Formel 1 Niederlande GP, Zandvoort

Der Niederlande GP ist ein Rennen im Rennkalender der Formel-1-Weltmeisterschaft. Aktuelle News, Bilder und Videos zum Großen Preis in Zandvoort.

Circuit Zandvoort

Daten & Fakten zur Formel 1 Strecke: Circuit Zandvoort

OrtZandvoort
LandNiederlande
Länge4,259 km
AdresseCircuit Zandvoort
Burgemeester van Alphenstraat 108
2040 AC Zandvoort
Telefon+235740740
Telefax+235740741
Internetcircuitzandvoort.nl

Geschichte der Formel 1 Strecke: Circuit Zandvoort

Das erste Motorsport-Rennen auf dem Circuit Zandvoort fand 1948 statt, damals war die Strecke knapp 4,2 Kilometer lang und hatte zwölf Kurven. Gefahren wurde auf Straßen, die im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Armee gebaut wurden.

Zwischen 1952 und 1985 gastierte die Formel 1 mit Unterbrechungen auf einer weniger verwinkelten Version des Nordseeküsten-Kurses. Jedoch gab es immer wieder fatale Unfälle und die Rennstrecke erreichte oft nicht die nötigen Sicherheitsstandards. Der Große Preis der Niederlande 1985 war das letzte Formel-1-Rennen auf dem Circuit Zandvoort für die nächsten 36 Jahre.

Im Jahr 1989 wurde der Dünenkurs auf 2,5 Kilometer verkürzt. Zehn Jahre später fanden erneut Umbaumaßnahmen statt, die dem Circuit Zandvoort seine noch heute genutzte Form und Länge von 4,259 Kilometern verliehen.

Seit dem Jahr 2000 war der Circuit Zandvoort unter anderem als Austragungsort von DTM-Rennen bekannt. Daneben gab es jahrelang das Formel-3-Masters, ein renommiertes Event für Nachwuchspiloten, das unter anderem Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg, Valtteri Bottas und Max Verstappen gewonnen haben.

Auf dem Circuit Zandvoort sind die meisten Zuschauer ein Teil der Orange Army, Foto: Red Bull
Auf dem Circuit Zandvoort sind die meisten Zuschauer ein Teil der Orange Army, Foto: Red Bull

Nachdem die geplante Rückkehr 2020 der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, fand der Circuit Zandvoort 2021 wieder seinen Weg zurück in den Formel 1 Kalender. Der Hype um Max Verstappen ließ das GP-Wochenende in den Dünen zu einem Fest werden und lieferte den Vorgeschmack auf weitere Grands Prix an der Nordseeküste. 2024 haben sich die Veranstalter aus finanziellen Gründen entschieden, den Niederlande-GP nicht mehr auszutragen. 2026 wird vorerst der letzte Grand Prix auf dem Circuit Zandvoort ausgetragen.

Das Layout des Circuit Zandvoort

Das Layout des Circuit Zandvoort, Foto: FIA
Das Layout des Circuit Zandvoort, Foto: FIA

Der 4,259 Kilometer lange Kurs führt mitten durch die Dünen der Nordseeküste, nur einen Steinwurf vom Strand entfernt. Er hat 14 Kurven, lediglich 4 davon sind Linkskurven. Besonders auf dem neuen Teil geht es fast ständig auf und ab, was hohe Belastungen für Fahrer und Material bedeutet. Die geringe Streckenbreite verlangt bei Überholmanövern besonderes Geschick. Manche Kurven sind schwer bis gar nicht einsehbar, an anderen Stellen ist der Sand auf der Strecke eine Herausforderung.

Die lange Start-Ziel-Gerade auf dem Weg in die leicht überhöhte Tarzanbocht bietet auf dem Circuit Zandvoort die beste Überholmöglichkeit. In der 180-Grad-Kehre kommt es häufig zu Unfällen, die Kiesgräben bestrafen jeden noch so kleinen Track-Limit-Verstoß. Kurve zwei ist nach Wim Gerlach benannt, der 1957 zum ersten Opfer des Circuit Zandvoort wurde. Die Gerlachbocht ist seit sehr schlecht einsehbar. Bei Kurveneingang sind die Fahrer praktisch blind, weswegen sie viel Mut aufbringen müssen, um hier zu beschleunigen.

