Die Zeichen in der Formel 1 2024 stehen auf Kontinuität. Denn vieles bleibt im kommenden Jahr beim Alten: Die Regeln sind weitestgehend unverändert, das Fahrerfeld kommt im Vergleich zum Saisonfinale 2023 auch ohne eine Änderung aus und neue Strecken gibt es ebenfalls nicht, lediglich zwei Rückkehrer. Doch unter der Oberfläche gibt es dennoch einige Veränderungen im Vergleich zu diesem Jahr. Motorsport-Magazin.com liefert einen Überblick über alle wichtigen Informationen zur Formel-1-Saison 2024, wie Rennkalender, Fahrer und Regeländerungen.
Formel 1 2024: So sieht der Rennkalender aus
Wie schon im Vorjahr gibt es auch 2024 nur drei Testtage vor Saisonstart. 2024 gehen diese Tests vom 21. bis zum 23. Februar über die Bühne - wie in den letzten Jahren in Bahrain. Der eigentliche Saisonstart rückt allerdings ebenfalls bis in den Februar nach vorne. Neu ist, dass die ersten Rennwochenenden in Bahrain und Saudi-Arabien am Donnerstag beginnen und das Rennen am Samstag ausgefahren wird.
Grund für diese beiden Änderungen ist der islamische Fastenmonat Ramadan, der eine Abhaltung dieser Rennen im Nahen Osten zu den aus diesem Jahr gewohnten Daten unmöglich gemacht hätte. Australien rückt dementsprechend zwei Wochen nach vorne. Japan rückt anstelle von Aserbaidschan als vierte Station in den Kalender, während das Rennen in Baku in den Herbst umzieht. Im Mai und im April ist das Comeback der Rennen in Shanghai und Imola geplant, die 2023 aus unterschiedlichen Gründen abgesagt werden mussten.
Abgesehen von einem Termin-Tausch zwischen Spanien und Kanada bleibt im Sommer alles beim Alten. Der Herbst hingegen ist geprägt von ungewöhnlich langen Pausen, wie etwa einer vierwöchigen Unterbrechung zwischen Singapur und Austin und drei Wochen zwischen Brasilien und dem finalen Triple-Header. Der Katar-GP wurde auf den 1. Dezember verschoben und ist damit die vorletzten Station vor dem Finale in Abu Dhabi.
Formel 1 2024: Der offizielle Rennkalender - Alle Rennen & Termine
Datum | Grand Prix | Strecke | |
---|---|---|---|
21. - 23. Februar | Testfahrten | Sakhir | |
29. Februar - 02. März (Do-Sa) | Bahrain | Sakhir | |
07. - 09. März (Do-Sa) | Saudi-Arabien | Jeddah | |
22. - 24. März | Australien | Melbourne | |
05. - 07. April | Japan | Suzuka | |
19. - 21. April | China | Shanghai | Sprint |
03. - 05. Mai | Miami | Miami | Sprint |
17. - 19. Mai | Emilia-Romagna | Imola | |
24. - 26. Mai | Monaco | Monte Carlo | |
07. - 09. Juni | Kanada | Montreal | |
21. - 23. Juni | Spanien | Barcelona | |
28. - 30. Juni | Österreich | Spielberg | Sprint |
05. - 07. Juli | Großbritannien | Silverstone | |
19. - 21. Juli | Ungarn | Budapest | |
26. - 28. Juli | Belgien | Spa | |
23. - 25. August | Niederlande | Zandvoort | |
30. August - 01. September | Italien | Monza | |
13. - 15. September | Aserbaidschan | Baku | |
20. - 22. September | Singapur | Singapur | |
18. - 20. Oktober | USA | Austin | Sprint |
25. - 27. Oktober | Mexiko | Mexiko Stadt | |
01. - 03. November | Brasilien | Sao Paulo | Sprint |
21. - 23. November (Do-Sa) | Las Vegas | Las Vegas | |
29. November - 01. Dezember | Katar | Losail | Sprint |
06. - 08. Dezember | Abu Dhabi | Yas Marina |
Die Sprint-Wochenenden stehen schon fest, auch wenn das Format noch unklar ist (mehr dazu weiter unten im Artikel). Sie gehen beim China-GP, in Miami, Österreich, Austin, Brasilien und Katar über die Bühne. Für China und Miami ist es jeweils das Sprint-Debüt, dafür kehren Baku und Spa zum gewohnten Wochenend-Format zurück.
Das Fahrerfeld für die Formel-1-Saison 2024
Das Fahrer-Karussell in der Formel 1 drehte sich 2023 in Form von AlphaTauri schon während der Saison, als Nyck de Vries durch Daniel Ricciardo ausgetauscht wurde. Dafür gibt es für das kommende Jahr überhaupt keine Änderungen. Alle Fahrer bleiben nach Saisonende ihren Teams treu - ein Novum in der Geschichte der Formel 1. Als letzter Pilot wurde Logan Sargeant am 1. Dezember bei Williams bestätigt.
