Am vierten und letzten Tag der Testfahrten in Jerez rückte Ferrari die Verhältnisse wieder zurecht. Kimi Räikkönen sicherte der Scuderia die dritte von vier möglichen Bestzeiten und gleichzeitig die absolute Bestzeit der Testphase. Im Gegensatz zu der Zeitentabelle gab es am Finaltag zwei andere Premieren: die Sonne setzte sich den gesamten Tag gegen den Wolken durch und bescherte Asphalt-Temperaturen von bis zu 22 Grad und die rote Flagge wurde sogar vier Mal geschwenkt. Unverändert blieben hingegen die Schlusslichter der Runden- und Zeitentabelle: Die Red-Bull-Technik strauchelte erneut und McLaren-Honda kam nur auf 35 Runden. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick auf die einzelnen Teams, ihr Testprogramm und die Eindrücke der neuen Boliden.

Ferrari

Kimi Räikkönen fuhr die absolute Bestzeit der Testfahrten, Foto: Ferrari
Kimi Räikkönen fuhr die absolute Bestzeit der Testfahrten, Foto: Ferrari

Mittwoch: Nach zwei Bestzeiten von Sebastian Vettel an den ersten beiden Tagen ließ sich nun auch Kimi Räikkönen nicht lumpen - und wie. Der Finne zauberte auf finalen Tag auf weichen Reifen eine Zeit von 1:20.841 Minuten aus dem Köcher. Damit ließ er nicht nur an diesem Tag die Konkurrenz weit hinter sich, Räikkönen schnappte sich auch die Gesamtbestzeit der ersten Testphase. Diese Errungenschaft war für den Finnen allerdings zweitrangig. Viel wichtiger waren aus seiner Sicht die problemfrei abgespulten 106 Runden des Mittwochs und die Steigerung des SF15-T . "Ich habe ein gutes Gefühl. Das war nicht schlecht für den ersten Test", erklärte der Finne.

Dienstag: Kimi Räikkönen konnte bei seinem ersten Einsatz in der neuen roten Göttin 92 Runden drehen, was 407 Kilometern entspricht. Er konzentrierte sich auf Aero-Tests und Setup-Arbeit. "Es ist noch zu früh, um über Ergebnisse zu sprechen, aber wir gehen in die richtige Richtung", stellte er fest. James Allison freute sich vor allem über das Feedback des Finnen zum Handling des SF15-T im Vergleich zum Vorjahresboliden.

Montag: Bei Vettel standen am Dienstag Reifentests und Setuparbeit auf dem Programm. Der Ferrari-Neuzugang absolvierte zu diesem Zweck 89 Runden, was 394 Kilometern entspricht. Vettel sprach von einer guten Basis, auf die man aufbauen könne. Besonders zufrieden war er mit den neuen Intermediates von Pirelli, die trotz der kühlen Bedingungen schnell auf Temperatur zu bringen waren. Am Ende des Tages gab es für Vettel dann noch Applaus von seinem Team. Warum? Alle waren glücklich, dass auch die Ausfahrt im Nassen gut verlief, denn Arbeit gibt es schließlich genug.

Sonntag: Sebastian Vettel legte spät los, zündete dann aber die Rakete des Ferrari. Der Heppenheimer holte sich mit 1:22.620 Minuten die Bestzeit des ersten Tages. Diese war für den neuen Ferrari-Mann aber nebensächlich. "Es ist natürlich besser, nah an der Spitze, als sehr weit entfernt zu sein, aber in Sachen Runden können wir uns noch deutlich steigern", erklärte er zu seinen lediglich 60 Runden. Ein Telemetrie-Problem hatte ihn eingebremst und so mehr Kilometer verhindert. Dennoch sprach der Heppenheimer von einem guten ersten Tag und positiven Eindrücken des neuen Ferrari.