Max Verstappen führt vor Lando Norris, Fernando Alonso und George Russell in der Steilkurve
Die extrem überhöhte Hugenholtzbocht ist eine der berühmtesten Stellen auf dem Circuit Zandvoort, Foto: Getty Images / NASCAR

Kurve drei, die Hugenholtzbocht, ist die markanteste Stelle auf dem Circuit Zandvoort. Der Linksknick ist eine stark überhöhte Kurve mit 35 Prozent bzw. 18 Grad Steigung. Das macht einen Höhenunterschied von 4,5 Metern zwischen Innenlinie und Außenlinie. Unterschiedliche Linien führen in der schüsselartigen Biegung zu spannenden Manövern. Die Hugenholtzbucht ist seit Anbeginn Teil der Strecke und nach dem Direktor des Kurses Hans Hugenholtz benannt. Er designte ikonische Rennstrecken wie den Suzuka International Racing Course und Teile des Hockenheimrings.

Darauf folgt das Hochgeschwindigkeitsstück von Kurve vier bis acht. Den Anfang macht Hunserug, eine schnelle Rechtskurve mit leichter Steigung. Darauf folgt Slotemakerbocht, mit Highspeed rasen die Fahrer bis zum Höhepunkt des Hügels. Scheivlak ist eine der schnellsten Stellen der Strecke und auch ein schlecht einsichtiges Original, das den Fahrern viel Mut und Können abverlangt.

Es geht den Hügel wieder hinunter, bis man in der Mastersbocht ankommt. Die Strecke passt sich in diesem Abschnitt der Dünenumgebung an. Immer wieder geht es leicht hinauf und hinunter, was dem Circuit Zandvoort den Beinamen "Dünenachterbahn" verleiht. Erst bei Kurve neun wird wieder richtig gebremst. Bocht 9, eine langsame Rechtskurve, gefolgt von der genauso langsamen Linkskurve Bocht 10 sind technisch anspruchsvolle Stücke.

Red Bull-Pilot Max Verstappen (Red Bull) gewinnt den Start vor Polesetter Lando Norris (McLaren)
Der Circuit Zandvoort passt sich an die Dünen an und wird durch die Höhenunterschiede zur Achterbahn, Foto: Horst Bernhardt / Speedpictures.de

Nach einer längeren Geraden, die über eine Düne geht, kommt man zur Hans-Ernst-Schikane. Nach Kurve eins ist hier ein weitere Ort für Überholmanöver auf dem sonst eher überholfeindlichen Circuit Zandvoort. Nach einer kurzen Anfahrt muss für Kurve dreizehn der perfekte Bremspunkt gefunden werden. Es ist für die Rundenzeit besonders wichtig, hier gut hinauszukommen, um möglichst viel Speed in den letzten Streckenteil mitzunehmen.

Direkt nach Kurve dreizehn wartet Arie Luyendykbocht. Der langgezogene Rechtsbogen ist die letzte Kurve auf dem Circuit Zandvoort und ist fast gleich überhöht wie die Hugenholtzbocht. Hat man die letzten Dünen überstanden, fährt man wieder auf der 690 Meter langen Start-Ziel-Geraden.

Red Bull-Fahrer Max Verstappen
Max Verstappen am Ausgang der Arie Luyendykbocht mit fast 35 Prozent Steigung, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Häufige Fragen zum Thema Formel 1 Niederlande GP, Zandvoort

Warum verlässt die Formel 1 Zandvoort?

Der Vertrag der Formel 1 mit dem Niederlande GP endet 2026, womit der Circuit Zandvoort ab 2027 aus dem Rennkalender fällt. Die Förderer und Besitzer des Niederlande Grand Prix haben die Entscheidung aus finanziellen Gründen getroffen. Die Kosten sind zu hoch, trotz der jährlich ausverkauften Tickets.

Ist der Circuit Zandvoort ein Stadtkurs?

Nein, der Circuit Zandvoort ist eine permanente Rennstrecke. Aber: 1939 wurde ein Straßenrennen durch die Stadt Zandvoort veranstaltet. Der Bürgermeister sah dadurch im Rennsport Potential, um die Region beliebter zu machen. Er setzte sich für den Bau einer permanenten Rennstrecke ein und im Jahr 1948 wurde der Spatenstich für den Circuit Zandvoort gesetzt.