Was sich allerdings ändert, sind einige der Team-Namen. Konkret geht es dabei um zwei Mannschaften. Sauber wird nach dem Ausstieg von Alfa Romeo nach wie vor nicht unter dem eigentlichen Namen des Schweizer Traditionsrennstalls antreten. Stattdessen startet die Mannschaft aus Hinwil unter dem Namen des Titelsponsors als 'Stake F1 Team'.
Noch nicht bekannt ist, unter welcher Bezeichnung AlphaTauri 2024 an den Start geht. In der ersten Starterliste der FIA ist der Rennstall offiziell als AlphaTauri RB geführt. Wahrscheinlich wird die Bezeichnung Racing Bulls den Namen der RB-Kleidungsmarke ersetzen.
Formel 1 2024: Alle Fahrer und Teams in der Übersicht
Team | Fahrer | Fahrer |
---|---|---|
Red Bull | Max Verstappen | Sergio Perez |
Mercedes | Lewis Hamilton | George Russell |
Ferrari | Charles Leclerc | Carlos Sainz |
McLaren | Lando Norris | Oscar Piastri |
Aston Martin | Fernando Alonso | Lance Stroll |
Alpine | Pierre Gasly | Esteban Ocon |
Williams | Alexander Albon | Logan Sargeant |
AlphaTauri RB | Yuki Tsunoda | Daniel Ricciardo |
Stake (Sauber) | Valtteri Bottas | Guanyu Zhou |
Haas | Nico Hülkenberg | Kevin Magnussen |
2024 könnte es dafür umso mehr vom Fahrermarkt zu berichten geben. Die Verträge von mindestens zwölf Fahrern laufen aus, wobei bei Pierre Gasly und Alex Albon unklar ist, ob und unter welchen Klauseln das Jahr 2025 noch inbegriffen ist. Somit haben nur sechs Fahrer ihr Cockpit für 2025 wirklich sicher. Dass das Feld also noch ein Jahr vollkommen unverändert bleibt, erscheint äußerst unwahrscheinlich.
Neues Sprint-Format, aber wie sieht es aus?
Der große Regelumschwung bleibt für die kommende Saison aus. Doch eine Reihe interessanter Details ändern sich für die Formel-1-Saison 2024. Die wohl bedeutendste Änderung ist allerdings noch ausständig. Nämlich was an den Sprint-Wochenenden passiert. Nachdem das letztjährige Format mit einem reinen Sprint-Samstag viel Kritik einstecken musste, gilt eine Änderung als wahrscheinlich. Diese soll jedoch erst im Januar beschlossen werden.
Als wahrscheinlichstes Szenario gilt derzeit ein Modus, bei dem das Sprint Shootout am Freitag über die Bühne geht und am Samstag der Sprint, sowie das Qualifying für das Rennen. Final besiegelt ist dieses Format aber noch nicht, auch Reverse Grid soll sich - in welcher Form auch immer - noch in der Diskussion befinden.
Formel 1 Regeln 2024: Weniger Motoren, gleich viele Reifen
Was sich allerdings definitiv ändert, ist die Anzahl der Motor-Komponenten, die im kommenden Jahr zum Einsatz kommen dürfen. 2024 dürfen nur noch je drei Einheiten des Verbrennungsmotors, des Turboladers, der MGU-H und der MGU-K zum Einsatz kommen. Das Kontingent von zwei Batterien, zwei Steuergeräten und acht Auspuff-Systeme bleibt hingegen konstant.
Obwohl im Vorjahr an mehreren Renn-Wochenenden mit der Reifenverteilung experimentiert wurde, verändert sich diese 2023 nicht. Die alternative Reifenverteilung (ATA), welche in Ungarn und Italien ausgetestet wurde, ist Geschichte. Damit gibt es bei allen "normalen" Rennwochenenden 13 Sätze an Trockenreifen, bei Sprint-Wochenenden zwölf.
Auch eine weitere Regel-Anpassung des Vorjahres wurde wieder rückgängig gemacht. Die Boxengasse wird wieder 40 Minuten vor einem Rennen geöffnet, anstelle der 50 Minuten, die 2023 mit dem Miami-GP eingeführt wurden. Die Benachrichtigungszeit für einen stehenden Restart im Falle einer Unterbrechung wurde auf eine Minute verringert, vorher waren es zwei.
Bessere Testmöglichkeiten für Formel-1-Nachwuchs
Abseits der Rennwochenenden gibt es eine Änderung, die vor allem die Nachwuchsfahrer der Formel-1-Teams freuen wird. Wobei es eigentlich keine echte Veränderung ist. Denn da die Königsklasse in die dritte Saison mit dem neuen Reglement geht, fallen die F1-Boliden aus der Saison 2022 nun unter TPC - Testen früherer Fahrzeuge. Dadurch können erstmals Autos frei getestet werden, die für den derzeitigen Reglement-Zyklus gebaut wurden.
