Felipe Drugovich ersetzt Lance Stroll nach seinem Fahrradunfall bei den Wintertestfahrten in Bahrain (hier geht es zum Formel-1-Liveticker). Gleich am Donnerstagvormittag sprang er für den Kanadier ins Cockpit des AMR23. Wie er zu seinem Überraschungseinsatz bei Aston Martin kam und wie das weitere Vorgehen in Bezug auf den Saisonauftakt aussieht.
Drugovich: Anruf von Aston Martin beim Spazierengehen
"Ich bin gerade ganz relaxed durch das Stadtzentrum spazieren gegangen, als mich Martin Whitmarsh angerufen hat", berichtet Felipe Drugovich, wie er über Nacht zum Formel-1-Fahrer wurde. "Er sagte, dass Lance etwas passiert sei und ich mich sofort in den Simulator setzen muss."
Zum Glück war der Brasilianer nicht in seiner Heimat, sondern in Mailand unterwegs. "Ich habe dann schnell einen Flug gebucht, und zwölf Stunden später war ich unterwegs", erzählt der amtierende Formel-2-Meister. "Dann war ich einen ganzen Tag im Simulator."
Stress und Vorbereitung für Drugovich vor Formel-1-Einsatz
"Für mich war das eine riesige Überraschung und es war alles ziemlich stressig", berichtet Drugovich. "Ich bin die ganzen Prozeduren und Abläufe noch einmal durchgegangen und habe mein Wissen aufgefrischt. Auf der Strecke darfst du dann keine Fehler machen."
Nicht er machte schließlich einen Fehler, sondern die Elektronik des AMR23. Schon nach vier Kurven rollte sein Formel-1-Auto aus und Felipe Drugovich musste stattdessen mit dem Medical Car zurück zur Box: "Das dauerte natürlich, bis das behoben wurde, aber es war eigentlich ziemlich einfach", macht sich der 22-Jährige keine Sorgen über den Ausfall. "Danach lief alles glatt."
Aston Martin positiv nach erstem Formel-1-Test
Nach Saisonende saß der Brasilianer in Abu Dhabi bereits im Vorgänger des AMR23. Die neue Version soll Aston Martin in der Konstruktionswertung weiter nach vorne bringen. "Alles funktionierte und fühlte sich gut an. Unser Hauptziel ist es, einen Schritt nach vorne zu machen. Und ich denke, dass wir das auf jeden Fall schaffen werden", ist Drugovich zuversichtlich.
"Es war ermutigend", beschreibt Mike Krack die ersten Stunden des Tests. "Wir haben ein Aero-Programm abgespult und einiges ausprobiert." Felipe Drugovich hätte einen guten Job abgeliefert, obwohl Tests für junge Fahrer immer etwas schwierig seien. Aber sein Einsatz musste sein: "Das ist, denke ich, auch etwas, das man als Team tun muss. Um alle Eventualitäten abzudecken." Als Vorsichtsmaßnahme.
Lance Stroll, Felipe Drugovich oder Stoffel Vandoorne?
Zu Lance Stroll will der Aston-Martin-Teamchef aus Gründen der Privatsphäre keine nähere Auskunft geben. Nur, dass sich der Sohn vom Teambesitzer das Handgelenk verletzt habe. "Er hatte beim Radfahren einen kleinen Unfall. Da ist es besser, abzuwarten, um für nächste Woche bereit zu sein." Wie zuvor: Nur eine Vorsichtsmaßnahme.
"Wir haben noch keine endgültige Entscheidung getroffen, wie wir in den nächsten Tagen fortfahren", gibt Mike Krack zu. Wer die weiteren Testtage oder das Rennen in Bahrain bestreiten wird, ist derzeit noch unklar. Stoffel Vandoorne ist als zweiter Ersatzfahrer von Aston Martin auch eine Option. Vandoorne ist derzeit in der Formel E in Kapstadt beschäftigt, ist beim Formel-1-Saisonauftakt aber vor Ort.
"Es wird jeden Tag neu bewertet. Ich kann dazu leider nicht viel mehr sagen, weil ich es selbst nicht weiß", sagt Drugovich. "Stoffel und ich werden beide hier und beide bereit sein, falls Lance sich nicht rechtzeitig erholt." Die Entscheidung wird aber vermutlich recht spät fallen: Aston Martin wartet bis zum Schluss, ob Stroll fahrtüchtig sein wird. "Ich werde es euch wissen lassen", beruhigt Mike Krack.
Formel 1 Testfahrten 2023: Der Zeitplan
- Donnerstag, 23. Februar:
08:00 Uhr - 12:15 Uhr
13:15 Uhr - 17:30 Uhr - Freitag, 24. Februar:
08:00 Uhr - 12:15 Uhr
13:15 Uhr - 17:30 Uhr - Samstag, 25. Februar:
08:00 Uhr - 12:15 Uhr
13:15 Uhr - 17:30 Uhr
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