Genau ein Rennen brauchte die Formel-1-Saison 2014 für ihren ersten großen Skandal. Nach Platz zwei im Grand Prix von Australien wurde Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo qualifiziert, sein RB10 hatte im Rennen die maximale Benzinflussmenge überschritten und somit gegen das neue Reglement verstoßen. Red Bull Racing wollte die Entscheidung aber nicht auf sich sitzen lassen, sah die Schuld bei fehlerhafte, von der FIA zur Verfügung gestellten Sensoren und brachte prompt Berufung ein.
Gut eineinhalb Wochen sind seit dem vergangen und bei Ricciardo ist der erste Ärger verflogen. "Ich bin das Rennen gefahren, habe mein Bestes gegeben und war stolz auf meine Leistung. Der Sonntagabend war dann natürlich ziemlich enttäuschend. Das sind nicht die Neuigkeiten die man hören will, wenn man versucht zu feiern. Ich nehme aber trotzdem mehr positive als negative Erfahrungen aus Melbourne mit", rekapitulierte der Red-Bull-Neuling bei Autosport.
Ricciardo ist sich keiner Schuld bewusst
Schuld an der Disqualifikation sieht Ricciardo bei sich jedenfalls keine: "Ich habe davon nichts gewusst. Während dem Rennen haben wir versucht Sprit zu sparen und das Team hat mir Details für einzelne Runden gegeben, aber sonst nichts. Die ganze Kontroverse im Anschluss zu bewältigen war auch nicht wirklich meine Aufgabe. Das hat das Team übernommen."
Ricciardos Teamkollege Sebastian Vettel glaubt überhaupt nicht an einen bewussten Fehler seines Rennstalls: "Natürlich versuchen wir immer alles so weit es geht auszureizen, aber immer innerhalb des Reglements." Williams-Pilot Felipe Massa findet die Disqualifikation hingegen absolut gerechtfertigt. "Wir haben Regeln und wir müssen uns daran halten. Die FIA macht die Regeln und die Teams müssen sie befolgen. Ich habe keine Ahnung, was bei Red Bull passiert oder was sie gemacht haben, aber offenbar war es falsch, denn andernfalls wären sie nicht disqualifiziert worden", so der Brasilianer.
Massa glaub nicht, dass die Disqualifikation Red Bull zufällig getroffen hat: "Red Bull war das einzige Team, das disqualifiziert wurde, daher müssen sich die anderen offenbar genauer an die Regeln gehalten haben." Apropos Genauigkeit: Teamchef Christian Horner schätzt die Messgenauigkeit des Fuel-Flow-Sensors als rennentscheidend ein. Eine Meinung, die Ferrari-Pilot Fernando Alonso nicht teilt: "Wenn wir hier von inkorrekten Messungen sprechen, dann geht es da um Kommastellen. Niemand wird ein Rennen wegen dem Fuel Flow gewinnen oder verlieren."
Egal wie die Berufung von Red Bull und somit auch der Grand Prix von Australien ausgehen werden, Fuel-Flow-Gate soll sich für den österreichischen Rennstall keinesfalls wiederholen. Ricciardo ist zuversichtlich, dass das der Weltmeistermannschaft auch gelingen wird: "Das Team hat sich in den letzten neun oder zehn Tagen intensiv mit der Thematik beschäftigt. Ich bin mir sicher, dass sie ihren Job machen werden um dieses Problem nicht noch einmal zu haben.
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