Wenig Tage bleiben bis zum ersten Grand Prix der Formel-1-Saison 2023. Dann dreht die Königsklasse in Bahrain wieder ihre Runden und das alljährliche Kräftemessen beginnt. Welche Sitze wackeln stärker als andere? Welcher Pilot muss sich beweisen? Motorsport-Magazin.com fasst zusammen, welche Fahrer 2023 am meisten unter Druck stehen.

Oscar Piastri: Riesen-Erwartungen nach Alpine-McLaren-Drama

Bei Formel-1-Rookies wird oftmals noch ein Auge zugedrückt, und der ein oder andere Crash verziehen. Doch Oscar Piastri wurde hoch gehandelt. Sein Weg in die Königsklasse war eindrucksvoll. Auf Anhieb sicherte sich der junge Australier sowohl den F3- als auch den F2-Titel. Nicht umsonst investierte Alpine groß in seine F1-Vorbereitung und verlor ihn dann an McLaren. Das Drama um seine Verpflichtung ließ die Erwartungen an Piastri in schwindelnde Höhen steigen. Nach dem Motto: Wenn zwei Teams um einen Fahrer kämpfen, muss in ihm großes Potential stecken.

In seiner Rookie-Saison tritt der Australier an der Seite von Lando Norris an. Das letzte junge Talent, das vor ihm zu McLaren stoß, und bereits fest im Team verankert ist. Piastri wird sich neben den hohen Erwartungen, auch Vergleichen stellen müssen. In der Formel-1-Saison 2023 wird Piastri zweifelslos eine Frage verfolgen: Wird er dem Hype gerecht?

Yuki Tsunoda: Muss 2023 überzeugen

Yuki Tsunoda tritt 2023 bereits seine dritte Saison in der Formel 1 an. Vollständig überzeugen konnte der Japaner bisher nicht. Stets musste er sich klar hinter Teamkollege Pierre Gasly einreihen. Mit dessen Abgang kommt Formel-E-Champion Nyck de Vries zum Rennstall. Ein Rookie, der - laut AlphaTauri-Teamchef Franz Tost - eigentlich kein Rookie ist. Die Erwartungen sind dennoch klar: Tsunoda muss sich mit seinem Erfahrungsvorsprung in der F1-Saison 2023 deutlich von de Vries hervorheben. Eine leichte Herausforderung? Das wird sich erst zeigen. Zu Tsunodas Glück, arbeitete die Red-Bull-Talentmaschine in letzter Zeit etwas langsamer. Doch die Nachwuchsproduktion der Bullen steht nicht still. Gelingt dem Japaner 2023 keine überzeugende Vorstellung, könnte der nächste Red-Bull-Junior bereits auf sein Cockpit drängen.

Sergio Perez: Austauschbar?

Teamkollege von Max Verstappen zu sein ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Die 15 Siege in 22 Rennen, die der Niederländer in der Saison 2022 feiern konnte, stellen Sergio Perez' zwei GP-Siege gehörig in den Schatten. Dazu kommt, dass der Mexikaner knapp am Vizeweltmeistertitel vorbeifuhr, obwohl Ferrari den Bullen eigentlich nicht das Wasser reichen konnte. In der Saison 2022 genügte das dennoch für den Konstrukteurstitel, im Jahr 2023 ist jedoch nichts gegeben. Sollte die Konkurrenz aufrücken, wird der Druck auf Perez größer. Die Frage, warum er im selben Auto an Verstappens Leistungen nicht anschließen kann, wird prominenter.

Red Bull verbindet keine Loyalität mit Perez. Sollte der Mexikaner die erwarteten Leistungen nicht bringen können, wird er blitzschnell ausgetauscht. Wie die Beispiele Pierre Gasly und Alexander Albon zeigen. Seit 2023 sitzt Perez zusätzlich Publikums-Liebling Daniel Ricciardo im Nacken, der bei seiner Red-Bull-Rückkehr die Liebe zur Formel 1 neu entfachen könnte.

Nico Hülkenberg: Erneuter Leistungsbeweis ist gefragt

Nico Hülkenberg muss sich bei seiner zweiten Rückkehr in ein Stammcockpit der Formel 1 erneut beweisen. Sein letzter Dauerauftrag liegt immerhin Jahre zurück, und schon zuvor hatte der Deutsche nicht ausschließlich Bewunderer. Teamkollege Kevin Magnussen hat mit seinem Blitz-Comeback in der Saison 2022 ordentlich vorgelegt. Als Ersatz für den Russen Nikita Mazepin fuhr der Däne nach seiner F1-Pause auf Anhieb in die Top-5. Eine hohe Messlatte für den Deutschen. Hülkenbergs Leistungen in der Saison 2023 werden zudem rechtfertigen müssen, warum er, und nicht etwa ein Nachwuchstalent, den Haas-Sitz verdient hat.

Lewis Hamilton: Der verflixte 8. Titel

Durch die persönliche Katastrophe beim Saisonfinale in Abu Dhabi 2021 verpasste Lewis Hamilton den achten und somit alleinigen Rekordweltmeistertitel. Wer dachte, Mercedes würde deswegen 2022 besonders hart zurückschlagen, irrte sich. Der W13 machte dem erneuten Versuch auf den Rekordtitel schnell einen Strich durch die Rechnung. Hamilton machte es sich stattdessen zur Aufgabe, sein Team wieder an die Spitze zu führen. Eine Herausforderung, die auch 2023 weitergeht. Druck macht Hamilton 2023 nicht ein anderer Fahrer, der sein Stammcockpit gefährdet, sondern sein eigener Ehrgeiz. Der Mercedes-Pilot will zurück an die Spitze und seinen achten WM-Titel feiern, bevor ihm Red Bull und die Zeit davonläuft.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

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