Alle um ihn herum gewinnen, nur Lando Norris wartet noch immer hart auf seinen ersten Sieg. Nicht in Russland 2021, nicht in Monza 2021. Jetzt hat sogar der Rookie-Teamkollege vor ihm den Sprint in Katar gewonnen. Freude auf der einen - Frustration auf der anderen Seite der McLaren-Garage.

Norris hadert: War schockiert über Strecke und meinen Start

"Abseits der Ideallinie war es ziemlich schockierend. Ich wusste, dass das ein Albtraum sein würde", hadert Lando Norris mit seinem Start auf P2 und von der "dreckigen" rechten Seite des Lusail International Circuits. Dazu kam der Nachteil der Medium-Reifen. "Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie viele Leute auf Soft gestartet sind." Vor allem in der ersten Runde ein entscheidender Vorteil.

Der Brite kam auf den ersten Metern überhaupt nicht gut weg, und rutschte bis auf P6 zurück. Vor allem in der zweiten Beschleunigungsphase ging es zurück, statt nach vorne. Vorbei war die Sieg-Chance, der Rest des Rennens war ein Kampf zurück nach vorne. "Ich hatte sogar noch eine schlechtere erste Runde, als ich gedacht habe", so Norris. "Jede Chance, zurückzufallen, habe ich genutzt!"

Lando Norris am Tiefpunkt? Noch nie so frustriert!

"Ich war noch nie so frustriert", klagt der 23-Jährige. "Es heißt immer 'hätte, würde, könnte', aber ich hätte heute auf Pole stehen sollen. Ich hätte gestern zumindest eine gute Chance gegen Max gehabt. Aber ich mache einfach zu viele Fehler, die mich teuer zu stehen kommen. Das hat mich heute Positionen gekostet, und morgen auch."

Stichwort: Track Limits. Lando Norris hat im Qualifying am Freitag keine Rundenzeit in Q3 geschafft. "Ich muss auf P10 starten, obwohl unser Auto leicht gut genug fürs Podium ist. Ich habe mir und dem Team das Leben unnötig hart gemacht. Eigentlich sollte es das Gegenteil sein, wir sollten vorne mitfahren", ärgert er sich.

"Vielleicht hat jeder einmal solche Wochenenden. Dieses ist es für mich. Es ist nur sehr schade, weil es genau dann passiert, wenn das Auto so schnell ist. Das macht es noch frustrierender", meint ein sichtlich frustrierter Norris. Kein Problem des MCL60, sondern von ihm. "Mir fehlt einfach das Talent."

Schlechte Ausgangslage, trotzdem Chance auf ersten Norris-Sieg?

Licht am Ende des Tunnels gab es zumindest im Sprintrennen nach dem schlechten Start. "Ich habe mich zurückgekämpft. In der letzten Runde habe ich noch George geschnappt, davor beide Ferraris auf einmal", ist der Brite dann schon etwas versöhnlicher. Ohne die drei Safety-Car-Phasen hätten die Soft-Piloten zwar den Vorteil in Runde eins, aber sonst ein sehr viel härteres Leben gehabt.

Fazit: "Nicht der beste Start, aber ein gutes Ende", meint Norris. Auch ein gutes Motto für das Rennen, wo es ordentlich nach vorne gehen soll. "Hoffentlich sehr weit! Ich muss mich einfach von all dem Trubel fernhalten." McLaren hat genug Pace, wenig Reifenverschleiß und große Pläne. "Wir haben die Pace fürs Podium. Ob ich das von P10 erreichen kann, ist eine andere Frage." Oder nach vier zweiten Plätzen in der Saison gar den ersten Sieg? Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Katar gibt es hier im Liveticker.