2023 feiert Nico Hülkenberg sein Comeback in der Formel 1. Mit den Wintertests in Bahrain geht es in riesigen Schritten in Richtung des ersten Rennwochenendes. Die Stimmung ist bei Haas dabei fast schon übertrieben gut. Gute Laune, Scherze mit Günther Steiner, Lacher. Hülkenberg erklärt, warum sich das aber schon sehr bald ändern könnte.

Hülkenberg und Haas: Wie frisch verheiratet

"Wir befinden uns noch immer in der Kennenlernphase, ich bin quasi gerade in den Flitterwochen", meint Nico Hülkenberg. "Bei einem neuen Team ist am Anfang immer alles schön und aufregend." Privat ist der 35-Jährige ebenfalls seit April 2021 verheiratet und hat eine kleine Tochter. "Ich habe mich gut eingelebt und das Team hat mich sehr nett empfangen. Alles fühlt sich sehr natürlich und mühelos an."

Hülkenberg und sein Hals überstanden die Testfahrten unbeschadet, Foto: LAT Images
Hülkenberg und sein Hals überstanden die Testfahrten unbeschadet, Foto: LAT Images

Allerdings saß Nico Hülkenberg bis jetzt nur in Testsituationen im Auto oder Simulator. "Wir befinden uns noch in der Vorsaison, Leute. Wir hatten noch kein Rennwochenende, keinen richtigen Stresstest, keinen schlechten Tag", erklärt der Deutsche. "All das kommt erst!" Der erste richtige Härtetest folgt nächstes Wochenende beim Großen Preis von Bahrain.

Hülkenberg: Bereit für enge Duelle im Mittelfeld

"Ich bin hier, um meinen Job zu machen, um Rennen zu fahren", stellt Nico Hülkenberg klar. "Bis jetzt fühle ich mich gut und wohl, aber es ist ja noch nichts passiert. Wir sind noch keine Rennen gefahren, noch nicht einmal einen Freitag. Es ist alles noch sehr früh und in den Babyschuhen."

2023 soll der Kampf im Mittelfeld noch spannender werden. "Die Leute sagen, es ist so eng wie noch nie zuvor", meint Hülkenberg. "Aber ich habe viele Jahre im Mittelfeld verbracht: Es geht immer sehr knapp zu." Zusammen mit seinem Team müsse er das Maximum aus ihrem Paket herausholen: Er im Cockpit und das Team bei seinen Aufgaben.

Von den Streitigkeiten mit Teamkollegen Kevin Magnussen ist 2023 nichts mehr übrig , Foto: LAT Images
Von den Streitigkeiten mit Teamkollegen Kevin Magnussen ist 2023 nichts mehr übrig , Foto: LAT Images

In der Formel 1 zählt jedes Detail

"Kleine Details machen den Unterschied, ob du an der Spitze oder ganz unten bist. Ein guter oder schlechter Tag von dir kann einen Rieseneinfluss haben." Als Fahrer tue er alles dafür und könne zwar vielleicht so seinen Teamkollegen schlagen, aber kein schlechtes Auto zum RB18 machen. "Wir wissen alle, dass die Resultate damit zusammenhängen, wie konkurrenzfähig dein ganzes Paket ist."

"Der Job des Fahrers ist es, neben dem Rennfahren auch Input in anderen Dingen zu geben: In welche Richtung sich das Auto entwickelt, oder zu den Arbeitsprozessen im Team", meint Hülkenberg. Die Größe des Rennstalls spiele dabei keine Rolle. Vor Haas war Nico Hülkenberg bei Williams, Force India, Sauber und Renault. Und im letzten Jahr als Edeljoker für Aston Martin im Einsatz. Bei allen Teams dasselbe.

Hülkenbergs Vorbereitungen auf Formel-1-Saison: Ruhe, Training und Bier

Seine (unfreiwillige) Pause von der Königsklasse tat ihm gut und mittlerweile fühlt sich Hülkenberg auch körperlich wieder fit für eine ganze Formel-1-Saison. Bei den letzten Tests in Abu Dhabi hatte er noch Schmerzen, vor allem im Halsbereich. "Das Training hat sich ausgezahlt", meint der Deutsche. "Wobei Bahrain von den physikalischen Anstrengungen auch eher im unteren Drittel zu finden ist. Es gibt viel schwierigere Strecken."

"Ich würde gern etwas höher sitzen, aber durch meine Größe und wie das Cockpit ist, bin ich überall am Limit", erzählt Hülkenberg. "Ich habe keinen Puffer mehr, aber es ist alles bequem und komfortabel. Die Leiden eines 1,84 Meter großen Formel-1-Piloten.

Bis zum ersten Rennwochenende will er sich neben der Testnachbesprechung noch etwas erholen. "Ich will ein bisschen chillen, ein bisschen trainieren, ein bisschen Spaß haben. Und vielleicht auch einmal ein Bier trinken", scherzt der Haas-Pilot.

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

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