Für Mercedes lief der Sprint in Katar nahezu nach Maß. Platz vier und fünf und damit mehr Punkte als Hauptkonkurrent Ferrari. Doch wäre für George Russell mehr drin gewesen? Zwischenzeitlich befand sich der Brite auf Platz eins, rutschte aufgrund alter Soft-Reifen jedoch wieder aus den Top-3. Lewis Hamilton hingegen startete von Platz 12 mit den Mediums eine Aufholjagd.

Russell auf falschen Reifen: Wäre sowieso nicht mehr drin gewesen

George Russell startete auf Soft-Reifen. Ein großer Vorteil in den ersten Runden, Russell arbeitete sich mit einem guten Start und einer guten Pace sogar bis auf Platz eins vor.

„Das habe ich wirklich genossen! Die erste Runde war ein bisschen wild“, berichtet Russell. „Ich hatte Kurve sechs als Überholmöglichkeit gegen die Fahrer auf Medium-Reifen im Kopf. Ich wusste, dass ich am Anfang im Vorteil sein würde, dann war ich froh, dass ich Piastri überholen konnte.“

„Ich war überrascht, wie schnell der weiche Reifen abgebaut hat, und wir hatten Glück, dass es einige Safety-Car-Phasen gab. Sonst wären wir vielleicht nicht in den Punkten gelandet“, erklärte Russell. Insgesamt kam das Safety-Car drei mal auf die Strecke. Ein Vorteil für die Piloten auf Soft-Reifen, die so ihre Pneus schonen konnten.

Doch was wäre mit dem Medium-Reifen drin gewesen? „Wir wären mit den Medium-Reifen aber immer noch auf P4 gelandet“, findet Russell. Ohne die Soft-Reifen wäre ihm ein so guter Start wohl nicht gelungen „Also nichts gewonnen, aber auch nichts verloren.“

Hamilton-Aufholjagd: Mithilfe von Crash und Medium-Reifen

Bei Lewis Hamilton setzte das Team aus Brackley auf die gegensätzliche Strategie. Der Brite, der aufgrund einer schwachen Performance im Sprint-Shootout nur von Platz zwölf in den Sprint ging, trumpfte insbesondere gegen Ende des Sprints mit seinen Mediums auf und überholte sogar noch die beiden Ferrari-Piloten. "Es war gut für das Team, die Strategie zu teilen, so haben wir Daten zu beiden Reifenmischungen. Das ist Teamwork."

„Am Anfang war ich auf dem Medium-Reifen langsam. Ich wusste aber, dass der Reifenabbau stark sein würde und das Rennen wieder zu uns zurückkommen könnte. Wusste ich, dass ich in der Lage sein würde, wieder auf den fünften Platz vorzufahren? Nein, aber ich habe die ganze Zeit gehofft, dass ich das schaffen könnte“, so der Rekordweltmeister.

Dazu profitierte der Brite von anderen Faktoren außerhalb seines Kontrollbereichs. „Ich habe versucht, mein Auto so gut wie möglich zu positionieren, und mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten“, berichtet der Brite. Das sollte auch später im Rennen ein Vorteil sein, als sich Esteban Ocon, Nico Hülkenberg und Sergio Perez aus dem Rennen räumten. Nutznießer: Der direkt hinter den drei platzierte Hamilton.

Der Brite hofft auf ein ähnlich gutes Rennen wie im Sprint, nur das seine Startposition deutlich weiter vorne ist. „Immerhin starten wir morgen von Platz drei. Das ist eine viel bessere Startposition als heute. Ich hoffe, wir können das im Rennen halten.“ Hier im Formel-1-Liveticker aus Katar gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.