Sauber

Marcus Ericsson musste nach seinem finalen Run an die Box geschoben werden, Foto: Sutton
Marcus Ericsson musste nach seinem finalen Run an die Box geschoben werden, Foto: Sutton

Mittwoch: Marcus Ericsson setzte bei noch feuchten Bedingungen am Morgen die erste Bestzeit, musste sich aber schnell wieder von der Spitze verabschieden. Rang zwei - wenn auch mit 1,178 Sekunden Rückstand - konnte dem Schweden aber niemand streitig machen. Insgesamt fuhr der Sauber-Pilot 111 Runden, seine schnellste auf weichen Reifen in 1:22.019 Minuten. Kurz vor Fallen der karierten Flagge sorgte Ericsson für die letzte rote Flagge des Tages. Sauber war auf einem Benzin-System-Check unterwegs und der Schwede blieb in Kurve neun mit leerem Tank liegen. Die Gesamtbilanz fällt aber durchweg positiv aus. "Der Vergleich zwischen dem Auto, das ich am Sonntag gefahren bin und dem, das wir heute hatten, zeigt einen großen Schritt nach vorne", freute sich der Schwede.

Dienstag: Felipe Nasr setzte sich am dritten Testtag an die Spitze des Tableaus. Zudem war er einer von nur drei Piloten, die mehr als 100 Runden fuhren. Aufgrund der zunächst feuchten und dann trockenen Streckenbedingungen konnte er verschiedene Reifenmischungen testen und mit dem Setup spielen. Nasr sorgte für die erste rote Flagge des Tages, als er sich in Kurve neun von der Strecke drehte. Am Mittwoch kommt Marcus Ericsson noch einmal zum Einsatz.

Montag: Am Montag übernahm Felipe Nasr die Testarbeit und machte sich am Vormittag mit dem C34 und seinen Systemen vertraut. Am Nachmittag evaluierte er verschiedene Reifenmischungen und Einstellungen der Power Unit. Den gegen Testende einsetzenden Regen nutzte Nasr, um auch unter nassen Bedingungen Erfahrungen zu sammeln. Der Brasilianer kam auf 88 Runden, die er ohne Zwischenfälle absolvieren konnte. Am Dienstag wird er erneut im Auto sitzen.

Sonntag: Schlechter Auftakt, perfektes Ende. Gleich zu Beginn des ersten Testtages in Jerez hat Marcus Ericsson im Sauber für eine Unterbrechung gesorgt. Er drehte sich in Kurve eins und die rote Flagge wurde geschwenkt. Danach ließ der Schwede aber mit der zweitschnellsten Zeit aufhorchen. Lediglich 0,157 Sekunden fehlten ihm zur Bestzeit von Vettel. Auch in Sachen Rundenanzahl legte Sauber vor. Hinter Klassenprimus Mercedes war Ericsson mit 73 Runden der zweitfleißigste.

Mercedes

Ganz reibungslos verlief der vierte Testtag für Lewis Hamilton nicht , Foto: Sutton
Ganz reibungslos verlief der vierte Testtag für Lewis Hamilton nicht , Foto: Sutton

Mittwoch: Mercedes konzentrierte sich auch am finalen Tag in Jerez auf zahlreiche Runden - mit Erfolg. Lewis Hamilton umrundete den Kurs 117 Mal und erzielte eine persönliche Bestzeit von 1:22.172 Minuten. Damit lag der Weltmeister in der Endabrechnung auf dem dritten Rang. Am Vormittag sorgte Hamilton mit einem Dreher für die zweite rote Flagge des Tages. Er hatte die noch feuchten Bedingungen unterschätzt und blieb quer zur Strecke zwischen den Kurven elf und zwölf stehen. Nach lediglich 40 Minuten war der F1 W06 des Weltmeisterteams aber wieder einsatzbereit und Hamilton setzte seine Longruns fort. In der Mittagspause wurde der Fahrbetrieb nochmals kurzzeitig eingestellt. Mercedes untersuchte ein Kühlungsproblem, Hamilton konnte am Nachmittag aber unbehelligt weiterfahren.

