Valtteri Bottas und Kevin Magnussen fuhren am Sonntag in Abu Dhabi ihr vorerst letztes Formel-1-Rennen. Der Abschied kam per Knall - leider nicht in Form der Punkte-Ergebnisse, die beide angepeilt hatten. Während Magnussens mutige Manöver anfangs klappten, sorgte Bottas für viel Kleinholz und schoss zwei Fahrer - am Ende auch Magnussen - aus dem Grand Prix.
Für Bottas ging es bereits in der sechsten Kurve des Rennens rapide bergab, nachdem er von einem starken neunten Platz losgefahren war. In einer turbulenten Abfolge an Ereignissen war er - wie auch Sergio Perez - direkt vor dem Bremspunkt da schon von einem äußerst aggressiv von Platz 14 nach vorne stürmenden Magnussen überholt worden.
Bottas-Crash 1: Rennen um Punkte schon am Start vorbei
"Ich wusste, ich wollte was Besonderes machen, alles rausholen, das Qualifying wieder gutmachen", so Magnussen. Genau das tat er. Nach einer Reihe an mutigen Manövern war er schon Siebter. Während es sich hinter ihm in der Schikane aufstaute. Bottas steckte innen die Nase gegen Perez rein, außen setzte sich Charles Leclerc daneben, Perez lenkte immer weiter ein, und schließlich berührte Bottas Perez' linkes Hinterrad.
"Das darf er natürlich, aber ich konnte nicht verschwinden", resigniert Bottas. Dadurch fiel er auf den 13. Platz zurück und bekam zusätzlich zehn Strafsekunden. Jetzt war sein Rennen schon fast vorbei. Endgültig beendete er es dann in Runde 30. Wieder traf er sich in Kurve 6 mit Magnussen, der davor erst um Punkte gekämpft hatte, dann aber fünf Sekunden mit einem langsamen ersten Stopp verlor und nach seinem bereits zweiten Stopp nun direkt hinter Bottas herauskam.
Bottas-Crash 2: Jetzt muss Magnussen dran glauben
Bottas, in einem ganz anderen Rennen, hatte erst einen Stopp, und 24 Runden alte harte Reifen. Magnussen wollte sich nicht lange mit ihm aufhalten und schien ohne Probleme außen am Sauber vorbeizufahren. "Ich wollte so hart verteidigen, wie ich konnte, und mit den alten Reifen habe ich mich verbremst", kann sich Bottas für das nun Folgende bloß entschuldigen. Mit stehenden Reifen torpedierte er Magnussen in der Kurve.
"Kevin hatte einfach nur Pech, dass er dort war", so ein bedrückter Bottas. "Ich wusste, sobald ich auf die Bremse trat, dass es vorbei war. Schade. Aber es ist nicht die erste Enttäuschung. Ich bin eigentlich erleichtert, dass diese Ära, dieser Teil meiner Karriere vorbei ist. Jetzt schaue ich nach vorne."
Das tut er tatsächlich mit einer Grid-Strafe von fünf Plätzen. Weil Bottas nach der Kollision an die Box fuhr und aufgab, erhielt er statt einer Zeit- eben eine Startplatz-Strafe. Nicht gerade ideal für den Finnen, der aktuell um eine Rolle als Reserve-Fahrer, vielleicht bei Mercedes, verhandelt. Sollte er beispielsweise mitten in der Saison 2025 irgendwo als Ersatz-Pilot fahren, müsste er die Strafe absitzen. Die verfällt nämlich nicht.
"Vielleicht kann ich sie bitten, es in eine Geldstrafe umzuwandeln, ich würde die Geldstrafe zahlen!", grinst Bottas. Sonst nimmt er das Ende mit Schrecken in Abu Dhabi durchwegs locker. Er hat viel in seiner F1-Kariere erreicht. Dass er 2024 als WM-22. mit null Punkten beendet, damit hat er längst abgeschlossen.
Magnussen verabschiedet sich mit schnellster Rennrunde
Auch Magnussen steckt das enttäuschende vorläufige Ende seiner Formel-1-Karriere locker weg. Schließlich ist es nun schon das dritte Mal, dass er mit Saisonende seinen F1-Job verliert: "Die Emotionen werden irgendwie alt. Es fühlt sich nicht so an wie das letzte Mal. Ich bin einfach dankbar." Haas gab ihm mit zwei Boxenstopps für Soft-Reifen nach dem Crash noch die Chance, sich mit der schnellsten Runde zu verabschieden. Es ist die dritte seiner F1-Karriere.
Magnussen blickt bereits nach vorne - langfristig auf einen Job als Sportwagen-Werksfahrer mit BMW, kurzfristig auf einen Familien-Urlaub auf den Malediven. Frau und Tochter waren in Abu Dhabi auch mit dabei: "Es war toll, den Moment mit meiner Tochter und Frau zu teilen. Wir sind auf dem Grid zusammengesessen, und meine Tochter wird sich wohl nicht daran erinnern. Aber ich schon."
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