Sergio Perez benötigt einen Befreiungsschlag in der Formel 1 2024. Doch Las Vegas war es definitiv nicht. Der Mexikaner zeigte im Rennen zwar eines der spektakulärsten Manöver des Jahres, aber abgesehen von einem mickrigen Pünktchen brachte ihm das beim letzten Stadtrennen der Saison wenig.

Stattdessen wurde rund um den Las-Vegas-GP endgültig geklärt, wie die Fahrerwahl bei Red Bull für 2025 beschlossen werden wird. Das ‚wann‘ war schon bekannt: Die Entscheidung fällt nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi. Das ‚wie‘ ist neu: Denn anschließend wird die Entscheidug in zwei Ebenen abgewickelt werden, zunächst wird man teamintern zusammentreten. In letzter Instanz sollen die Entscheidungen aber von den Red-Bull-Inhabern getroffen werden.

Red Bull nennt Fahrplan für Fahrer-Entscheidung: 2 Meetings nach Abu Dhabi

“Der Fahrplan ist, dass es nach Abu Dhabi – nicht vorher – ein Meeting geben wird. Das Resultat dieses Meetings wird den Shareholdern dargelegt, die entscheiden dann, wie die Fahrersituation für beide Teams nächstes Jahr aussehen wird“, erklärte Dr. Helmut Marko im ORF-Interview. Wie stark sich dabei aber die Red-Bull-Besitzer einmischen, ist unklar. Es kann also sein, dass die teaminterne Sitzung nur eine rein beratende Funktion hat oder aber, dass man dort schon eine Fahrerwahl grob festlegt und sich diese dann nur noch absegnen lässt. Markos Wortwahl deutet eher auf Ersteres hin.

Wie dem auch immer ist, das letzte Wort liegt bei den Shareholdern. Im Falle von Red Bull sind die thailändische Fraktion rund um Chalerm Yoovidhya, die 51 Prozent Anteile an der Energy-Drink-Marke und dem Rennteam besitzen, und Mark Mateschitz – Sohn von Didi Mateschitz -, der 49 Prozent hält. Yoovidhya könnte also die entscheidende Person bei der Fahrerwahl sein. Er besitzt ein gutes Verhältnis zu Teamchef Christian Horner und stärkte ihm im Rahmen der Chat-Affäre medienwirksam den Rücken.

Sergio Perez nur auf P10: Falsche Strategie schuld?

Ob dabei Perez noch eine Chance hat, steht auf einem anderen Blatt. Verbessert hat der Mexikaner seine Ausgangslage am vergangenen Wochenende jedenfalls nicht und das, obwohl Horner an seiner Fahrt am Sonntag nichts auszusetzen hatte. „Ein Punkt für Checo und es war eine gute Fahrt von ihm“, sagte der Teamleiter. Doch im Qualifying hatte Perez sich selbst das Leben schwer gemacht. „Eine gute Aufholjagd, aber das Problem ist, dass er in einer schlechten Position gestartet ist, und das an einem Tag, an dem McLaren schwach war und wir gerne Punkte aufgeholt hätten“, so Horner weiter.

Im Qualifying hatte Perez schon in Q1 die Segel gestrichen und war nicht über Position 16 hinausgekommen. Für den Start ging Red Bull deshalb auf eine alternative Strategie mit harten Reifen. Eine Entscheidung, die keine Früchte trug. Ganz im Gegenteil. „Wir haben dieses Level an Reifenabbau nicht erwartet. Wir sind auf dem Hard gestartet, um uns die Möglichkeit zu geben, einen langen Stint zu fahren und dann für einen relativ kurzen Stint auf den Medium zu wechseln. Es kam aber anders“, klagte Perez.

Anstatt eines langen Stints musste Perez schon in Runde 17 an die Box abbiegen, da die Reifenkörnung zu stark geworden war. „Die Strecke war am Anfang sehr sauber. Wir hatten Graining auf dem Hard, was bedeutete, dass wir einen sehr langen Stint auf dem Medium machen mussten und dann der Wechsel auf den Hard war ein totales Desaster“, erklärte Perez die Auswirkungen.

Perez schiebt es deshalb auf die Strategie, dass er nur auf P10 ins Ziel kam. „Wir hatten definitiv eine bessere Pace als das, wo wir ins Ziel gekommen sind“, ist er sich sicher. Für seine schlechte Qualifying-Performance hatte er am Samstag die falsche Reifenstrategie in Q1 als Entschuldigung vorgebracht. Im ersten Segment benutzte Red Bull nur einen Satz, um auf diesem mehrere Runs abzuspulen. Mit derselben Strategie hatte Verstappen den Aufstieg locker hinbekommen.