Dienstag: Nico Rosberg erarbeitete sich in Jerez den Titel des Marathonmanns. Am Dienstag kam er mit 151 abgespulten Runden zwar nicht an seine eigene Bestmarke vom Sonntag heran, Spitzenreiter in puncto Laufleistung war er dennoch. Rosberg sorgte jedoch auch für eine der drei roten Flaggen des Tages, als er in Kurve zehn aufgrund eines Motorproblems stehen blieb. Seinem Gesamteindruck eines zuverlässigen neuen Silberpfeils tat das jedoch keinen Abbruch. Am Mittwoch wird noch einmal Lewis Hamilton das Steuer übernehmen.

Montag: Lewis Hamilton kam am Montag nicht an die Kilometerleistung seines Teamkollegen heran. Nach 91 Runden war für den Weltmeister Schluss, da das Team ein Wasserleck entdeckte. Der W06 fühlte sich seiner Ansicht nach ähnlich an wie sein Vorgänger, er habe lediglich etwas mehr Abtrieb. Die Balance sei noch nicht perfekt, man habe aber auch noch nicht mit der Setup-Arbeit begonnen. Am Dienstag sitzt Nico Rosberg wieder im Cockpit.

Sonntag: Mercedes war an Tag eins in Jerez nicht zu stoppen. Der neue F1 W06 funktionierte - mit Ausnahme eines Defekts bei der Telemetriedaten-Übertragung - wie ein Uhrwerk und Nico Rosberg schaffte 157 Runden - oder zweieinhalb Renndistanzen. Der Vizeweltmeister lag lange an der Spitze der Tabelle, rutschte schließlich aber auf Rang drei ab. Das Hauptaugenmerk lag bei Mercedes auf Longruns und Boxenstopp-Übungen. "Das war ein großartiger Auftakt zu den Wintertests. Am Anfang geht es nur um die Zuverlässigkeit und wir konnten heute viele Kilometer zurücklegen", strahlte der Vizeweltmeister.

Toro Rosso

Max Verstappen machte nur selten Pause. , Foto: Sutton
Max Verstappen machte nur selten Pause. , Foto: Sutton

Mittwoch: Max Verstappen erlebte einen problemfreien und produktiven finalen Tag in Jerez. Insgesamt spulte der Rookie 97 Runden ab und landete mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:22.553 Minuten auf dem vierten Rang. Immer wieder hatte sich der Niederländer an die Spitze geschoben und konstant Zeitverbesserungen angeboten. "Wir haben eine große Anzahl von Runden absolviert und auch über den Speed kann ich mich nicht beklagen", sagte Verstappen. Die guten Rundenzeiten wertete Toro Rosso allerdings nur als netten Nebeneffekt. Im Fokus stand nach einigen technischen Problemen an den Vortag lediglich die Zuverlässigkeit.

Dienstag: Carlos Sainz war am Dienstag nach Nico Rosberg der zweitfleißigste Pilot. Der Spanier drehte insgesamt 137 Runden, mit seiner schnellsten reihte er sich auf Rang sechs ein. Sainz empfand den Tag als seinen ersten wirklichen Tag in der Formel 1. Das lange Fahren war nicht nur für seinen Boliden, sondern auch für ihn selbst ein Test. Sainz zeigte sich mit seiner Fitness und der harten Arbeit über den Winter zufrieden. Am letzten Testtag wird wieder Max Verstappen im Cockpit des STR10 sitzen.

Montag: Max Verstappen absolvierte am Montag sein Debüt im STR10. Dabei hatte er am Morgen zunächst Probleme, die Bremsen aufzuwärmen, was sich jedoch schnell beheben ließ. Anschließend bestritt er einige Longruns, um das Auto kennenzulernen. Im Regen am späten Nachmittag testete Verstappen die Intermediates. Zudem arbeitete er an der Balance des Autos. Am Dienstag wird Carlos Sainz wieder die Testarbeit übernehmen.

Sonntag: Carlos Sainz erlebte an seinem ersten Testtag im Toro Rosso ein Auf und Ab. Immer wieder mussten die geplanten Systemchecks durch Kinderkrankheiten des STR10 unterbrochen werden. Kurz vor Ende des Tages sorgte der Spanier für die zweite und letzte rote Flagge, nachdem er zuvor in der letzten Kurve einen Abflug auf letzter Rille verhindern konnte. Das Team sprach von "einem Zwischenfall" und beschloss, den Tag vorzeitig zu beenden. Insgesamt spulte Sainz 46 Runden ab und landete mit 2.707 Minuten Rückstand auf dem vorletzten Rang.

