Das Formel-1-Rennen in Katar mutierte zu einer extremen Hitzeschlacht. Hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit brachten in Kombination mit der physisch anspruchsvollen Strecke zahlreiche Fahrer an ihr körperliches Limit. Logan Sargeant musste den Grand Prix auf dem Losail International Circuit vorzeitig aufgeben, Esteban Ocon übergab sich im Cockpit und Lance Stroll berichtete davon, dass ihm schwarz vor Augen wurde.

Die FIA reagierte einen Tag nach diesem brutalen Rennen auf die körperlichen Beschwerden der Fahrer. In einem Statement kündigte der Automobil-Weltverband eine eingehende Analyse an. Das Ziel dieser Analyse sei es, Empfehlungen zu entwickeln, die in Zukunft bei Rennen mit extremen Wetterbedingungen greifen sollen.

FIA stellt sich hinter Fahrer: Bedingungen gefährden Gesundheit

Der Weltverband stellte sich hinter die Fahrer und unterstützte deren gesundheitliche Bedenken: "Auch wenn es sich um Spitzensportler handelt, sollte von ihnen nicht erwartet werden, dass sie unter Bedingungen antreten, die ihre Gesundheit oder Sicherheit gefährden könnten", heißt es in dem Statement.

Die FIA teilte mit, dass bei der Sitzung der medizinischen Kommission des Verbandes in Paris Maßnahmen diskutiert werden sollen, die eine Wiederholung der Probleme aus Katar bei zukünftigen Rennen vermeiden sollen.

"Zu den Maßnahmen [die diskutiert werden] gehören unter anderem Anleitungen für die Fahrer, die Erforschung von Modifikationen für eine effizientere Luftzirkulation im Cockpit und Empfehlungen für Änderungen des Rennkalenders zur Anpassung an akzeptable Klimabedingungen", heißt es wörtlich in der Mitteilung.

Derartige Forschungsergebnisse in anderen Renn-Kategorien, wie etwa aus dem Cross-Country-Bereich existieren bereits. Es soll aber noch geprüft werden, ob diese auch bei Rundstrecken-Rennen anwendbar sein könnten.

Hitze-Albtraum in Katar: Formel-1-Fahrer fast ohnmächtig! (10:00 Min.)

Kein Hitze-Problem 2024? Katar-GP im Dezember

Das Rennen am Sonntag ging bei 31 Grad Celsius Luft-Temperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 73 bis 76 Prozent über die Bühne. Dazu kamen sowohl das Strecken-Layout in Katar mit zahlreichen schnellen Kurven und den damit verbundenen hohen G-Kräften, als auch die verpflichtenden Reifenwechsel nach mindestens 18 Runden. Diese führten dazu, dass die Fahrer zu keinem Zeitpunkt ihre Pneus sparen mussten und stattdessen über die gesamte Renndistanz von 57 Runden voll pushten.

Von einer Wiederholung des diesjährigen Hitze-Debakels in Katar im kommenden Jahr geht die FIA nicht aus, da der Grand Prix zu einem deutlich späteren Zeitpunkt stattfindet. Im Rennkalender für die Formel-1-Saison 2024 ist er als vorletzter Saisonlauf auf den 1. Dezember angesetzt.