Nico Müller verpasst das nächste WEC-Rennen im japanischen Fuji (10. September 2023) verletzungsbedingt. Der Schweizer habe sich laut eigener Aussage während der Sommerpause eine Verletzung am linken Schlüsselbein zugezogen. Gemeinsam mit den Ärzten und seinem Peugeot-Werksteam habe Müller entschieden, das in zwei Wochen anstehende, vorletzte Saisonrennen der Langstrecken-WM auszulassen.
Der frühere Formel-1-Fahrer und Formel-E-Weltmeister von 2022, Stoffel Vandoorne, springt als offizieller Test- und Ersatzfahrer für Müller ein und teilt sich den #94 Peugeot mit Loic Duval und Gustavo Menezes. Parallel ist der Belgier auch für das F1-Team von Aston Martin als Ersatzmann im Einsatz, eine Überschneidung mit Fuji gibt es an diesem Wochenende nicht. Vandoorne fuhr 2021 die volle WEC-Saison für das LMP2-Team JOTA und stand 2019 bei den 24 Stunden von Le Mans mit dem LMP1 von Ex-Team SMP sogar auf dem Podium.
Nico Müller fehlte schon als DTM-Experte
Müller kündigte via Instagram an, "stärker zurückzukommen als je zuvor". In diesem Jahr steht in der WEC nach dem Fuji-Lauf noch das Saisonfinale in Bahrain am 04. November auf dem Programm. Die Verletzung sei von den Ärzten perfekt behandelt worden und Müller befinde sich bereits vollständig in der Reha. Wie und wann sich der zweifache DTM-Vizemeister, der sein erstes volles WEC-Jahr im Peugeot-Hypercar bestreitet, verletzte, teilte er nicht mit.
"Leider wird Nico bei diesem Rennen nicht antreten können, und wir wünschen ihm eine schnelle Genesung", sagte Peugeot-Technikdirektor Olivier Jansonnie, während Perugeot in seiner Pressemitteilung lediglich von einer "Verletzung" schrieb. "Stoffel Vandoorne hat unser volles Vertrauen, und wir wissen, dass er schnell einspringen und sein Bestes geben wird."
Müller fehlte bereits beim DTM-Rennwochenende auf dem Nürburgring (04.-06. August 2023), wo er laut ProSieben eigentlich als TV-Experte eingeplant war. Der zweifache DTM-Meister Timo Scheider sprang in der Eifel ohne Angabe von Gründen für Müller beim TV-Partner der deutschen Traditionsrennserie ein.
Peugeot feiert erstes WEC-Podium mit Hypercar
Müller bestritt seinen bis dato letzten Renneinsatz am 30. Juli 2023 beim Saisonfinale der Formel E in London. Parallel zu seinem Engagement in der Elektro-Rennserie fährt er die komplette WEC-Saison für Peugeot. Mit seinen Teamkollegen, dem früheren Audi-Markenkollegen Loic Duval sowie Gustavo Menezes, teilt er sich den #94 Peugeot 9X8. Im Schwesterauto mit der #93 starten Jean-Eric Vergne, Paul Di Resta und Mikkel Jensen.
Vergne/Di Resta/Jensen feierten beim letzten WEC-Rennen im italienischen Monza am 09. Juli mit Platz drei den ersten Podesterfolg bei der Peugeot-Rückkehr auf die Langstrecke. Müller/Duval/Menezes blicken auf einen fünften Platz beim zweiten Saisonlauf in Portimao als bisher bestes Resultat zurück. Beim Saisonhighlight, den 24 Stunden von Le Mans, hatten beide Peugeot 12 (#93) bzw. 30 (#94) Runden Rückstand auf den siegreichen Ferrari.
Peugeot-Leiter Jansonnie vor dem Saisonendspurt: "Unser Ziel für dieses Rennen ist es, weiterhin zu zeigen, dass wir in der Lage sind, regelmäßig um die ersten Plätze und Podestplätze zu kämpfen, und das mit beiden unserer Autos. Daher müssen wir in den letzten beiden Rennen in Fuji und Bahrain die gleiche Leistung abrufen wie in Monza."
Nico Müllers Statement im Wortlaut
"Während der Sommerpause habe ich eine Verletzung an meinem linken Schlüsselbein erlitten. Sie wurde von Spezialisten perfekt behandelt und ich befinde mich bereits vollständig in der Rehabilitationsphase."
"In Absprache mit den Ärzten und meinem Team Peugeot Total Energies habe ich mich entschieden, auf meine Teilnahme am nächsten WEC-Rennen in Fuji zu verzichten, um eine optimale Heilung zu ermöglichen."
"Obwohl es mich sehr enttäuscht, dieses eine Rennen auslassen zu müssen, bin ich fest entschlossen, stärker zurückzukommen als je zuvor!"
"Vielen Dank an die Ärzte, meine Familie, meine Teams, meine Partner und euch alle für eure Unterstützung!"
diese WEC Nachricht