Vier Weltmeistertitel mit Red Bull und eine mittelprächtige Saison 2014 lagen hinter Sebastian Vettel, als er 2015 den Schritt zu Ferrari ging. Michael Schumacher verwöhnte die "Roten" mit fünf WM-Titeln in Folge. Danach schaffte es nur noch Kimi Räikkönen 2007 mit der Scuderia Weltmeister zu werden. Sebastian Vettel sollte die siebenjährige Durststrecke der Italiener beenden. Und legte früh damit los: Am 29. März 2015 siegte Sebastian Vettel erstmals im Ferrari.
Fernando Alonso, Nigel Mansell und Mario Andretti schafften das Kunststück, im ersten Grand Prix mit der Scuderia den ersten Sieg einzufahren. Bei seinem Ferrari-Debüt wurde Vettel noch Dritter, doch bereits im zweiten Rennen in Malaysia gelang ihm sein erster von 14 Rennerfolgen mit den Italienern.
Auch im zweiten Jahr der Ära der Hybrid-Power-Units kämpfte das Formel-1-Feld gegen die erdrückende Mercedes-Dominanz von Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Den Saisonauftakt 2015 gewann Hamilton vor Rosberg, Vettel folgte mit einer halben Minute Rückstand. Auch in der Hitze von Malaysia bestimmten die Mercedes-Piloten das Geschehen. Rosberg und Hamilton teilten sich die Bestzeiten in den Trainingssessions, Hamilton holte sich die Pole Position. Vettel und Ferrari brauchten eine taktische Meisterleistung, um die Mercedes-Boliden auf der Strecke zu schlagen.
Mercedes gibt Rennführung in Sepang freiwillig her

In der vierten Runde des Malaysia-Rennens drehte sich Sauber-Pilot Marcus Ericsson raus und sorgte für ein frühes Safety-Car. Mercedes beorderte beide Fahrer zum Boxenstopp, um den ersten von drei prognostizierten Reifenwechseln abzuhandeln. Ferrari entschied sich hingegen mit Vettel auf der Strecke zu bleiben.
Diese Entscheidung verschaffte dem Heppenheimer freie Fahrt, während sich Hamilton und Rosberg in der Dirty Air durch das Feld arbeiten mussten. Der Ferrari SF15-T ging im Vergleich zum Mercedes schonender mit den Reifen um. Deshalb wagte sich die Scuderia an eine Zwei-Stopp-Strategie heran, während die Hauptkonkurrenten dreimal die Box ansteuerten.
Vettel arbeitete sich innerhalb von vier Runden einen Vorsprung von zehn Sekunden heraus. Als Hamilton wieder erster Vettel-Verfolger war, konnte er trotz jüngerer Reifen nicht viel Boden auf Vettel gutmachen. Mit knapp neun Sekunden Vorsprung kam Vettel zum ersten Reifenwechsel.
Vettel fand sich als Dritter hinter Rosberg auf der Strecke wieder und war mit frischen Reifen und freier Fahrt wortwörtlich auf der Überholspur unterwegs. Rosberg war für den viermaligen Weltmeister keine Hürde und auch Hamilton hatte auf seinen abgefahrenen Reifen große Probleme. Vettel war zweieinhalb Sekunden pro Runde schneller als Hamilton, dessen Reifen ihn schon nach 24 von 55 gefahrenen Runden zum zweiten Boxenstopp zwangen.
Sebastian Vettel wehrt sich erfolgreich gegen Lewis Hamilton

Das Rennen war in der zweiten Hälfte vom Zweikampf zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton, der inzwischen einen Sprintsieg für Ferrari verbucht, geprägt. In Führung liegend versuchte Vettel seine Reifen möglichst zu schonen und nicht zu viel Zeit auf den Briten zu verlieren. Sein Vorsprung schrumpfte von 24 auf weiterhin komfortable 14 Sekunden, als Vettel nach 37 Runden zum zweiten Mal stoppte.
Zwar verlor er durch den Reifenwechsel die Führung, doch Hamilton musste schließlich nur eine Runde später ein drittes Mal neue Pneus aufziehen. In Australien war Mercedes dem Feld noch deutlich überlegen, bei 60 Grad Celsius Streckentemperatur und mehr fiel der Vorsprung nicht mehr so deutlich aus.
Mit dem geringeren Reifenverschleiß waren Vettel und Ferrari in Malaysia die erfolgversprechendere Kombination. Hamilton verkürzte zwar noch den Vorsprung von 14 auf 8,5 Sekunden, mit dem nötigen zusätzlichen Boxenstopp war Vettels erster Ferrari-Sieg schon beschlossene Sache.
"Heute ist ein sehr besonderer Tag und er wird immer ein Teil von mir sein", war Vettel überglücklich im Podiums-Interview mit dem kürzlich verstorbenen Eddie Jordan. "Natürlich ist es [der Teamwechsel; d. Red.] ein großer Umbruch, aber das Team hat mich phänomenal willkommen geheißen", dankte er der Scuderia. Anders als erhofft, holte Vettel keinen WM-Titel mit Ferrari. Nach sechs Jahren endete sein Kapitel bei den Roten mit 14 Rennsiegen und insgesamt 55 Podestplatzierungen.
Vettel gewann seinen zweiten Grand Prix mit Ferrari. Liam Lawson muss nach seinem zweiten Rennen mit Red Bull bereits dem Cockpit weichen. Der Neuseeländer tauscht die Plätze mit Yuki Tsunoda, der von den Racing Bulls befördert wird. Im Video erfahrt ihr mehr von Christian darüber:



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