Williams

Felipe Massa legte seinen Fokus auf Zuverlässigkeit, Foto: Sutton
Felipe Massa legte seinen Fokus auf Zuverlässigkeit, Foto: Sutton

Mittwoch: Für Williams standen am finalen Tag in Jerez Aerodynamik- und Setuptests sowie die Überprüfung der Zuverlässigkeit auf dem Programm. Felipe Massa fuhr insgesamt 73 Runden, auf denen der FW37 genau unter die Lupe genommen und noch einige Bereiche mit Verbesserungspotenzial entdeckt wurden. Die persönliche Bestzeit des Brasilianers von 1:23.116 Minuten reichte zum fünften Platz der Endabrechnung - mit 2,275 Sekunden Rückstand zur Spitze.

Dienstag: Auf dem Programm von Williams standen Arbeiten an der Aerodynamik ebenso wie System- und Zuverlässigkeitschecks. Erstmals saß Felipe Massa am Steuer des FW37 und gab laut Rod Nelson (Chief Test & Support Engineer) mehr oder weniger das gleiche Feedback wie Teamkollege Valtteri Bottas. "Der FW37 ist ein weiterer Fortschritt im Vergleich zu dem Punkt, an dem wir mit dem FW36 aufgehört haben, was vielversprechend ist", sagte der Brasilianer. Er habe Vertrauen in das Setup und die Balance sei gut. Am Mittwoch wird Massa noch einmal ins Lenkrad greifen.

Montag: Am Montag begann Bottas mit Aero-Tests, die er ohne Probleme am Auto abspulen konnte. Am Nachmittag absolvierte er Longruns und probierte dabei verschiedene Setups aus. Insgesamt drehte er 61 Runden. "Heute lief es besser als gestern. Ich hatte null Probleme mit dem Auto und ein gutes Gefühl hinter dem Lenkrad", erklärte der Finne. Am Dienstag wird Felipe Massa das Cockpit des FW37 übernehmen.

Sonntag: Für Valtteri Bottas startete der Tag mit einer langen Wartephase. Erst kurz vor 12:00 Uhr ging der Finne zum ersten Mal auf die Strecke für eine Installations-Runde. Die erste gezeitete Runde folgte 45 Minuten später. Grund für die Verzögerungen waren Checks der neuen Hardware und der Power Unit. Einmal in Fahrt, war Bottas aber kaum mehr zu bremsen. Der Williams-Pilot spulte 73 Runden ab und setzte die fünftschnellste Zeit. "Nach einem anfänglichen Rückschlag hatten wir kein einziges Problem mehr am FW37, was für den ersten Tag eines neuen Autos beeindruckend ist", freute sich Bottas. Die Länge der Williams-Runs vergrößerte sich über den Nachmittag stetig und ließ den Finnen eine Leistungssteigerung zum Vorjahr erkennen.

Lotus

Romain Grosjean musste seinen Arbeitstag vorzeitig beenden, Foto: Sutton
Romain Grosjean musste seinen Arbeitstag vorzeitig beenden, Foto: Sutton

Mittwoch: Am letzten Tag durfte endlich auch Romain Grosjean ins Testgeschehen eingreifen. Der Franzose spulte 53 Runden ab, bis ein Problem an der Power Unit seinen Arbeitstag vorzeitig beendete. Im Gesamtklassement belegte der Franzose mit seiner Zeit von 1:23.802 Minuten zwar lediglich Rang sechs, das konnte die Freude über den neuen Boliden aber nicht schmälern. Auf Runs von 10 bis 15 Runden traten keine größeren Probleme auf, das Fahrgefühl war aber kaum mit dem aus 2014 zu vergleichen. "Das letztjährige Auto war sehr inkonstant und tat einfach, was es wollte. Nun haben wir ein sehr konstantes Auto. Wenn du in die Kurven einlenkst, weißt du, was dich erwartet", strahlte Grosjean. Seiner Meinung nach seien die meisten Schwächen ausgemerzt und in allen Bereichen Fortschritte erzielt worden.

