Daniil Kvyat steht vor seinem Debüt in der Formel E. Der frühere Formel-1-Fahrer soll nach Informationen von Motorsport-Magazin.com den bevorstehenden Rookie-Test in Berlin am Montag, 24. April direkt nach dem Double-Header (22./23. April) in der deutschen Hauptstadt bestreiten. Kvyat soll beim chinesisch-britischen Rennstall NIO 333 zum Einsatz kommen. The Race berichtete zuerst vom Test des 110-fachen Grand-Prix-Starters.

Kvyat hat noch nie in einem Formel-E-Auto gesessen, wurde in der Vergangenheit aber schon mit einem Cockpit in der Elektro-Rennserie in Verbindung gebracht. Vor der Saison 2021 soll der 28-Jährige bei Dragon/Penske um den F1-affinen Rennstallbesitzer Jay Penske - heute Teamchef bei DS Penke - ein Thema gewesen sein. Zu einer Zusammenarbeit kam es jedoch nicht.

Kvyat gibt Comeback nach Formel-1-Aus

Nach seinem Formel-1-Aus zum Ende der Saison 2020 orientiert sich Kvyat neu in der Welt des Motorsports. Die FIA-Auflagen im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben es dem gebürtigen Russen nicht leichter gemacht, einen neuen Job zu finden. 2022 gab Kvyat nach mehr als einem Jahr Auszeit sein Comeback im Cockpit und bestritt drei Rennen in der US-amerikanischen NASCAR-Serie.

Dieses Jahr ist der ehemalige Red-Bull- und AlpaTauri-Pilot auf die internationale Bühne des Rennsports zurückgekehrt: Beim WEC-Saisonauftakt in Sebring trat Kvyat zusammen mit Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti und Nachwuchshoffnung Doriane Pin für das LMP2-Team von Prema an. Auf dem US-Flugplatzkurs erreichte das Trio den dritten Platz in der Klasse. Kvyat bestreitet auch die weiteren Rennen der Langstrecken-WM inklusive der 24 Stunden von Le Mans für Prema. Sein nächster WEC-Einsatz steht am kommenden Wochenende in Portimao bevor.

WEC-Podest in Sebring: Mirko Bortolotti, Doriane Pin und Daniil Kvyat, Foto: LAT Images
WEC-Podest in Sebring: Mirko Bortolotti, Doriane Pin und Daniil Kvyat, Foto: LAT Images

Daniil Kvyat: Kandidat für Formel E

Auch dank seiner prominenten Vita könnte der dreifache Podestfahrer (Ungarn 2015, China 2016, Hockenheim 2019) ein Kandidat für ein künftiges Einsatzcockpit in der Formel E sein. Kvyat würde sich in eine große Riege früherer Formel-1-Piloten einreihen, die den elektrischen Weg eingeschlagen haben, darunter der aktuelle WM-Spitzenreiter Pascal Wehrlein, der zweifache Champion Jean-Eric Vergne oder Rekordstarter Lucas di Grassi.

Bei allem sportlichen Anreiz der FIA-Weltmeisterschaft sicherlich nicht zu vernachlässigen: Die Verdienstmöglichkeiten für Fahrer gelten in der Formel E dank zahlreicher Hersteller-Engagements als durchaus lukrativ. Kvyat stattete der Formel 1 im vergangenen Jahr beim Italien Grand Prix einen Besuch ab und wollte eine neuerliche Rückkehr in die F1 zumindest nicht ausschließen: "Sag niemals nie."

Formel E: Bestätigte Fahrer beim Rookie-Test in Berlin

TeamFahrer 1Fahrer 2
PorscheDavid BeckmannYifei Ye
Abt-Cupra
McLaren
Maserati
DS Penske
Jaguar
Nissan
Mahindra
NIO
AndrettiZane MaloneyLinus Lundqvist
EnvisionJack Aitken