Drei Safety-Car-Phasen, zwei Punkte für Alex Albon und ein neuer (alter) Weltmeister. Neben Red Bull hatte auch Williams in Katar bereits am Samstag etwas zu feiern. Der Thai-Brite entwickelte sich in der letzten Runde des Sprints zum Gladiator, sein Teamkollege Logan Sargeant warf sich schon früh im Rennen durch einen Fahrfehler den Löwen zum Fraß vor. (Formel 1 live aus Katar: News von heute im Ticker)

Albon: Größter Chaos-Profiteur

"Das hatte ich so wirklich nicht erwartet", freut sich Alexander Albon über sein Sprint-Ergebnis. Von P17 aus gestartet, pflügte er durchs Feld wie die Feuerwehr. Profitiert hat der Williams-Pilot dabei nicht nur von den fünf Ausfällen. "Natürlich kam es durch etwas Harakiri zustande, aber wir waren auch superschnell."

Einen zusätzlichen Platz machte Albon schließlich durch Charles Leclercs Fünf-Sekunden-Strafe (Tracklimits) gut. Endergebnis: P7 und zwei wichtige Punkte. "Wir waren heute so viel schneller als bisher, sicher eine bis eineinhalb Sekunden", kann er sein Glück nach schwierigem Start ins Katar-Wochenende fast nicht glauben. Schlüssel zur verbesserten Performance des FW45: die Natur, und er selbst.

Williams erwacht in Windstille zum Leben

"Der Wind hat uns geholfen, der hat unser Auto richtig verändert", war der Ex-Red-Bull-Pilot froh über die wenigen Böen im Sprintrennen. "Das Auto erwachte zum ersten Mal dieses Wochenende zum Leben. Plötzlich hatte ich gleich viel, wenn nicht sogar mehr Grip als die Top-Teams neben mir."

Williams-Fahrer Alexander Albon
Der Williams-Bolide verträgt sich in Katar nicht gut mit dem Wind, Foto: LAT Images

Schlüssel zum Erfolg, Teil zwei: die Reifen. Alex Albon startete die 19 Runden auf dem Lusail International Circuit auf Medium. "Ich musste vor allem im ersten Teil des Stints viel Reifenmanagement betreiben, das hat mir am Schluss sehr geholfen." Auch das experimentelle Setup an seinem FW45 habe sich ausgezahlt.

Alex Albon - die Punktemaschine

Und nun, der wichtigste Part: Alex Albon selbst. Aufholjagd von P17 bis in die Punkte, bis zur letzten Kurve mit Charles Leclerc duelliert. "Da habe ich auf Teufel komm raus gepusht!" lacht der 27-Jährige. "Wir haben von all den Schwierigkeiten der anderen profitiert, und daraus sind jetzt nach Charles Strafe sogar zwei Punkte geworden." Mit 22 Zählern ist er derzeit alleiniger Broterwerber des Teams aus Grove.

"Morgen sind wir auch in einer guten Ausgangslage. Vorausgesetzt der Wind bleibt so schwach wie heute", so der Thailänder. Das Hauptrennen nimmt er von P14 aus in Angriff. Gegenteilige Stimmung auf der anderen Seite der Williams-Garage. Durch einen Eigenfehler war für Logan Sargeant schon in Runde zwei des Sprints Schluss, das Rennen startet er aber zumindest als Sechzehnter.