Der Start in die Formel-1-Saison 2022 verlief für Carlos Sainz mehr als nur etwas holprig. Viele kleine Fehler, Dreher wie in Australien und ein gewisses Pacedefizit auf Teamkollege Charles Leclerc kosteten den Spanier schon früh die Chance, in den Titelkampf einzugreifen. Jedoch: Im Verlauf der Saison gewöhnte sich Sainz mehr und mehr an den F1-75, gewann sein erstes Formel-1-Rennen und rückte immer näher an Charles Leclerc, den er im Kampf um die Pole in Austin sogar ausstechen konnte.

Am Ende der Saison lagen trotzdem 62 Zähler zwischen den beiden Ferrari-Piloten (246 zu 308). Der schwache Saisonstart soll sich 2023 aus Sicht des Spaniers nicht wiederholen. Sainz will sein Verhältnis mit dem SF-23 schon früh so gut wie möglich gestalten, um bereits beim Erlöschen der Startlichter in Bahrain voll attackieren zu können.

Carlos Sainz hat für den SF-23 ein gutes Verständnis, Foto: LAT Images
Carlos Sainz hat für den SF-23 ein gutes Verständnis, Foto: LAT Images

Sainz: Nach Testfahrten glücklicher als letztes Jahr

Der Schlüssel, um schon zu Beginn der Saison voll auf der Höhe seines eigenen Schaffens zu sein? Gute Testfahrten und viel Erfahrung mit dem neuen Auto. "Ich schaffe es mehr, Dinge zu testen, verstehe das Auto besser und kann verschiedene Sachen probieren. Das sind Dinge, die ich im letzten Jahr nicht so gut geschafft habe", beschreibt Sainz die Wintertestfahrten im Vergleich zur Vorsaison. "Ich bin damit, wie es läuft, deutlich glücklicher als letztes Jahr! Dieses Mal fühle ich mich so, als hätte ich ein deutlich besseres Verständnis", gibt der Spanier Einblick in seine Erfahrungen mit dem SF-23.

Ist ein guter Saisonstart damit schon in Stein gemeißelt? "Ob mir das Auto liegt, weiß ich nicht", zeigt sich Sainz dahingehend eher vorsichtig. "Bis du dann im Qualifying wirklich alles riskierst, weißt du nie, was dir das Auto für ein Gefühl gibt", weiß der Spanier. Am absoluten Limit bewegen die Piloten ihre neuen Boliden noch nicht, zum einen wäre das Risiko, das Auto zu beschädigen, das wohl kaum wert und zum anderen wollen die Teams so früh in der Saison ohnehin so wenig wie möglich zeigen.

Hohe Ziele hat der Madrider aber trotzdem: "Ich möchte mehr gewinnen, oben mit dabei sein und Ferrari helfen, mehr Rennsiege und gute Moment zu sammeln. Wenn uns das dazu verhilft, im Titelrennen mit dabei zu sein, bin ich glücklich." Im vergangenen Jahr verlor Ferrari den Konstrukteurs- als auch den Fahrer-Titel trotz eines vor allem in der ersten Saisonhälfte starken Autos deutlich gegen Red Bull.

Ferrari: Höchstgeschwindigkeit auf Red Bull-Niveau?

Ein großes Defizit im Vergleich zu den Bullen war der Motor. Gegen Ende der Saison mussten die Roten ihre Leistung im Sinne der Zuverlässigkeit sogar herunterschrauben. Der Abstand zum Hauptkonkurrenten aus Milton Keynes stieg daraufhin deutlich an. In der zweiten Saisonhälfte konnte das Team aus Maranello keinen einzigen Sieg mehr einfahren.

Der Red Bull Motor war dem Ferrari 2022 überlegen, Foto: LAT Images
Der Red Bull Motor war dem Ferrari 2022 überlegen, Foto: LAT Images

Das soll sich 2023 ändern. Bei den Testfahrten in Bahrain sammelte zunächst erneut Red Bull die Schlagzeilen, am letzten Testtag meldete sich aber auch Ferrari an der Spitze zurück. Ob die Scuderia beim Saisonstart auch auf Red-Bull-Niveau sein wird, wollte Sainz jedoch nicht bewerten. "Ich kenne die Motorenmodi, die sie nutzen nicht und weiß auch nicht, welchen Heckflügel sie genau fahren und ob er mit unserem vergleichbar ist“, sagte er. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben." Damit sei die Arbeit des Teams allerdings noch lange nicht abgeschlossen. "Wir müssen versuchen, weniger Luftwiderstand zu erzeugen und so näher an Red Bull heranrücken“, verrät Sainz. „Ob wir schneller oder auf Augenhöhe sind, weiß ich nicht."

Formel 1 Kalender 2023, Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

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