Mit einer strategisch klugen und fehlerfreien Vorstellung hat das AKKODIS ASP Team beim Saisonfinale des Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup die Fahrer- und Teammeisterschaft in der Langstrecken- und der Gesamtwertung gewonnen. Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya vermieden Timur Boguslavskiy (FIA), Jules Gounon (AND) und Raffaele Marciello (SUI) mit dem Mercedes-AMG GT3 #88 unnötige Risiken und sicherten sich nach drei Stunden die fünfte Gesamtposition. Die französische Mannschaft um Teamchef Jérôme Policand (FRA), der am Sonntag seinen 59. Geburtstag feierte, sowie die Performance-Fahrer Gounon und Marciello konnten damit ihre Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen.
Bereits im Vorfeld hatten sich die sieben Mercedes-AMG Customer Racing Teams hohe Ziele für das letzte Rennwochenende des Endurance Cup gesetzt. Schließlich waren noch acht Meisterschaften in Reichweite: jeweils die Fahrer- sowie Teamtitel im Endurance Cup und im Gesamtklassement, im Gold Cup und in der Bronze-Wertung. Das AKKODIS ASP Team um Boguslavskiy, Gounon und Marciello hatte mit 15 beziehungweise 18 Punkten Vorsprung in den Overall-Wertungen die besten Aussichten. Winward Racing (Gold) und das Haupt Racing Team (Bronze) mussten in ihren Klassen die direkten Rivalen schlagen, um ihre Meisterschaftschancen zu wahren.
Ihre Konkurrenzfähigkeit in dem Rekordfeld von 54 Fahrzeugen konnten die elf Mercedes-AMG GT3 bereits am Samstag unter Beweis stellen. Im Pre-Qualifying gelang Luca Stolz (GER) mit der #777 vom Mercedes-AMG Team AlManar die schnellste Umrundung (1:41,075 Minuten) der Session. Auf Platz zwei und vier folgten die #87 vom Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP und das Schwesterauto mit der #88.
Mit diesen positiven Ergebnissen vom Vortag ging es für die Mercedes-AMG Teams im dreigeteilten Qualifying am Sonntagvormittag darum, sich in eine vielversprechende Ausgangsposition für das Rennen zu bringen. Jules Gounon gelang im zweiten Segment eine beeindruckende Zeit von 1:39,017 Minuten und damit die schnellste Runde des gesamten Wochenendes. Bester Mercedes-AMG GT3 war am Ende die #777 vom Mercedes-AMG Team AlManar als Viertplatzierter. Das zweite Performance-Fahrzeug, die #87 vom Mercedes-AMG Team AKKODIS ASP, startete von P5. Die #88 nahm das Rennen von der neunten Startposition auf. Winward Racing qualifizierte sich für die Plätze vier und sechs im Gold Cup, die #79 vom Haupt Racing Team für Rang fünf in der Bronze-Klasse.
AKKODIS ASP Team ebnet früh den Weg zur Meisterschaft
Raffaele Marciello machte beim Start des Rennens am Nachmittag mit der #88 gleich mehrere Plätze gut. Nach der Anfangsphase belegte er Rang vier vor seinem sechstplatzierten Teamkollegen Thomas Drouet (FRA) in der #87. Mit diesen Zwischenplatzierungen stellte das Team bereits frühzeitig die Weichen für die angestrebte Team- und Fahrermeisterschaft.
Nach einer knappen halben Stunde führten einige Berührungen im Mittelfeld und mehrere Teile auf der Strecke zu drei aufeinanderfolgenden Full-Course-Yellow-Phasen. Die letzte davon nutzten die meisten Teams für ihren ersten Fahrerwechsel. Timur Boguslavskiy, der die #88 von Raffaele Marciello übernahm, startete als Dritter in seinen Stint und verteidigte anschließend gekonnt seine Position auf der Strecke. Das Team entschied sich für einen späten zweiten Boxenstopp der #88, wodurch sich Schlussfahrer Jules Gounon auf der fünften Position wiederfand.
Zwei weitere Safety-Car-Phasen in Folge eines Öllecks beruhigten das Geschehen etwas und verhinderten zunächst weitere Positionswechsel. Jules Gounon wagte daraufhin kein Überholmanöver mehr und brachte den fünften Platz souverän ins Ziel. Mit dieser Platzierung krönte sich das Team mit zum zweiten Mal in Folge zum Fahrer- und Teamchampion – sowohl im Endurance Cup als auch vorzeitig in der kombinierten Gesamtwertung. Marciello hatte bereits 2022 beide Fahrertitel gewonnen.
Unglückliche Strafe kostet Mercedes-AMG Team AlManar den Gesamtsieg
Maro Engel (GER) erwischte in der #777 vom Team AlManar ebenfalls einen guten Start und arbeitete. Noch in der ersten Runde arbeitete er sich auf die dritte Position nach vorne. Nach einem schnellen und fehlerfreien Stopp während der Full-Course-Yellow-Phase kehrte Fabian Schiller (GER) als Führender auf die Strecke zurück. Der Fahrer zeigte am Steuer der #777 eine bemerkenswerte Leistung und führte das Feld während seines Stints ununterbrochen an.
In der Phase des letzten Restarts kurz vor Rennende verhängte die Rennleitung aufgrund einer Kollision beim Start eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen die führende #777. Die verbleibenden zehn Minuten unter regulären Rennbedingungen reichten Luca Stolz nicht, um einen ausreichend großen Vorsprung herauszufahren. Nach Abzug der Zeitstrafe wurde das Team AlManar Vierter.
GT World Challenge: Rennkalender 2023
Gold Cup: Winward Racing feiert Doppelpodium und Vizemeisterschaft
Auch die beiden GT3 von Winward Racing profitierten von den Full-Course-Yellow-Phasen und nahmen den zweiten Stint auf Platz zwei (#157) und drei (#57) der Gold-Wertung in Angriff. Auf diesen Positionen beendete das Kundensportteam auch das Rennen und liegt damit punktgleich an der Spitze der Teammeisterschaft in seiner Klasse. Aufgrund der wenigeren Klassensiege schließt Winward Racing jedoch die Team- und auch die Fahrermeisterschaft als Zweitplatzierter ab. Die #79 vom Haupt Racing Team verpasste den Titel in der Bronze-Kategorie ebenfalls nur knapp. Mit der vierten Position in der Klasse feierte das Team aber die Vizemeisterschaft in beiden Wertungen. Ein Klassenpodium feierte außerdem die #2 von GetSpeed, die Dritter in der Pro-AM-Wertung wurde.
Zum ersten Mal seit 2018 wird die Saison der GT World Challenge Europe in diesem Jahr nicht mit einem Langstreckenrennen beendet. Auf dem Circuit Zandvoort finden am 14. und 15. Oktober noch die zwei finalen Wertungsläufe des Sprint Cup statt. Auch dort führt das Team mit Boguslavskiy und Marciello vor dem Saisonabschluss die Team- und Fahrerwertung an. Das Haupt Racing Team kämpft mit Jordan Love (AUS) außerdem noch um beide Sprint-Titel im Silver-Klassement.
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