Beim vorletzten Rennwochenende der Formel-E-Saison 2023 in Rom (14.-16. Juli) erhalten mehrere Rennfahrer noch einmal die Gelegenheit, ihr Talent in einem Elektro-Boliden unter Beweis zu stellen und sich für ein künftiges Stammcockpit zu empfehlen. Für ein spezielles Freies Training mit einer Dauer von 30 Minuten am Freitag haben die elf Teams jeweils einen Fahrer nominiert.

Der Rom-Test bietet für Rookies die zweite Gelegenheit in diesem Jahr nach dem offiziellen Rookie-Testtag im Anschluss an das Rennwochenende in Berlin. Während in der deutschen Hauptstadt jeweils zwei Fahrer pro Team die Einsatzautos übernahmen, ist es in Italien nur einer. Teilnehmen dürfen ausschließlich Fahrer, die zuvor noch kein Rennen in der Formel E bestritten haben.

Van der Linde und Kvyat wieder am Start

Bei der Fahrerwahl haben die meisten Teams auf Experimente verzichtet und vertrauen auf Piloten, die bereits in Berlin am Start waren. Zu den prominentesten Vertretern im Rookie-Feld zählen der amtierende DTM-Champion Sheldon van der Linde, der nach seinem Sieg am Norisring letzten Samstag erneut in den Jaguar-Boliden steigt, und der frühere Formel-1-Pilot Daniil Kvyat, der vor seinem zweiten Einsatz bei NIO 333 steht.

Felipe Drugovich, der Formel-2-Meister von 2022, klettert wie schon in Berlin in den Maserati, während das deutsche Team Abt-Cupra erneut auf den früheren DTM-Piloten Adrien Tambay setzt. Porsche gibt dem Chinesen Yifei Ye nach Berlin eine weitere Chance. Sein damaliger Team-Partner, David Beckmann, darf nicht mehr eingesetzt werden, weil er dieses Jahr bereits zwei Formel-E-Rennen bestritten hat (als Ersatz bei Andretti für Andre Lotterer in Jakarta).

DTM-Champion Sheldon van der Linde mit Jaguar-Teamchef James Barclay, Foto: LAT Images
DTM-Champion Sheldon van der Linde mit Jaguar-Teamchef James Barclay, Foto: LAT Images

Titelanwärter-Autos bleiben in der Garage

Einen neuen Namen ins Feld bringt nur DS Penske. Das Werksteam startet mit Yann Ehrlacher, dem WTCR-Champion der Jahre 2020 und 2021, der seine ersten Runden im neuen Gen3-Auto drehen wird. Teams wie McLaren (Charlie Eastwood) oder Mahindra (Jehan Daruvala) setzen auf Piloten, die bereits als Simulator-Fahrer tätig sind und ihre virtuellen mit realen Erkenntnissen abgleichen können.

Jeder Fahrer erhält für die halbstündige Session einen zusätzlichen Satz der Hankook-Reifen, der nach dem Training zurückgegeben werden muss. Ob die Fahrer mit den vollen 350 kW Leistung in Rom fahren dürfen, war zunächst unklar.

Das Rookie-Training findet zwei Stunden vor dem 1. Freien Training am Freitag statt. Wenig überraschend erhalten die Rookies in den Teams der Titelanwärter jeweils das Auto des in der Meisterschaft schlechter platzierten Fahrers. Ein Rookie-Crash auf dem anspruchsvollen Kurs in Rom täte dann mit Blick auf den Titelkampf weniger weh.

Formel E, Rookie-Training in Rom: Das Starterfeld

TeamFahrerAlter
PorscheYifei Ye23
Abt-CupraAdrien Tambay32
NIO 333Daniil Kvyat29
MahindraJehan Daruvala24
JaguarSheldon van der Linde24
Envision-JaguarJack Aitken27
NissanLuca Ghiotto28
DS PenskeYann Ehrlacher27
Andretti-PorscheZane Maloney19
Maserati-DSFelipe Drugovich23
McLaren-NissanCharlie Eastwood27