Ferrari will 2023 den Titel in der Formel 1 gewinnen. In der Vorsaison hatte man über weite Strecken ein konkurrenzfähiges Auto, doch operative Fehler warfen die Scuderia immer wieder zurück - noch bevor man auf technischer Seite den Anschluss verloren hatte.

Teamchef Mattia Binotto musste am Ende des Jahres seinen Hut nehmen, doch wer unter Neu-Teamchef Frederic Vasseur ein Köpferollen erwartete, wurde zunächst enttäuscht. Bei seinen ersten offiziellen Auftritten betonte Vasseur stets, sich erst ein Bild vom Team machen zu wollen.

Doch intern hat es bereits Änderungen gegeben. Der in der Öffentlichkeit umstrittene Chef-Stratege Inaki Rueda muss seinen Platz am Kommandostand räumen. Gefeuert wurde Rueda aber nicht. Stattdessen unterstützt er das Strategie-Team auch an Rennwochenenden aus der Fabrik in Maranello. Vasseur wollte den Strategen damit aus der öffentlichen Schusslinie nehmen.

Seinen Platz am Kommandostand wird Ravin Jain einnehmen. Jain kam nach Ferienjobs bei Caterham und Williams und seinem Master in Mathematischer und Theoretischer Physik in Oxford 2015 zu Ferrari. Seit 2017 ist er Strategie-Ingenieur bei der Scuderia.

Ferrari trennt sich von Urgestein aus Schumacher-Ära

In Ferraris Gestione Sportiva gibt es aber weitere Veränderungen. Erst kürzlich musste Gino Rosato sein Büro in Maranello räumen. Rosato war seit 1991 mit Unterbrechungen bei Ferrari. Der Kanadier begann als Laufbursche für das Team, war zwischenzeitlich für Michael Schumachers Sicherheit zuständig und stieg intern immer weiter auf.

Der 50-Jährige wurde zum engen Vertrauten vieler Fahrer und Teamchefs. Obwohl selbst Ferrari-intern viele nicht wussten, wo Rosatos Zuständigkeitsbereich genau lag, soll er zu den Top-Verdienern in Maranello gezählt haben. Ob Rosatos Abgang mit der Ankunft Vasseurs zusammenhängt, ist allerdings unklar.