarungen in der Formel E.
Doch die hohen Erwartungen konnte Vandoorne nicht erfüllen. Nach WM-Rang elf im Vorjahr beendete der Belgier die Saison 2024 auf P10. Lediglich eine Pole Position und ein Podestplatz konnte Vandoorne in diesem Zeitraum ergattern. Vergne hingegen stand im selben Zeitraum sechsmal auf dem Treppchen, holte drei Poles und gewann den Hyderabad ePrix 2023. Im Hinblick auf die Punkte sammelte Vergne in der gemeinsamen Zeit mit Vandoorne ganze 246 Zähler, Vandoorne nur 117.
An der grundsätzlichen Pace mangelte es Vandoorne dabei aber nur selten. 2024 verlor der ehemalige Formel-1-Pilot das Qualifying-Duell gegen Vergne mit 7:9 nur knapp. Mit einer durchschnittlichen Startposition von 8,75 ist Vandoorne zudem der fünftbeste Qualifier des Jahres. Doch in den Rennen haperte es zu oft. Besonders bei den chaotischen Energiespar-Schlachten ging es für Vandoorne häufig nur rückwärts.
Übersicht: Die 5 besten Qualifier der Formel-E-Saison 2024
Pos. | Fahrer | Team | Durchschnittliche Qualifying-Position |
---|---|---|---|
1 | Pascal Wehrlein | Porsche | 5,31 |
2 | Mitch Evans | Jaguar | 5,69 |
3 | Jean-Eric Vergne | DS Penske | 5,94 |
4 | Nick Cassidy | Jaguar | 7,88 |
5 | Stoffel Vandoorne | DS Penske | 8,75 |
Wie es für Vandoorne in der Formel E weitergeht, ist unklar. Medial wurde der dreifache ePrix-Sieger zuletzt unter anderem mit Jaguar-Kundenteam Envision und DS-Kundenteam Maserati in Verbindung gebracht. Ebenso fraglich sind mögliche Auswirkungen des Abschieds von DS Penske auf Vandoornes Zukunft in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. In dieser geht Vandoorne seit diesem Jahr als Stammfahrer für die Stellantis-Schwestermarke Peugeot in der Hypercar-Kategorie an den Start. Auch für die Formel-E-Zukunft Vandoornes ist die WEC-Frage nicht irrelevant. Im Juli 2025 kollidieren erneut zwei Events der beiden Rennserien.
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