Nach dem missglückten Testauftakt ohne Nase kam Daniil Kvyat am Mittwoch endlich dazu, mit dem RB11 auf Zeitenjagd zu gehen. Allerdings musste sich der Russe zunächst abermals in Geduld üben, denn Red Bull hatte mit einem ERS-Problem zu kämpfen, dessen Behebung eine Zeit in Anspruch nahm. Schlussendlich kam Kvyat aber doch auf 64 Runden und belegte mit einer Zeit von 1:23.975 Minuten den siebten Tagesrang. Dennoch war der Test für Red Bull kein Erfolg, das sieht auch der Russe so.

"Jede Runde zählt, jede Runde ist wichtig und heute haben wir ein paar Runden abspulen können", so Kvyat, der am Mittwoch 63 Runden im RB11 absolvierte. "Ich denke, das war unser produktivster Tag des Tests. Wir sind ganz klar noch nicht da wo wir sein wollen, wo wir sein müssen. Deshalb werden wir weiter Fortschritte machen. Alles in allem war es ein positiver Tag mit vielen positiven Seiten. Wir wissen jetzt, wo wir stehen und wo wir beim nächsten Test in Barcelona sein wollen."

Letzter Eindruck gut

Das Problem am Morgen war auf einen Defekt im Hybridantrieb zurückzuführen. "Das war ein etwas frustrierender Morgen für uns", sagte Guillaume "Rocky" Rocquelin. Er spielte den Effekt aber herunter: "Es hat uns ein paar Stunden gekostet, aber die Strecke war ehrlich gesagt zu jenem Zeitpunkt ein bisschen verschmiert, deshalb haben wir vermutlich effektiv gar nicht so viel verloren." Insgesamt sei es schon ein bisschen frustrierend, über die Tage hinweg wertvolle Zeit verloren zu haben, weil so nicht alle Punkte auf der Liste abgehakt werden konnten. "Aber die großen Punkte konnten wir abarbeiten, deshalb würde ich sagen, dass wir Jerez in einer ganz guten Verfassung verlassen."

Da bekanntlich der letzte Eindruck am besten hängen bleibt, sollte Red Bull Jerez wenigstens einigermaßen glücklich verlassen können: Am Nachmittag lief der RB11 ohne Probleme und Kvyat sortierte sich als Siebter ein. Nicht unbedingt das, was man von RBR erwarten würde, doch Rocquelin lässt sich nicht beunruhigen: "Wir haben uns die gesamte Woche über auf mittlere Runs und Longruns konzentriert und Dany konnte heute Nachmittag einiges an Arbeit erledigen. Als wir das [ERS-] Problem erst einmal aussortiert hatten, konnten wir die Schlüsselelemente unseres Programms, das wir festgelegt hatten, noch abspulen." Insgesamt spulte Red Bull 735 Kilometer an den vier Tagen ab - nur McLaren schaffte noch weniger.