Dienstag: Pastor Maldonado kam am für Lotus erst zweiten Testtag auf stolze 96 Runden, in denen neben weiteren Installations- und Funktionschecks auch erste Beurteilungen der Performance anstanden. Ein Problem mit der Telemetrie sorgte für einen etwas verspäteten Start in den Tag. Warum Maldonado eine Minute vor Ende des Testtags für die letzte rote Flagge sorgte, gab das Team allerdings nicht bekannt.

Montag: Nach der späten Anreise am Vortag debütierte der E23 am Montag in Jerez. Nach den ersten Shakedown- und Installationsrunden folgten einige Funktionschecks. Pastor Maldonado übernahm die Jungfernfahrt und wird auch am Dienstag im Auto sitzen. 41 Runden absolvierte der Venezolaner, ehe ihn ein Problem mit dem Antriebsstrang stoppte. Damit löste er die einzige rote Flagge des Tages aus.

Red Bull

Am Mittwoch streikte die Technik bei Red Bull erneut, Foto: Red Bull
Am Mittwoch streikte die Technik bei Red Bull erneut, Foto: Red Bull

Mittwoch: Auch am finalen Tag in Jerez wollte der Defektteufel nicht aus der Red-Bull-Box weichen. Bereits nach 45 Minuten blieb Daniil Kvyat auf der Strecke liegen und sorgte für die erste Rot-Phase des Tages. Grund war ein Problem mit dem Energie-Rückgewinnungssystem. Die Behebung dieses Problems kostete das ehemalige Weltmeisterteam mehrere Stunden und erst am Nachmittag konnte Kvyat wieder auf die Strecke gehen. Von diesem Moment an konzentrierte sich der Russe auf Medium- und Longruns, um die Zuverlässigkeit des RB11 zu verbessern. Insgesamt spulte Kvyat 64 Runden ab und fuhr seine persönliche Bestzeit in 1:23.975 Minuten - 3,134 Sekunden langsamer als die Spitze.

Dienstag: Der Tag begann für Daniel Ricciardo mit einer Hiobsbotschaft. Bereits nach wenigen Runden trat ein Problem auf, das einen Wechsel der Power Unit erforderte. Nach langem Warten konnte er aber schließlich noch einmal auf die Strecke gehen und immerhin insgesamt 48 Runden abspulen. "Ich war froh, ein paar Runs von zehn bis 15 Runden machen zu können, denn dabei bekommt man immer ein besseres Verständnis des Autos", sagte Ricciardo. Adrian Newey und Rob Marshall reisten am Nachmittag aus Jerez ab, um in die Fabrik zurückzukehren, wie Motorsport-Magazin.com erfuhr.

Montag: Daniil Kvyat übernahm am zweiten Testtag das Steuer des RB11 und drehte sich bei kühlen Bedingungen bereits auf seiner Outlap von der Strecke. Dabei beschädigte er den Frontflügel derart, dass die Mechaniker keine andere Wahl hatten, als ihn abzumontieren. Ersatz war nicht verfügbar, sondern musste erst aus Milton Keynes eingeflogen werden. So konnte Kvyat ohne Frontflügel nur Systemchecks durchführen und setzte keine Rundenzeit.

Sonntag: Daniel Ricciardo spulte am ersten Jerez-Tag 35 Runden ab und landete mit 1:23.338 Minuten auf dem vierten Rang. Für Red Bull sollten aber immer wieder kleine Probleme warten. Am Vormittag bog der Australier mit rauchendem RB11 an die Box ab. Adrian Newey verriet später, dass es sich um einen Batterie- und Motorendefekt gehandelt hat. Mittags kam ein Problem mit dem Brems-Kühlsystem hinzu, am Nachmittag beendete ein Motorenalarm schließlich vorzeitig den Testtag. Dieses Problem sei zwar nicht dramatisch gewesen, die Untersuchung hätte aber zu lange für eine Weiterfahrt gedauert. Trotz einiger Zwischenfälle erkannte Ricciardo aber eine Steigerung zum Vorjahresmodell. "Bisher sieht alles sehr ermutigend aus", freute sich der Australier. "Ich kann einen Schritt nach vorne fühlen. Ich werde nicht ins Detail gehen, aber er ist definitiv vorhanden."

