In einem von Safety Cars durchzogenen Rennen der Formel 1 in Zandvoort ging bei Sauber fast jede strategische Entscheidung in die Hose, sowohl bei Nico Hülkenberg als auch bei Gabriel Bortoleto. Rückblickend hat die Strategie-Abteilung wohl den nötigen Mut nicht gezeigt, lautet Hülkenbergs Fazit mit ein paar Tagen Abstand.
"Sicher waren die Safety-Car-Timings nicht gut für mich, aber ich denke wir waren einfach zu konservativ, was Risiken angeht und wenn es darum geht, etwas anders zu machen", meint Hülkenberg vier Tage später vor dem nächsten Rennen in Monza. "Wir haben unser Glück einfach nicht erzwungen."
Da der Sauber auf dem Kurs von Zandvoort im Qualifying nicht so gut lag wie an den vorangegangenen Formel-1-Wochenenden - wohl den böigen Windbedingungen geschuldet, die der C45 nicht so gut wegsteckt wie andere Autos im Mittelfeld -, wäre besonders Hülkenberg für etwas aggressivere Strategie-Calls prädestiniert gewesen. Mit einem Start auf Soft schien es auch in diese Richtung zu gehen.
Sauber-Strategen zu vorsichtig? "Zweimal den Preis dafür bezahlt"
Mit einem frühen Stopp hätte man Hülkenberg in freier Fahrt etwa die Chance geben können, einfach einmal schnelle Runden zu drehen und einen Undercut gegen den Rest des Feldes, der auf einen letztendlich nie kommenden Regenschauer wartete, zu exekutieren. In der Realität stoppten aber sogar Medium-bereifte Gegner früher oder zeitgleich. Hülkenberg blieb also im Verkehr stecken.
In diesem Verkehr außerhalb der Punkteränge verbrachte er auch den ganzen Mittelstint. Wieder waren andere mutig, etwas auszuprobieren. Fernando Alonso stoppte mitten im Rennen - vermeintlich sinnlos, praktisch aber half ihm dieser Stopp am Ende doch noch zu Punkten. Wie zahlreiche andere Mittelfeld-Strategen ihr Glück selbst in die Hand nahmen, könnt ihr hier nachlesen:
Sauber tat nichts Außergewöhnliches. "Ich habe zweimal den Preis dafür bezahlt, und bin einfach immer am Ende des Feldes geblieben", meint Hülkenberg. "Auf einer Strecke, wo Überholen fast unmöglich ist, und wo es so viel Dirty Air gibt, da kommst du so eigentlich nirgends hin."
Teamkollege Gabriel Bortoleto hatte sich in Zandvoort vor Hülkenberg qualifiziert, war aber nach einem schlechten Start schon zu Beginn weit zurückgefallen. Ein technisches Problem sei es gewesen, hatte das Team danach festgehalten. "Ein paar Dinge langen am Auto, aber auf meiner Seite bin ich auch recht aggressiv von der Kupplung", gesteht Bortoleto jetzt allerdings. "Hätte ich meinen Job ordentlich gemacht, wäre das andere Problem nicht passiert."



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