Joan Mir fährt auch 2025 und 2026 für Honda in der MotoGP! Das gab der japanische Hersteller am Freitagmorgen bekannt. Eine Vertragsverlängerung, die durchaus überraschend kommt. Denn Mirs Honda-Abenteuer verläuft bislang mehr als ernüchternd. Der Weltmeister von 2020 war nach dem MotoGP-Ausstieg von Suzuki im Vorjahr zu Honda gewechselt und erlebt dort seither die mit Abstand schwierigste Phase seiner Karriere.

Joan Mir bei Honda: Stürze, Verletzungen, Enttäuschungen

2023 verpasste er durch drei voneinander unabhängige Verletzungen insgesamt fünf Grand-Prix-Rennen. In den verbleibenden 15 Rennen hatte Mir ebenfalls wenig Grund zum Jubeln. Gleich neun Mal kam er zu Sturz, lediglich in Indien schaffte er es in die Top-Ten. Wenig besser seine Bilanz im Jahr 2024: Vier Crashes, fünf Zielankünfte außerhalb der Top-Ten. Erschreckend schwach sind auch Mirs Sprintergebnisse. Im 2023 eingeführten Format sammelte er bislang erst einen einzigen Punkt - Platz neun im Chaos-Sprint von Jerez. Immerhin: Mit 13 Punkten ist der Spanier 2024 punktbester HRC-Pilot.

Dass derartige Resultate einen Fahrer vom Kaliber eines Joan Mir dennoch nicht zufriedenstellen, liegt auf der Hand. Schon im Vorjahr dachte der heute 26-Jährige laut über einen Rücktritt nach. Im Rahmen des diesjährigen Frankreich-Grand-Prix stellte er erneut öffentlich die Sinnfrage: "Ich weiß nicht, wie lange mein Körper das überhaupt noch aushalten kann." Aufgrund der nun erfolgten Vertragsverlängerung wohl mindestens zwei Jahre.

Kaum Alternativen: Joan Mir bleibt bei Honda

Mirs Entscheidung für Honda war aber wohl weniger eine der Überzeugung als viel mehr eine der mangelnden Alternativen. "Als ich zu Honda gegangen bin, hatte ich viele Angebote. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich überall hingehen können. Aber das ist heute nicht mehr der Fall. Ich muss auf die Entscheidung anderer Fahrer warten", analysierte er seine Chancen auf dem Transfermarkt zuletzt. Gespräche mit Trackhouse Racing, wo Mirs Weltmeister-Teamchef Davide Brivio die Fäden zieht, scheinen im Sand verlaufen zu sein.

"Ich bin sehr glücklich, dass ich auch in den nächsten zwei Jahren mit Honda und HRC antreten kann. Es war mein Ziel, diese Partnerschaft fortzusetzen und das haben wir jetzt erreicht", wird der Spanier in Hondas Presseaussendung zitiert. Beim HRC-Konzern will er in den kommenden Monaten und Jahren weitere Aufbauarbeit leisten: "Ich glaube, dass ich, indem ich HRC weiterhin meine Meinung mitteile, zur Verbesserung der RC213V beitragen kann. Ich weiß, was ich tun muss und ich weiß, was Honda erreichen kann. Ich hoffe, dass wir unsere Ziele gemeinsam erreichen können. Für den Rest der Saison werden wir weiter hart für die Zukunft arbeiten."

HRC-Boss Koji Watanabe sagt: "Ich bin sehr glücklich, ab 2025 zwei Jahre mit Joan Mir in der MotoGP antreten zu können. Das war eine solch harte Saison für Honda und HRC, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben. Selbst unter diesen Umständen hat Mir dem Team vertraut und wir sind sehr dankbar für seine Einstellung, niemals aufzugeben und zu jeder Zeit zu kämpfen. Wir und Mir möchten mit allen Beteiligten zusammenarbeiten, um ein Comeback zu schaffen und unser Bestes geben, um die Erwartungen unserer Fans so schnell wie möglich zu erfüllen."

HRC-Line-Up 2025 fast komplett: Nur ein Platz noch zu vergeben

Mit der Vertragsverlängerung von Joan Mir ist Hondas Fahrer-Line-Up für 2025 fast komplett. Im Werksteam wird erneut Luca Marini Stallgefährte von Mir sein. Er hatte einen Zweijahreskontrakt für 2024 und 2025 unterzeichnet, ebenso Johann Zarco in der LCR-Mannschaft. Fraglich ist noch, ob Takaaki Nakagami eine weitere Chance erhält, ersetzt wird oder ob er überhaupt weitermachen will.

Was glaubt ihr: War es die richtige Entscheidung von Joan Mir und HRC, den gemeinsamen Weg fortzusetzen? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren!