Das Fahrerkarussell in der Formel E dreht sich weiter und ist um zwei bestätigte Cockpits für die am 07. Dezember 2024 in Sao Paulo beginnende Saison 2024/25 reicher. Mit Stoffel Vandoorne und Jake Hughes setzt DS-Kundenteam Maserati auf eine gänzlich neue Fahrerpaarung für die elfte Saison in der Geschichte der Elektro-WM. Zuvor hatte das ehemalige Venturi-Team am Freitag den Abgang der beiden bisherigen Piloten Maximilian Günther und Jehan Daruvala bestätigt.

Der Weltmeister von 2022 Vandoorne wechselt nach zwei schwierigen Saisons vom Werksteam DS Penske zu Maserati, nachdem sein Abschied vom französisch-US-amerikanischen Team ebenfalls am Freitag offiziell wurde. Jake Hughes verlässt seinerseits nach zwei Jahren das Nissan-Kundenteam McLaren, wie die britische Mannschaft wenige Stunden vor der Maserati-Bekanntgabe in einer Pressemitteilung kundtat.

Jake Hughes im McLaren-Nissan während dem Diriyah ePrix II 2024.
Hughes ging bislang für McLaren an den Start, Foto: LAT Images

Hughes schwärmt: Erfolg Maseratis spricht für sich

"Ich freue mich darauf, die Arbeit mit dem Team zu beginnen - obwohl ich noch nicht direkt mit ihnen zuvor gearbeitet habe", wurde Vandoorne in der Pressemitteilung Maseratis zitiert. "Ich kenne das Team gut, sowohl von meiner Zeit bei DS Penske als auch aus meiner Zeit bei Mercedes, als wir uns einen Antriebsstrang mit Venturi geteilt haben." Hughes stimmte mit ein: "Der Erfolg, den das Team als eines der Gründungsteams der Formel E hatte, spricht für sich."

Maserati, beziehungsweise Venturi konnte in zehn Formel-E-Saisons bislang zehn Siege, 27 Podien und vier Pole Positions einfahren. Das bislang erfolgreichste Jahr der monegassischen Mannschaft war die Saison 2022, als Venturi mit Mercedes-Kundenantrieb und Edoardo Mortara sowie Lucas Di Grassi am Steuer den zweiten Rang in der Team-Weltmeisterschaft ergatterte.

2022 erlebte das heutige Maserati-Team die bislang beste Saison der eigenen Teamgeschichte, Foto: LAT Images
2022 erlebte das heutige Maserati-Team die bislang beste Saison der eigenen Teamgeschichte, Foto: LAT Images

Hughes: Maserati-Rückkehr nach drei Jahren

Im Gegensatz zu Vandoorne kennt Hughes das Team bereits aus erster Hand. Der Brite war 2021 als Reserve-Fahrer Venturis tätig. Zudem war Hughes seit 2020 als Reserve- und Entwicklungs-Fahrer für das Formel-E-Team von Mercedes parallel zu seinen Programmen in Nachwuchs-Formelserien tätig. 2023 beförderte ihn McLaren, das Nachfolge-Team des Mercedes-Werksteams, schließlich zum Stammfahrer.

Während seiner Debüt-Saison in der Formel E, die als notorisch schwieriges Pflaster für Rookies gilt, konnte Hughes schnell überzeugen. Bereits bei seinem ersten Rennen qualifizierte sich der 30-Jährige auf Rang drei und beendete das Rennen auf P5. Bei seinem dritten Rennen in Saudi-Arabien stand Hughes erstmals auf der Pole und ließ seitdem drei weitere erste Startplätze folgen. Zudem ergatterte Hughes beim diesjährigen Shanghai ePrix im Mai seinen ersten Podestplatz in der Rennserie.

Wie sein neuer Teamkollege Vandoorne, konnte Hughes allerdings häufig gute Startposition nur selten zu wirklich starken Ergebnissen ummünzen. Besonders bei den chaotischen Energiespar-Schlachten ging es für Hughes oft nur rückwärts, wenngleich er auch mehrfach unverschuldet in Zwischenfälle verwickelt wurde. In der Fahrer-WM blieb für Hughes so nur Rang 14, punktgleich mit seinem McLaren-Teamkollegen Sam Bird.

Maximilian Günther im Maserati
Maserati beendete die Saison 2024 nur auf Rang acht der Team-WM, Foto: LAT Images

Kann Maserati die Top-Teams angreifen?

Für Maserati steht mit der neuen Fahrerpaarung ein Neustart an. Das vergangene Jahr beendete die Mannschaft aus Monaco nur auf dem achten Rang in der Team-Weltmeisterschaft. Während sich Maximilian Günther als zuverlässige Kraft erwies, ein Rennen gewann und voraussichtlich mit einer Beförderung zu DS Penske belohnt wird, war es für Jehan Daruvala als einziger Rookie im Feld eine erwartet schwierige Saison. Der Inder konnte lediglich acht Zähler sammeln.

Zudem machte Maserati in der vergangenen Winterpause mit personellen Turbulenzen auf sich aufmerksam. Nur rund eine Woche vor dem Start in die Vorsaison-Testfahrten in Valencia, verließ Teamchef James Rossiter überraschend das Team. Als ursprüngliche Interims-Lösung wurde Miteigentümer Jose Maria Aznar Botella installiert, der die Rolle nach wie vor ausführt und mittlerweile als regulärer Teamchef geführt wird. Operativ wird Botella seit Mai 2024 vom amtierenden Ingenieur des Jahres, Cyril Blais, als stellvertretender Teamchef unterstützt.

Sportlich soll nach den geklärten Machtverhältnissen im Team nun also ein nachhaltiger Aufwärtstrend erfolgen. "Stoffel ist unbestreitbar im Moment einer der besten Fahrer im Grid", sieht Botella das Team zumindest auf Fahrerseite gut aufgestellt. "Und durch das Zusammenspannen mit Jake, sind wir zuversichtlich, dass wir eine der stärksten Fahrerpaarungen in der Startaufstellung 2025 haben werden."

Formel E 2024: Team-Wertung

Pos.TeamPunkte
1Jaguar368
2Porsche332
3DS Penske200
4Nissan182
5Andretti-Porsche169
6Envision-Jaguar121
7McLaren-Nissan101
8Maserati-DS81
9Abt-Mahindra56
10Mahindra47
11ERT23