1. Gewinner: Nervenstarker Lando Norris sichert McLaren den Titel

Sie haben es geschafft. Nach 26 Jahren holt McLaren beim Abu-Dhabi-GP wieder den Titel bei den Konstrukteuren. Es ist der bisherige Höhepunkt der Ära Zak Brown. Doch auch die Art und Weise könnte für das Team sehr wichtig gewesen sein. Lando Norris wurden dieses Jahr zurecht einige Fehler angekreidet. Doch an diesem Sonntag hielt der Brite dem Druck stand, insbesondere da dieser durch Verstappens Abschießen von Teamkollege Oscar Piastri noch viel größer geworden war. Man könnte fast von einer bestandenen Reifeprüfung sprechen. Kein Wunder also, dass im Zuge der Party auch schon der Angriff auf den Fahrertitel 2025 ausgerufen wurde. McLaren ist nach Jahren der Dürre endgültig wieder da.

2. Gewinner: Lewis Hamilton mit großer Show zum Mercedes-Abschied

Es wurde nicht das erhoffte Podium, das hat ihm wohl ein Poller im Qualifying geraubt. Doch Lewis Hamilton hat sich in Abu Dhabi würdig von Mercedes verabschiedet. Seine Aufholjagd - inklusive fantastischem Manöver gegen Teamkollege George Russell in letzter Runde - ließ die Tiefen der letzten Wochen vergessen und erinnerte noch einmal daran, warum es sich hier um die erfolgreichste Kombination aus Fahrer und Team in der Geschichte der Formel 1 handelte. Das Kapitel Mercedes ist nun vorbei, aber das Buch Hamilton hat noch Platz. Und nach diesem Rennen sollten sich die Fans auf den nächsten Abschnitt freuen, der dann mit roter Tinte verfasst wird.

3. Gewinner: Alpines Lebensversicherung heißt Pierre Gasly

Nach dem vorzeitigen Rauswurf von Esteban Ocon und einem eher durchwachsenen Debüt von Jack Doohan, musste mal wieder Pierre Gasly die Kohlen aus dem Alpine-Feuer holen. Doch das machte der Franzose mit Platz sieben einmal mehr hervorragend. Kein Team hat sich im Saisonendspurt derart gesteigert und Gasly ist das Gesicht dieses Umschwungs. Vom klar schlechtesten Auto zu Jahresbeginn hat sich Alpine doch noch auf WM-Rang sechs gekämpft und die wiedererstarkten Haas in die Schranken gewiesen. Nico Hülkenberg war trotzdem stolz auf seine Mannschaft, wie ihr hier lesen könnt:

1. Verlierer: Ferrari schlägt sich wacker - und verliert dennoch

Eigentlich fühlt es sich falsch an, Ferrari nach dieser Leistung als Verlierer zu bezeichnen. Carlos Sainz konnte als einziger im Feld einigermaßen mit Sieger Lando Norris mithalten. Charles Leclerc fuhr sensationell von Startplatz 19 auf das Podium vor. Doch wer den Monegassen nach dem Rennen erlebt hat, der weiß, warum die Scuderia doch in der Verlierer-Kategorie steht. So niedergeschlagen war wohl noch nie ein Formel-1-Pilot nach einer derart starken Aufholjagd. Die WM-Träume sind ausgeträumt, das ist die Realität und darf ehrgeizigen Sportlern auch nahegehen. Und trotzdem halten wir auch fest: Ferrari präsentierte sich beim Finale als absolut würdiger Gegner McLarens.

2. Verlierer: Max Verstappen eines Champions unwürdig

Max Verstappen war ohne Zweifel der mit Abstand beste Pilot dieser Formel-1-Saison. Doch leider hat sich der Weltmeister den mit Abstand schlechtesten Auftritt für den Schluss aufgehoben. Zum einen darf er sich sehr wohl die kritische Frage stellen lassen, warum er als Unbeteiligter im WM-Kampf am Start derart aggressiv gegen Oscar Piastri reinsticht und so die Kollision riskierte. Noch viel schlimmer war aber die Reaktion auf die in Folge völlig berechtigte Strafe. Als "dumme Idioten" bezeichnete der Niederländer die Stewards am Funk und forderte sarkastisch eine noch viel höhere Strafe als 10 Sekunden. Es war ein Rückfall in alte Muster, der einem Mann mit der Erfahrung von vier Weltmeistertiteln eigentlich nicht mehr passieren darf.

3. Verlierer: Punkteloser Bottas wird zum Rambo

Punkte waren das einzige Ziel, mit dem Valtteri Bottas in sein vielleicht letztes Formel-1-Rennen ging. Die hat er auch gesammelt, allerdings Strafpunkte. Schon in der ersten Runde waren nach einer Berührung mit Sergio Perez alle Hoffnungen dahin. Während man hier über die 10-Sekunden-Strafe vielleicht noch streiten kann, gab es 30 Runden später keine Diskussion mehr. Der Finne legte einen kapitalen Verbremser hin und schoss Kevin Magnussen in dessen ebenfalls letzten Rennen ab. Eigentlich wollte Bottas allen beweisen, dass er noch einen Platz in der Königklasse verdient. So dürften sich die Teams aber eher darin bestätigt gesehen haben, dass sie ihn nicht mehr verpflichteten.

4. Verlierer: Sergio Perez mit Ausfall im letzten Formel-1-Rennen?

Diesmal konnte Sergio Perez nicht wirklich etwas für seinen Nuller. Nach der Berührung mit Bottas musste der Mexikaner seinen Red Bull ohne Vortrieb abstellen. Und das vielleicht dauerhaft? Die Zeichen verdichten sich immer mehr, dass Perez trotz Vertrag rausgeworfen wird. Eine solche Lösung hat 'Checo' nach dem Rennen nicht mehr derart vehement dementiert, wie noch die Tage zuvor. Es scheint wohl auf das Ende seiner Zeit in der Königsklasse hinauszulaufen. Ein solches hat der sechsfache Grand-Prix-Sieger mit Blick auf die Gesamtleistung seiner Karriere eigentlich nicht verdient, doch die Auftritte der letzten Monate waren leider nichts anderes als komplett indiskutabel.