Sebastian Vettel mit rotem Overall, rotem Boliden und sogar rotem Handy. Die Zeit nach seinem ersten Tag mit Ferrari in Jerez leuchtete aber Magenta - die Bestzeit. Am Ende von Testtag eins lag der vierfache Weltmeister mit seiner Zeit von 1:22.620 Minuten an der Spitze. Für Vettel aber wenig relevant. "Die Rundenzeiten sind letztlich nicht so wichtig, sondern die Rundenanzahl", erinnerte er. "Es ist natürlich besser, nah an der Spitze, als sehr weit entfernt zu sein, aber in Sachen Runden können wir uns noch deutlich steigern."

In diesem Bereich landete er mit seinen 60 Runden eher im oberen Mittelfeld. Klassenprimus war erneut Nico Rosberg im Mercedes, der mit seinen 157 Runden Vettel ein kleines Staunen entlockte. "Die Referenz bleibt immer noch Mercedes", verriet Vettel kein Geheimnis. "Sie starten schon mit einem sehr zuverlässigen Auto in die Saison, wenn auch hoffentlich nicht so schnell wie letztes Jahr - das hofft jeder. Aber man muss fair sein: Sie erledigen super Arbeit und es wäre eine Überraschung, wenn sie nicht so stark wie im letzten Jahr wären."

Sebastian Vettel verbrachte viel Zeit in der Box, Foto: Sutton
Sebastian Vettel verbrachte viel Zeit in der Box, Foto: Sutton

Kleine Pannen am SF15-T

Während der Mercedes wie ein Uhrwerk lief, machte das neue Arbeitsgerät von Vettel noch einige Zicken. "Wir hatten ein Problem mit der Telemetrie", schilderte der Deutsche die in seinen Augen geringe Rundenzahl. Für Vettel aber kein Problem. Gerade die Testfahrten seien die Zeit in der ein Fahrer lieber einmal öfter an die Box abbiegt, um Dinge checken zu lassen, um keine größeren Schäden zu riskieren. "Es wäre schön gewesen, mehr Runden zu fahren, aber insgesamt können wir mit dem Tag recht glücklich sein."

Über die ersten Eindrücke seines neuen Boliden bewahrte der vierfache Weltmeister hingegen eher Stillschweigen. "Es gibt viele Unterschiede, wie beispielsweise das Layout des Lenkrads, auch das Lenkrad selbst oder die Strategien", ließ sich Vettel entlocken. Er habe sich über den Winter bereits die Zeit genommen, sich mit diesem neuen Lenkrad und den veränderten Knöpfen vertraut zu machen und konnte sich auf der Strecke nur auf das Fahren konzentrieren. "Aber auch das Auto fühlt sich natürlich anders an. Dahinter steht eine andere Philosophie und es wurde von anderen Menschen gebaut."

Die Eindrücke, die er über den Winter in Maranello sammeln konnte, stimmten ihn hingegen mehr als positiv. "Was ich gesehen habe, ist wirklich beeindruckend", schwärmte Vettel über seinen neuen Arbeitgeber. "Das Potenzial ist riesig, aber es gibt natürlich noch viel zu tun." Der Deutsche sprach von der großen Zeit des Umbruchs bei Ferrari und alle neuen Köpfe - inklusive ihm - müssten sich erst einfinden. "Aber die Motivation ist hoch - nicht nur bei mir, sondern beim gesamten Team. Wir möchten so schnell wie möglich wieder nach oben zurückkehren."