Allgemein könnte ab 2024 mehr getestet werden. Denn es ist nun ein Maximum von 40 Tagen für Reifen-Tests vorgesehen (bisher waren es 35) plus kommen noch vier Testtage für Tests dazu, bei denen die oft als Kotflügel bezeichneten Spray Guards ausprobiert werden. Diese Bleche befinden sich schon länger in der Diskussion und sollen bei Regenrennen eingesetzt werden, um die Gischt zu reduzieren. Aber bislang zeigten erste Varianten der Spray Guards noch keine veritablen Verbesserungen. Zudem wurde die Distanz für Promo-Events von 100 Kilometer auf 200 Kilometer hochgesetzt.
Abgesehen davon gibt es nur noch Details. So wurden die Sperrstunden-Zeiten (Curfew) leicht verändert und die Bezeichnung von "Geschlossenen Veranstaltungen" (Closed Events) aus dem Reglement verbannt. Diese geschlossenen Events wurden ursprünglich als Corona-Prävention eingeführt. Außerdem kam es noch zu einer Anhebung der Einschreibungsgebühren (Entry Fees).
Vorboten für Formel 1 2026: Keine Aero-Entwicklung erlaubt
Eine Änderung wurde noch beschlossen, die eigentlich die Formel-1-Saison 2026 betrifft. Es ist im kommenden Jahr nicht erlaubt, Aerodynamik-Entwicklungsarbeit für die nächste Regelperiode vorzunehmen. Was hingegen bereits ab nächstem Jahr gilt, ist eine Änderung am Internationalen Sportkodex.
Das Recht auf Neubeurteilung (Right of Review) wird nicht mehr zwei Wochen anwendbar sein, sondern nur noch vier Tage bzw. in Ausnahmefällen werden fünf Tage gewährt, falls die Beweisaufnahme nicht innerhalb von vier Tagen nicht möglich war. Außerdem muss für die Einreichung eines Right of Review nun eine Kaution hinterlegt werden.
Änderungen im sportlichen Reglement der Formel-1-Saison 2024
- Sprint-Format noch unklar
- Weniger Motorenkomponenten erlaubt (ICE, MGU-H, MGU-K, TC)
- Alternative Reifenverteilung (ATA) abgeschafft
- Autos aus 2022 fallen unter TPC (Testing previous cars)
- 40 Reifentest-Tage, 4 Kotflügel-Testtage
- Boxengasse öffnet 40 Minuten vor Start
- Benachrichtigung für stehenden Restart kommt bis zu 1 Minute davor
- Anpassungen bei den Sperrzeiten (Curfews)
- Begriff der 'Closed Events' gestrichen
- Einschreibegebühren angehoben
Formel 1 2024: Technik-Regeln nur minimal geändert
Das technische Reglement ist mehr noch als das sportliche von Konstanz geprägt. Der größte Diskussionspunkt für die kommende Saison wurde nicht durchgesetzt, nämlich das Heizdecken-Verbot. Obwohl Pirelli zahlreiche Entwicklungs-Tests durchführte, wurde die geplante Änderung gekippt, da die Teams dagegen ihr Veto einlegten. Auch die Einführung der einst angedachten LED-Felgen wurde gekippt.
Die wohl größten Änderungen sind Reaktionen auf die Hitzeschlacht beim Katar-GP. Am Chassis dürfen nun Lüftungsschlitze eingebaut werden, um den Fahrer zu kühlen, außerdem befindet sich noch in der Diskussion, ob im Falle von vergleichbaren Extrembedingungen das Mindestgewicht um zwei Kilogramm angehoben wird, welche zur Fahrer-Kühlung eingesetzt werden dürfen.
Einige weitere interessante Details sind, dass die Metall-Verwendung am Unterboden eingeschränkt wurde und mithilfe einer physischen Sperre bei den Anpassungen des Flügel-Levels eine weitere Vorkehrung gegen biegsame Frontflügel eingeführt wurde. Außerdem wurde der Überrollbügel leicht verstärkt. Abgesehen davon gibt es Änderungen nur noch bei Kleinkram in Bezug beispielsweise auf den biometrischen Sensor, die Getriebe-Übersetzung der Kundenteams oder bei verwendbaren Werkstoffen.
Die wichtigsten Änderungen im technischen Reglement der Formel-1-Saison 2024
- Lüftungsschlitze zur Kühlung der Fahrer erlaubt
- Verwendung von Metallelementen am Unterboden eingeschränkt
- Verstärkung des Überrollbügels
- Physischer Anschlag zur Limitierung der Frontflügel-Anpassungen
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