Die Erfolgsgeschichte von Oscar Piastri scheint kein Ende zu nehmen. Nachdem er am vergangenen Rennwochenende in Japan seine erste Podiumsplatzierung feiern konnte, durfte der Rookie im F1 Sprintrennen in Katar zum ersten Mal Platz 1 bejubeln. Nach 19 Runden auf dem frisch asphaltierten Lusail International Circuit, stand der erst 22-Jährige als Sieger des Sprintrennens von Katar fest. Selbst Max Verstappen, der sich im Sprint vorzeitig zum Weltmeister kürte, fand keinen Weg am Australier vorbei.
"Ich bin sehr glücklich", sagte der Rookie unmittelbar nach seinem ersten Sieg in einem Formel-1-Rennen. "Es war ein sehr stressiges Rennen, vor allem als die ganzen Fahrer mit den Soft-Reifen am Start nach vorne kamen. Da dachte ich, dass wir in Problemen waren, aber ihre Reifen haben schnell nachgelassen. Die Safety Cars waren heute meine Freunde, vor allem als Max hinter mir war. Unsere Pace war anständig und im Rennen gelang es uns gut, die Reifen zu managen. Wir haben einen sehr guten Job gemacht, ich bin superglücklich."
Russell schnappt sich Piastri - doch der bleibt cool
Dabei ging das Rennen zunächst nicht gut los für den Super-Rookie. Piastri ging nach seiner sensationellen Pole-Runde aus dem Shootout auf den Medium-Reifen in den Sprint. Doch auf Platz 4 lauerte der erste Fahrer mit der schnellsten Reifenmischung: George Russell. Dessen Reifenwahl schien sich zunächst auszuzahlen, denn der Mercedes-Pilot schoss bereits vor Kurve 1 an Norris und Verstappen vorbei und sortierte sich direkt hinter Piastri auf Platz 2 ein, ehe das erste Safety Car wegen dem Dreher von Liam Lawson folgte. Als das Rennen in Runde 3 wieder aufgenommen wurde, konnte Russell sogar an Piastri vorbeiziehen und sich vorübergehend die Führung sichern. Die Soft-Reifen kamen viel schneller auf Temperatur.
Doch Piastri ließ sich davon nicht beirren. Nachdem Russell vorerst einen kleinen Vorsprung von zwei Sekunden herausfahren konnte, brachen die Soft-Reifen ab Runde 6 Stück für Stück immer weiter ein. In Runde 11 war es dann so weit. Piastri setzte auf der Start-Ziel-Geraden zum Konter an und zog mühelos an Russell vorbei. In den Schlussrunden konnte der Australier sogar Max Verstappen scheinbar mühelos auf Distanz halten. Einmal mehr bewies Piastri einen kühlen Kopf und eine, vor allem für einen Rookie, bemerkenswerten Reife. Der Australier fuhr seinen ersten Rennsieg schlussendlich ungefährdet ein, obwohl es 'nur' ein Sieg im Sprint war.
"Oscar ruhig zu halten ist sehr einfach. Er hat diese unglaubliche Gabe, sich selbst immer in dem produktivsten Zustand zu halten", zeigte sich McLaren-Teamchef Andrea Stella nach dem Sprint beeindruckt von seinem Schützling. Der Italiener war trotz des zwischenzeitlichen Führungswechsels während des Sprints nicht besorgt. "Wir wussten, dass die Soft-Runner am Start einen Vorteil haben könnten, aber wir wussten auch, dass sie es irgendwann schwer haben werden. Wir hatten sogar Sorge, wie lange die Medium-Reifen halten werden. Da waren wir nervöser."
Nach Sieg im Katar-Sprint: Im Rennen der nächste Erfolg?
Im Hauptrennen gestaltet sich die Ausgangslage für McLaren deutlich schwieriger. Nachdem beiden Fahrern in den letzten Versuchen beim Qualifying am Freitag wegen Überschreitens der Streckenbegrenzungen die Zeiten gestrichen wurden, startet Piastri von Platz 6, Norris von Platz 10 in das Rennen. Doch der Sprint hat gezeigt: Überholen ist auf dem Lusail International Circuit gut möglich. Immerhin konnte sich Alex Albon im Sprint von Platz 17 auf Platz 7 vorarbeiten - trotz eines unterdurchschnittlichen Williams. Könnte McLaren also auch im Rennen ganz oben auf dem Podest stehen?
"Wir müssen realistisch sein. Wir haben heute so viel Überholen gesehen, wegen der verschiedenen Reifenwahl. Morgen wird das nicht so sein", trat Andrea Stella auf die Bremse. "Wir starten von Platz 6 und Platz 10, da haben wir viel Arbeit vor uns. Realistisch ist ein Ergebnis wie heute nicht. Wir wollen gute Punkte sammeln." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Katar gibt es hier im Liveticker.
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