Haas hat in der Formel-1-Saison 2023 ein Ziel: In der Konstrukteurs-Tabelle wieder nach oben zu klettern. Das US-amerikanische Team leitete deshalb einen Umbruch in die Wege. Mick Schumacher wurde durch Nico Hülkenberg ersetzt, somit holte sich das Team einen erfahrenen Fahrer zurück ins Boot. Im Zuge der Testfahrten konnte der Deutsche am Donnerstagmorgen dann endlich seine ersten Runden mit dem neuen F1-Auto seines Teams drehen. Zwei Monate hartes Training und Simulatorarbeit konnten nun in die Praxis umgesetzt werden. Jedoch sorgte Hülkenberg für einen Schreckmoment: Leidet nun der Haas am Bouncing?

Formel 1, Hülkenberg: Theorie hört auf, der praktische Teil übernimmt

Drei Jahre Wartezeit - dann war es endlich so weit: Nico Hülkenberg erhielt erneut ein Cockpit in der Formel 1. Zuvor stand für den Deutschen jedoch harte Arbeit auf dem Programm: "Ich habe den Dezember und Januar intensiv genutzt, um in eine erstklassige körperliche Verfassung zu kommen", so Hülkenberg. "Heute hatte ich das Gefühl, dass es sich gelohnt hat." 51 Runden absolvierte der Deutsche am ersten Tag der Bahrain-Testfahrten.

Anders hatte Hülkenberg es aber auch nicht von sich selbst erwartet. "Ich hatte gute 10 Jahre hier. Ich weiß, was zu erwarten ist und was auf mich zukommt. Aber ich bin froh, dass ich die Winterzeit so gut genutzt habe", sagt der Deutsche. Umso schöner findet er es, dass er nun wieder seine Runden in einen Formel-1-Boliden drehen dürfe. "Die Theorie kann aufhören und der praktische Teil übernimmt. Es ist schön, wieder rauszufahren, die Garage zu verlassen, den Boxen-Limiter auszuschalten und wieder die Beschleunigung und die Kräfte eines Formel-1-Boliden zu spüren. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ein produktiver Morgen für uns."

Seit 2019 stehen für Hülkenberg nur vereinzelte Einsätze als Ersatzfahrer zu Buche. Gleichzeitig hat er nur eineinhalb Tage Testzeit zur Verfügung, um sich mit dem neuen Auto vertraut zu machen. Die kurze Vorbereitungszeit ist kein Problem für den Deutschen. Sein Motto: Learning by doing. "Damit komme ich gut klar. Ich bin eher der Typ für ein Rennwochenende als der Test-Typ", sagt er.

Formel 1, Hülkenberg: Kein Bouncing mit Haas-Auto

Kurzzeitig hatte Haas mit Bouncing zu kämpfen, Foto: LAT Images
Kurzzeitig hatte Haas mit Bouncing zu kämpfen, Foto: LAT Images

Bouncing. Auch in diesem Jahr lagen alle Augen auf Mercedes & Co., ob das berüchtigte Phänomen aus dem Vorjahr gänzlich beseitigt werden konnte. Nachdem Hülkenberg auf die Strecke gefahren war, machte es nach kurzer Zeit den Anschein, als wäre das Problem in diesem Jahr bei Haas angekommen. Im Gegensatz zu Mercedes hatte das US-amerikanische Team 2022 damit keine schwerwiegenden Probleme und konnte das Porpoising schnell beseitigen. Doch Hülkenberg gibt Entwarnung.

"Ich glaube, ihr habt da einen Run gesehen, wo wir ein bisschen experimentiert haben. Wir hatten viel Bouncing in dem Moment. Aber ich glaube, wir können das Kontrollieren und Steuern. Jetzt ist die Phase, wo du alles abwägst. Bouncing gegen maximale Performance oder wo ist die maximale Performance? Es gibt so viel zu lernen, so viel zu entdecken. In dieser Phase befinden wir uns jetzt", so der Deutsche. "Das, was ich heute Morgen hatte, ist nicht das klassische Porpoising, was alle hatten. Das ist eher vom Fahren her, dass das Auto aufsetzt."

Formel 1, Hülkenberg über Magnussen: Das Eis ist gebrochen

Die Bekanntgabe, dass Hülkenberg an der Seite von Kevin Magnussen fahren wird, weckte bei vielen Fans Erinnerungen. Blüht der Streit wieder auf? Während dem Ungarn GP im Jahr 2017 lieferten sich Magnussen und Hülkenberg, der zu diesem Zeitpunkt für Renault fuhr, ein hartes Duell auf der Strecke. Nach dem Rennen kam es dann vor laufender Kamera zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Piloten.

Doch das sei Schnee von gestern. Weder Hülkenberg noch Magnussen schüren böses Blut gegenüber dem Anderen. "Das Eis ist schon letztes Jahr, als ich, für Sebastian [Vettel] eingesprungen bin, gebrochen. Wir haben begonnen, eine Beziehung zueinander aufzubauen, denn vorher hatten wir keine. Seitdem reden wir mehr miteinander, wenn wir uns über den Weg laufen. Es ist sehr entspannt und locker. Keine Reiberein oder Stress", so der Deutsche.

Formel 1 Testfahrten 2023: Der Zeitplan

  • Donnerstag, 23. Februar:
    08:00 Uhr - 12:15 Uhr
    13:15 Uhr - 17:30 Uhr
  • Freitag, 24. Februar:
    08:00 Uhr - 12:15 Uhr
    13:15 Uhr - 17:30 Uhr
  • Samstag, 25. Februar:
    08:00 Uhr - 12:15 Uhr
    13:15 Uhr - 17:30 Uhr