McLaren

Jenson Button kam auf 35 Runden, Foto: Sutton
Jenson Button kam auf 35 Runden, Foto: Sutton

Mittwoch: Jenson Button konnte am letzten Testtag die Rundenbestmarke seines Teamkollegen Fernando Alonso nochmal überbieten. Der Brite kam auf 35 Umrundungen des Circuito de Jerez, aber auch der finale Tag verlief nicht pannenfrei. Nach der Installationsrunde stellte McLaren ein Problem am Öl-Stand fest und benötige eine Stunde zur Reparatur. Am späten Nachmittag trat ein Zündungsproblem auf, das durch die Benzinpumpe verursacht wurde. Dieser Zwischenfall sorgte erneut für ein vorzeitiges Ende des Tages. Einen Hoffnungsschimmer hatte McLaren aber zu verzeichnen. Button fuhr in 1:27.660 Minuten die mit Abstand schnellste Zeit des Teams während der Testfahrten und blieb nur 6,819 Sekunden hinter der Spitze.

Dienstag: Am Dienstagvormittag konnte Fernando Alonso 32 Runden ohne Probleme abspulen. Zu verdanken hatte er die verhältnismäßig lange Fahrt der harten Arbeit der Nachtschicht, die die Probleme vom Vortag ausräumte. Lange währte die Freude jedoch nicht, denn drei Stunden vor Testende bemerkte Alonso, dass etwas nicht stimmte. In der Box stellte sich ein Druckverlust im Kühlsystem heraus. Um das Problem zu beheben, musste die gesamte Power Unit ausgebaut werden, was weitere Ausfahrten unmöglich machte. Alonso stellte immerhin fest, dass das Auto stabil ist und gut auf Änderungen reagiert.

Montag: Jenson Button kam am Montag wie Alonso am Vortag nur auf sechs Runden. Obwohl das Team nach eigenen Angaben die Probleme vom Vortag lösen konnte, war nicht mehr möglich, da ein weiteres Problem auftauchte. Dieses versuchten die Ingenieure im Laufe einiger Installationsrunden zu beheben, doch es stellte sich heraus, dass sie dem Thema gründlicher nachgehen müssen. Sie machten ein Problem mit den Nebenaggregaten am Motor als Ursache aus. Aufgrund der Dauer der Reparatur konnte Button nur noch eine Runde drehen, auf der das Problem jedoch gelöst schien, was McLaren für den Dienstag positiv stimmt, wenn Alonso wieder im Cockpit Platz nehmen wird.

Sonntag: Fernando Alonso erlebte mit McLaren-Honda den fast erwarteten Stotter-Start. Die Mannschaft absolvierte mehrere Installationsrunden und schaffte schließlich einen drei-Runden-Run. Nach lediglich sechs Runden war für Alonso der Arbeitstag aber wieder beendet. Die McLaren-Techniker entdeckten ein technisches Problem, das nicht schnell genug behoben werden konnte. Die schnellste Runde absolvierte Alonso in 1:40.738 Minuten und blieb damit 18.118 Sekunden hinter der Bestzeit zurück. Für den Spanier aber kein Problem, denn er kennt diese Kinderkrankheiten noch aus der vergangenen Saison, als die anderen Teams ihre neuen Technologien einführten. "Natürlich habe ich jetzt noch kein richtiges Gefühl für das Auto", gab er zu. "Ich fuhr nur ein paar Runden und die meisten davon langsam. Ich brauche noch etwas Zeit, um richtig darüber sprechen zu können, aber alles scheint gut zu reagieren und zeigt uns das Erwartete."