Stoffel Vandoorne bestreitet 2024 die komplette WEC-Saison für Peugeot. Der Autobauer aus Frankreich hat seine Beförderung vom Ersatz- zum Stammfahrer an diesem Donnerstag offiziell bestätigt. Wen der Belgier in einem der beiden Peugeot 9X8 ersetzen wird, wurde noch nicht kommuniziert. Allerdings hatte der bisherige Stammfahrer Gustavo Menezes vor Kurzem seinen Abschied zum Saisonende verkündet, womit die Verhältnisse für 2024 geklärt sein dürften.

Vandoorne blickt bereits auf einen Renneinsatz im Peugeot-Hypercar zurück: Vor zwei Wochen sprang er beim WEC-Lauf in Fuji für den verletzten Nico Müller ein. Der Schweizer, der sich laut eigenen Angaben "während der Sommerpause eine Verletzung am linken Schlüsselbein" zugezogen hat, soll zum Saisonfinale in Bahrain (04. November 2023) ins Löwen-Cockpit zurückkehren.

Stoffel Vandoorne mit Peugeot beim WEC-Rennen in Fuji, Japan
Stoffel Vandoorne beim WEC-Lauf in Fuji, Foto: LAT Images

Fragezeichen wegen Kalender-Clash zwischen WEC und Formel E

Laut Angaben von Peugeot wird Vandoorne nächstes Jahr alle acht WEC-Rennen bestreiten. Das beißt sich nach aktuellem Stand mit seinem zweiten Engagement in der Formel E. Hier startete der Weltmeister von 2022 zuletzt für DS Penske, das wie Peugeot Sport zum Stellantis-Konzern zählt. Zwischen der Formel E und der Langstrecken-Weltmeisterschaft kommt es derzeit zu mindestens einer Kalenderüberschneidung zwischen den Events in Berlin (Formel E) und Spa (WEC).

Ändert sich nichts, müsste sich das Top-Team DS Penske für den Doubleheader in Berlin wohl gleich zwei neue Fahrer suchen: Neben Vandoorne startet der zweifache Formel-E-Champion Jean-Eric Vergne für DS, der ebenfalls ins WEC-Engagement eingebunden ist. Vorstellbar ist dieses Szenario kaum. Seit längerer Zeit versuchen die involvierten Parteien, einen Clash der beiden Serien zu verhindern - passiert ist bislang nichts. DS Penske stellt sein Formel-E-Aufgebot am 28. September vor, dann sollte Klarheit herrschen.

Vandoorne bei Peugeot-Debüt vor Schwesterauto

Vandoorne und seine Teamkollegen auf dem #94 Peugeot, Menezes und Loic Duval, belegten in Fuji den siebten Platz vor dem Schwesterauto mit der #93 (Paul Di Resta/Jean-Eric Vergne/Mikkel Jensen). Der Rückstand auf die Doppelsieger von Toyota betrug in Japan eine Runde. Der frühere Formel-1-Pilot Vandoorne kennt die Langstrecke aus der Vergangenheit: 2021 fuhr er die volle WEC-Saison für das LMP2-Team JOTA und stand 2019 bei den 24 Stunden von Le Mans mit dem LMP1 von SMP sogar auf dem Podium.

"Ich freue mich sehr, für die Saison 2024 als offizieller Fahrer zum Team zu stoßen", sagte der 31-Jährige. "Ich habe die WEC schon immer geschätzt und kenne sie gut, da ich 2019 und 2021 dort gefahren bin. Mein Ziel war es, in diese Meisterschaft zurückzukehren. Jetzt erst recht, da es die Hypercar-Klasse gibt, mit so vielen Herstellern. Die Möglichkeit zu haben, um den Sieg und bei den 24 Stunden von Le Mans zu kämpfen, ist fantastisch."

Peugeot fährt seine erste volle Saison mit dem 9X8-Hypercar, Foto: Peugeot
Peugeot fährt seine erste volle Saison mit dem 9X8-Hypercar, Foto: Peugeot

Stellantis-Boss: "WEC und Formel E ergänzen sich"

"Natürlich kennen wir Stoffel bereits sehr gut, da er für DS Penske in der Formel E fährt", sagte Stellantis-Motorsportchef Jean-Marc Finot. "Er gehört zur Fahrerfamilie von Stellantis Motorsport. Seine Fähigkeit, sich anzupassen und sofort in den Rhythmus zu kommen, zeigt, dass sich beide Serien ergänzen und es von Vorteil ist, Fahrer sowohl in der Formel E als auch in der WEC zu haben."

Die Saison 2024 der WEC mit den neuen Herstellern BMW, Lamborghini und Alpine beginnt am 02. März in Bahrain. Der Saisonauftakt der Formel E erfolgt bereits am 13. Januar in Mexiko-City. Vandoorne würde im Falle eines Doppelprogrammes damit auch ein höchst geschäftiger Motorsport-Winter bevorstehen.