Was für eine Art Rennstrecke ist Zandvoort?

Der Circuit Zandvoort wird als "Old School"-Kurs bezeichnet. Die Kurven sind schnell und anspruchsvoll, geformt von der natürlichen Dünenlandschaft. Die Strecke wurde für ihre Rückkehr in den Formel-1-Kalender modernisiert, manche Kurven wurden breiter und bekamen eine Erhöhung. Das verleiht dem Circuit Zandvoort ein Achterbahn-artiges Gefühl.

Warum heißt die Kurve in Zandvoort "Tarzan"?

Tarzanbocht - oder kurz Tarzan - ist die erste Kurve und beste Überholmöglichkeit auf dem Circuit Zandvoort. Sie ist angeblich nach einer lokalen Persönlichkeit benannt, der seinen Gemüsegarten in den Dünen nur unter einer Bedingung an die Streckenplaner geben wollte: Eine Kurve solle nach ihm benannt werden. Sein Spitzname war Tarzan.

Strecken-Chronik

SaisonDatumGPSiegerKonstrukteurMotor
2024Niederlande GPLando NorrisMcLarenMercedes
2023Niederlande GPMax VerstappenRed BullHonda RBPT
2022Niederlande GPMax VerstappenRed BullHonda RBPT
2021Niederlande GPMax VerstappenRed BullHonda
1985Niederlande GPNiki LaudaMcLarenTAG
1984Niederlande GPAlain ProstMcLarenTAG
1983Niederlande GPRené ArnouxFerrariFerrari
1982Niederlande GPDidier PironiFerrariFerrari
1981Niederlande GPAlain ProstRenaultRenault
1980Niederlande GPNelson PiquetBrabhamCosworth
1979Niederlande GPAlan JonesWilliamsFord
1978Niederlande GPMario AndrettiLotusFord
1977Niederlande GPNiki LaudaFerrariFerrari
1976Niederlande GPJames HuntMcLarenFord
1975Niederlande GPJames HuntHeskethFord
1974Niederlande GPNiki LaudaFerrariFerrari
1973Niederlande GPJackie StewartTyrrellFord
1971Niederlande GPJacky IckxFerrariFerrari
1970Niederlande GPJochen RindtLotusFord
1969Niederlande GPJackie StewartMatraFord
1968Niederlande GPJackie StewartMatraFord
1967Niederlande GPJim ClarkLotusFord
1966Niederlande GPJack BrabhamBrabhamRepco
1965Niederlande GPJim ClarkLotusClimax
1964Niederlande GPJim ClarkLotusClimax
1963Niederlande GPJim ClarkLotusClimax
1962Niederlande GPGraham HillBRMBRM
1961Niederlande GPWolfgang von TripsFerrariFerrari
1960Niederlande GPJack BrabhamCooperClimax
1959Niederlande GPJo BonnierBRMBRM
1958Niederlande GPStirling MossVanwallVanwall
1955Niederlande GPJuan Manuel FangioMercedesMercedes
1953Niederlande GPAlberto AscariFerrariFerrari
1952Niederlande GPAlberto AscariFerrariFerrari

Strecken-Rekorde Formel 1

SessionZeitSaisonFahrerKonstrukteurMotor
Rennen: Schnellste Runde1:11.0972021Lewis HamiltonMercedes-AMGMercedes
Absolut: Startaufstellung1:08.8852021Max VerstappenRed BullHonda

Formel 1 Niederlande GP 2024 - Rennen

PosFahrerNrKonstrukteurMotorReifenZeitRückstandRunden
1Lando Norris4McLarenMercedesPirelli1:30:45.51972 Runden
2Max Verstappen1Red BullHonda RBPTPirelli1:31:08.415+ 22.89672 Runden
3Charles Leclerc16FerrariFerrariPirelli1:31:10.958+ 25.43972 Runden

Formel 1 Niederlande GP 2024 - Startaufstellung

PosFahrerNrKonstrukteurMotorZeit
1Lando Norris4McLarenMercedes1:09.673
2Max Verstappen1Red BullHonda RBPT1:10.029
3Oscar Piastri81McLarenMercedes1:10.172