Ereignisarmes Rennen für Nico Rosberg beim zweiten Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft in Malaysia. Nach kleinen Problemen am Mercedes sicherte sich der WM-Leader weitestgehend ungefährdet seinen zweiten Podestplatz der aktuellen Saison - rund 17 Sekunden hinter Teamkollege Lewis Hamilton. Spannungselemente erwiesen sich in Rosbergs Rennen als Mangelware. Lediglich am Start wurde es beim Überholmanöver gegen Sebastian Vettel kurz eng; im Rennen hielt er den Vierfachweltmeister weitestgehend souverän hinter sich. Aufgrund von leichten Problemen mit Untersteuern war ein Angriff auf Hamilton an der Spitze nie eine Option.

"Der Doppelsieg für Mercedes ist für uns natürlich ein großer Tag", zeigte sich Rosberg mit der Ausbeute des Teams zufrieden. "Das ist das erste Mal in der Neuzeit, dass dies dem Mercedes-Werksteam gelungen ist. Ich hoffe, dass ist nur der Beginn eines großen Erfolgs für uns." Nach der Maximalausbeute für seinen Rennstall freut sich Rosberg nun auf die Feier, bevor es in der kommenden Woche bereits in Bahrain weitergeht. "Wir hatten ein Auto, alle wegzuputzen und ich hoffe, alle bei Daimler freuen sich mit uns, denn sie haben alle einen Anteil am Erfolg. Ich wollte natürlich Lewis jagen, aber er war einfach zu schnell heute. Mehr war also für mich nicht drin."

Vorentscheidung am Start

Mit seinem spektakulären Überholmanöver gegen Sebastian Vettel direkt am Start sorgte Rosberg nicht nur für eines der Rennhighlights, sondern legte zudem den Grundstein für seine souveräne Fahrt. "Der Start ist in diesem Jahr extrem schwierig, denn wir haben härtere Reifen und viel mehr Drehmoment", schildert Rosberg die Schwierigkeiten zu Rennbeginn. "Zum Glück bin ich gleich ohne zu viel durchdrehende Reifen losgekommen, aber es wurde gegen Sebastian trotzdem richtig eng. Ich habe einfach die Augen geschlossen und mich zwischen ihm und der Mauer durchgequetscht. Kurzzeitig dachte ich, ich schlage gleich in die Wand ein."

Auch in Kurve vier musste Rosberg noch einen Schreckmoment überstehen, ehe er sein Rennen souverän aufziehen konnte. "Ich hatte in Turn vier einen krassen Quersteher und beide Red Bulls standen schon fast auf mir drauf. Zum Glück konnte ich sie hinter mir halten, denn das hat mein Rennen natürlich deutlich erleichtert." Denn wie auch Rosberg bemerkt hat, ist der Vierfachweltmeister nicht mehr das selbe Team, das bei den Testfahrten von einer Katastrophe in die nächste stürzte. "Red Bull ist in diesem Sport immer noch die Messlatte. Wenn man überlegt, dass sie bei den letzten Tests noch vier Sekunden pro Runde langsamer waren als ich und nun taucht Vettel während des Rennen groß in meinem Rückspiegel auf, ist das schon verrückt."

Auch Mercedes hatte wohl Angst vor einer Attacke Red Bulls und forderte Rosberg wiederholt auf, seinen Vorsprung auf Vettel auszubauen. "Ich hatte 3,5 Sekunden auf Sebastian und das Team verlangte von mir über Funk, diesen auf 5 Sekunden auszubauen. Da habe ich mir kurzzeitig überlegt, an die Box zu fahren und sie fahren zu lassen, damit sie mir zeigen, wie man da bitteschön fünf Sekunden rausfahren soll", scherzte Rosberg. Für Teamkollege Hamilton hat der WM-Leader nur lobende Worte parat. "Lewis ist sensationell gefahren und war einfach unglaublich schnell. Mehr als Platz zwei war für mich heute nie drin.