Ein parkender Lotus am Streckenrand - ein Sinnbild der schlimmen Lage, in der sich das Team befindet. Die Aussage von Romain Grosjean, das Team erlebe momentan eine harte Zeit, kann getrost als Understatement des Jahres bezeichnet werden.

So langsam leidet man mit den Lotus-Jungs mit, denn die Dinge scheinen sich von schlimm zu desaströs zu entwickeln: verpasster erster Wintertest, die wenigsten abgespulten Kilometer von allen F1-Teams im Winter, ein desaströses Melbourne-Wochenende und in Malaysia scheint es gleich weiterzugehen. In den beiden Freien Trainings am Freitag waren Romain Grosjean und Pastor Maldonado kaum auf der Strecke zu sehen.

Romain Grosjean macht gute Miene zum bösen Spiel, Foto: Sutton
Romain Grosjean macht gute Miene zum bösen Spiel, Foto: Sutton

Am Morgen stoppte ein Motorproblem Maldonado und auch Grosjean blieb auf der Strecke liegen. Am Nachmittag war sein parkender E22 am Streckenrand erneut das einzige TV-Material, das die Fans vom Franzosen zu sehen bekamen. Nichts erinnert mehr an die starke Performance aus dem Vorjahr, als Lotus ab und an die Top-Teams an der Spitze ärgern konnte.

Aufgrund der mangelnden Kilometeranzahl von den Wintertests bis zum aktuellen Malaysia-Wochenende lässt sich nicht mal erahnen, ob der E22 überhaupt konkurrenzfähig ist. Auf jeden Fall ist der Bolide alles andere als zuverlässig. Ein Problem, das durchaus in der Tatsache begründet liegt, dass Lotus im Verlauf des Vorjahres mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte - auch wenn die Teamverantwortlichen die angeblich überdimensionalen Schuldenberge stets herunterspielten.

Noch üben sich Fahrer und Team in Galgenhumor - sei es auf Twitter oder bei den Medienrunden am Rennwochenende. Nach außen sind Grosjean & Co. überzeugt, dass der Rennstall die Probleme lösen kann. Allerdings erwartet man das "Wunder" nicht vor dem Europa-Auftakt im spanischen Barcelona, dem fünften Rennen der Saison. Der ein oder andere im Fahrerlager bezweifelt, dass das Wunder überhaupt eintreten wird.